FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rheinmetall haben am Freitag ihren Rekordlauf fortgesetzt. Die Papiere des Rüstungskonzerns stiegen bis auf 387,30 Euro. Zuletzt führen sie den Dax mit einem Plus von noch 2,2 Prozent auf 385,40 Euro an. Der deutsche Leitindex kletterte ebenfalls auf eine Bestmarke und notierte am späten Vormittag noch 0,8 Prozent im Plus.
Die Aussicht auf steigende Rüstungsausgaben westlicher Länder treibt die Anteilsscheine von Rheinmetall seit dem Beginn des Ukraine-Krieges an. Jüngst hatte die Entwicklung nochmals deutlich Fahrt aufgenommen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt bei einem Wahlkampfauftritt angedeutet, dass die USA unter seiner Führung von Russland angegriffene Nato-Staaten nicht schützen würden, wenn diese nicht genügend Verteidigungsausgaben tätigten. Nach aktuellen Wahlumfragen ist ein Sieg Trumps bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten im November durchaus möglich.
Im Fokus steht aktuell zudem die Münchner Sicherheitskonferenz, die an diesem Freitag beginnt. Zu den Hauptthemen der dreitägigen Konferenz im Hotel Bayerischer Hof werden in diesem Jahr die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten zählen sowie die Frage: Was wird, wenn Donald Trump am 5. November die US-Präsidentenwahl gewinnt?
Allein seit Jahresbeginn haben die Aktien von Rheinmetall gut ein Drittel an Wert gewonnen. Das bedeutet den ersten Platz im Dax. Allein in der laufenden Woche wuchs der Börsenwert der Düsseldorfer um mehr als 14 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro.
Am Donnerstag hatten positive Analystenkommentare die Rally noch angeheizt. Die Zukunft von Rheinmetall sehe sehr rosig aus, schrieb etwa der Experte David Perry von der US-Bank JPMorgan. Jüngste Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) legten nahe, dass die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben nachhaltiger sei als von einigen Investoren gedacht. Perry erhöhte sein Kursziel auf 455 Euro.
Analyst George McWhirter von der Privatbank Berenberg schraubte sein Kursziel für die Rheinmetall-Aktien am Donnerstag auf 425 Euro nach oben. Der Konzern sei erfreulich ins Jahr gestartet und mit seinen mittelfristigen Wachstumsaussichten auf einem guten Weg, resümierte der Experte am Donnerstag. Auch Christoph Laskawi von der Deutschen Bank bleibt zuversichtlich und hob sein Kursziel auf 410 Euro an. In Erwartung guter Geschäfte im laufenden Jahr habe er seine Prognosen für 2024 erhöht, erklärte er.
Die Aktien des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt und die des Antriebsspezialisten Renk fielen am Freitag zwar um ein respektive um sechs Prozent. In der laufenden Woche summiert sich das Plus von Hensoldt aber immer noch auf gut vier Prozent. Renk knüpften an die bereits tags zuvor schwache Kursentwicklung an - allerdings hatte sich der Kurs seit dem Börsengang am 7. Februar zuvor auch fast verdoppelt. Einige kurzfristig orientierte Anleger dürften daher beim Hersteller von Spezialgetrieben für Panzer, Fregatten und Eisbrecher erst einmal Kasse machen./lfi/mis/stk
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