DJ S&P Global: Eurozone rutscht im Dezember tiefer in roten Bereich
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt der Eurozone-Wirtschaft hat sich im Dezember wieder beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 47,0 Zähler von 47,6 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 48,2 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stagnierte bei 44,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 44,6 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank auf 48,1 Punkte von 48,7 im Vormonat. Ökonomen hatten hingegen einen Anstieg auf 49,2 Punkte erwartet.
Frankreich steckte im Dezember am tiefsten in der Krise, hier schrumpfte die Wirtschaftsleistung wegen beschleunigter Rückgänge bei Industrieproduktion und Geschäftstätigkeit im Servicesektor so stark wie zuletzt im Mai 2013 (lässt man die Pandemie-Monate außen vor). Doch auch in Deutschland ging es mit beschleunigter Rate bergab, auch hier wegen verstärkter Rückgänge in Industrie und Servicesektor.
"Die Eurozone zeigt weiterhin keinerlei Anzeichen einer Erholung", sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. "Im Gegenteil, die Wirtschaftsleistung ist vielmehr seit sechs Monaten in Folge geschrumpft. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Eurozone bereits seit dem dritten Quartal in einer Rezession befindet, ist nach wie vor hoch."
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December 15, 2023 04:11 ET (09:11 GMT)
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