BAAR (dpa-AFX) - Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Der Gewinn aus dem Tagesgeschäft (bereinigtes Ebitda) brach um die Hälfte auf 17,1 Milliarden US-Dollar (rund 15,8 Mrd Euro) ein, wie das Unternehmen am Mittwoch in Baar in der Schweiz mitteilte. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar und damit sogar 75 Prozent weniger als im Vorjahr. Abschreibungen von fast 2,5 Milliarden Dollar belasteten. Außerdem hatte Glencore 2022 noch von den Turbulenzen an den Energiemärkten profitiert und Rekordgewinne eingefahren. Analysten hatten sich dennoch auch 2023 deutlich mehr erhofft.
Mittlerweile haben die Preisschwankungen an den Energiemärkten aber spürbar nachgelassen. Obendrein bremst die stotternde wirtschaftliche Erholung in Glencores wichtigstem Abnehmerland China die Nachfrage. Der Umsatz ging im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 217,8 Milliarden Dollar zurück. Auch im neuen Jahr bleibe das makroökonomische Umfeld herausfordernd, sagte Glencore-Chef Gary Nagle laut Mitteilung. Die schwächelnde Weltwirtschaft dürfte 2024 aber die Talsohle erreichen. Nagle rechnet mit einer Erholung der Nachfrage - besonders in den westlichen Märkten angesichts der erwarteten Zinssenkungen.
Bereits im November hatte sich Glencore nach mehreren gescheiterten Versuchen auf eine Übernahme des Kohlegeschäfts des kanadischen Bergbauunternehmens Teck Resources einigen können. Glencore zahlt dafür fast 7 Milliarden Dollar in bar. Die Behörden müssen den Deal noch genehmigen, Glencore rechnet mit einem Abschluss bis zum dritten Quartal. Wegen der finanziellen Belastung durch die geplante Übernahme schlägt Glencore eine reguläre Dividende von 0,13 Dollar je Aktie vor, im Vorjahr waren es noch 0,40 Dollar sowie eine Sonderausschüttung von 0,04 Dollar je Aktie./niw/ngu/stk