Börse Aktuell - Immer höher und höher?

Eine Chartmarke macht nun an der Frankfurter Börse die Runde, die 18.000-Punkte-Marke. Die Frage ist, wann diese Kursregion erreicht werden kann. Jegliche Bedenken werden über Bord geworfen. Doch eine Korrektur wird immer wahrscheinlicher.

Die Wall Street hat ihren Höhenflug erst einmal unterbrochen. Auch der DAX tritt heute mit 17.585 Punkten auf der Stelle. Angesichts der anstehenden Konjunkturdaten nehmen die Anleger lieber an der Seitenlinie Platz.

Wann kommt die Zinswende? - Juni oder doch später?

Dass die US-Notenbank die Zinswende vollzieht und dies wohl erst ab Juni, dürfte mittlerweile in den Kursen eingepreist sein. Doch was ist, wenn die erste Zinssenkung später kommt? Hinweise darauf könnte der Morgen in den USA anstehende Kernpreisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) liefern. Die Federal Reserve achtet besonders auf diese Kennzahl. Des Weiteren werden hierzulande die Verbraucherpreise veröffentlicht. Laut der CME Group rechnet die Mehrheit der befragten Marktteilnehmer mit einer ersten Zinssenkung am 12. Juni. Allerdings war die Mehrheit der Optimisten zuletzt noch größer. Eine Enttäuschung bei den genannten Konjunkturdaten könnte Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten auslösen.

Wenig Rückenwind von der Wall Street

Der DAX eilt von einem neuen Rekord zum anderen. Davon kann an der Wall Street im Augenblick nicht gesprochen werden. Die drei großen US-Indizes haben ihre Rekordjagd erst einmal unterbrochen und können die jüngst erreichten neuen Höchststände nicht überwinden. Mit anderen Worten, die Aufwärtsdynamik hat nachgelassen. Dies könnte ein Warnsignal für bevorstehende Gewinnmitnahmen sein.

DAX 40 - Kursmotor wird immer heißer

Der deutsche Leitindex konnte das erste Kursziel, das 161,8%-Fibonacci-Level bei 17.407 Punkten hinter sich lassen. Trotz dieser sehr erfreulichen Entwicklung ist der DAX mittlerweile reif für eine Korrektur. Das obere Bollinger Band wurde überwunden. Damit hat sich das heimische Börsenbarometer zu weit von seinem Mittelwert nach oben entfernt. Zudem signalisieren der Relative Stärke-Index (RSI) und der Stochastic eine Übertreibung. Für eine Konsolidierung sollten aber die genannten Oszillatoren ihre überkaufte Zone nach unten verlassen. Mögliches Korrekturziel wäre dann das mittlere Bollinger Band bei 17.122 Zählern.

Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Onlinebroker IG Europe GmbH für Deutschland und Österreich und seit mehr als 20 Jahren im Finanzsektor tätig. Er ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und hat den Abschluss zum Certified Financial Technician (CFTe). Seine Schwerpunkte sind die Konstruktion von Handelssystem und die Point & Figure-Charts.

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