SANGERHAUSEN (dpa-AFX) - Zur Unterstützung im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt bereiten Soldaten in Sangerhausen ihren Einsatz vor. Seit den Morgenstunden kommen Kräfte aus Thüringen und Schleswig-Holstein in einer Mehrzweckhalle in Sangerhausen an - sie koordinieren dort etwa die geplanten Einsätze und stellen Feldbetten auf. Angaben der Bundeswehr zufolge sind damit erstmals auch Soldaten und nicht nur Gerät und Material der Bundeswehr in den Hochwassergebieten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Einsatz.
Angaben einer Bundeswehrsprecherin zufolge werden in Sangerhausen etwa 200 Soldaten erwartet, die beim Füllen und Verteilen von rund 600 000 Sandsäcken helfen sollen. Ziel sei zunächst, ein Deichstück entlang des Flusses Helme am Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen zu stabilisieren.
Einem Amtshilfeantrag des Landkreises Mansfeld-Südharz folgend sollen die Soldaten zunächst bis zum 14. Januar vor Ort sein. Es bestehe immer die Möglichkeit, dass der Antrag verlängert werde. "Wir bleiben solange da, wie wir hier benötigt werden", sagte die Bundeswehrsprecherin. Die Gemeinde Sangerhausen sorge für die Unterbringung und Verpflegung der eingesetzten Zeit- und Berufssoldaten.
Weil der Fluss Helme zum Jahresende stark über die Ufer getreten war, hatte der Landkreis am 30. Dezember den Katastrophenfall ausgerufen. Damit liegt die Organisation beim Landkreis. Den Angaben zufolge waren Anfang des Jahres rund 500 vom Landkreis koordinierte Helferinnen und Helfer im Einsatz. Hinzu kommen demnach mehrere Hundert zivile Freiwillige.
Bedroht von den Wassermassen im Landkreis Mansfeld-Südharz sind mehrere Orte entlang der Helme, unter anderem Oberröblingen, Berga, Thürungen oder Martinsrieth. Die Helme fließt von Thüringen in die Talsperre Kelbra, anschließend weiter durch Mansfeld-Südharz und bei Mönchpfiffel-Nikolausrieth dann wieder nach Thüringen.
Prognosen des Deutschen Wetterdienstes versprechen für die nächsten Tage Entspannung. Den Wetterexperten zufolge soll es am Freitag noch regnen. Ab Samstag werde es jedoch deutlich kühler, Niederschlag werde zu Schnee und die Temperaturen sollen selbst tagsüber mit vier Grad deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen./ija/DP/mis