Newark (www.anleihencheck.de) - Angesichts einer nachlassenden Konjunktur und einer stark rückläufigen Inflation setzen die Märkte vermehrt auf eine frühzeitige und deutliche Zinssenkung im Jahr 2024, so Katharine Neiss, Chief European Economist, PGIM Fixed Income.Diese Entwicklung zeige sich besonders deutlich bei den Leitzinserwartungen der EZB. Die vorläufige Schätzung der Inflation im Euroraum für November sei überraschend niedrig gewesen, auch was die zugrundeliegenden Indikatoren für die Kerninflation und die Dienstleistungsinflation betreffe. Zum jetzigen Zeitpunkt liege noch keine detaillierte Analyse der Ursachen für die geringe Dienstleistungsinflation vor, aber PGIM Fixed Income bezweifele, dass dies ein ausreichender Grund für die EZB sei, die Zinsen so bald zu senken. Sollte die endgültige Veröffentlichung der Inflationsdaten - die nach der nächsten EZB-Sitzung erwartet werde - jedoch eine Inflationsabnahme auf breiter Basis zeigen und mit anderen Frühindikatoren einhergehen, die darauf hindeuten würden, dass sich vor allem der Arbeitsmarkt rasch abkühle, könnten baldige und aggressive Zinssenkungen im Raum stehen. PGIM Fixed Income gehe jedoch davon aus, dass sich die Wirtschaft des Euroraums weitgehend seitwärts bewegen werde, dass der Arbeitsmarkt zwar schwächer werde, aber weitgehend widerstandsfähig bleibe und dass die Infrastrukturausgaben die europäische Peripherie unterstützen würden. Diese Einschätzung lasse auf eine Anpassung der Zinsen in der zweiten Jahreshälfte 2024 schließen, so dass der Zinssatz Ende 2024 bei 3,5% liegen könnte. (08.12.2023/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...