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MARKT-AUSBLICK/Der DAX ist zum Selbstläufer geworden

DJ MARKT-AUSBLICK/Der DAX ist zum Selbstläufer geworden

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Gesetze der Schwerkraft sind für den DAX offenbar aufgehoben. Der deutsche Auswahlindex eilt von Rekordhoch zu Rekordhoch, zunehmend auch ohne Rückenwind der US-Börsen. Eine Korrektur sei unvermeidlich und nur eine Frage der Zeit, sagen die einen. Die anderen hingegen sehen den Beginn einer jahrelangen Aufwärtsbewegung. Die Frage wird in den nächsten Tagen nicht beantwortet werden. Den nächsten Impuls am Markt dürften neue Inflationsdaten aus den USA und der Eurozone setzen. Sie könnten einen Hinweis über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank bzw der Europäischen Zentralbank (EZB) liefern.

"Dieser Markt ist schwer zu beschreiben ... Man darf und muss mittlerweile die Frage stellen, welche positiven Nachrichten jetzt noch kommen könnten, die bislang nicht in die Kurse eingepreist wurden", heißt es bei QC Partner. Der klassische 14-Tage RSI (Relative-Stärke-Index) des DAX stehe jetzt bei gut 85. Dabei gelten bereits Werte von über 70 als überkauft. "Einen Wert über 85 gab es in der fast 36-jährigen DAX-Historie erst ein einziges Mal. Und das war kurz vor dem Platzen der Tech-Blase. Umgekehrt waren die drei Phasen, in denen der DAX RSI Werte von 15 erreicht hat, gute Kaufgelegenheiten. Zuletzt gab es das am Ende des Covid-Crashs", so Stratege Thomas Altmann warnend.

CMC Markets sieht DAX-Potenzial bis 42.000 Punkte 

Dem hält CMC Markets entgegen, dass der Aufwärtstrend im DAX ungebrochen intakt sei. "Trends an der Börse sterben keinen Alterstod und der aktuelle Trend ist historisch betrachtet auch noch keine Ausnahmeerscheinung." Der Bullenmarkt in den 1990er-Jahren habe gut fünf Jahre gedauert und 328 Prozent Kursgewinn mit sich gebracht. Nach 2003 stieg der DAX ebenfalls fünf Jahre um insgesamt 277 Prozent. Von 2012 bis zur Korrektur 2018 waren es sechs Jahre Bullenmarkt und das Plus betrug 174 Prozent. Der aktuelle Bullenmarkt habe bislang nicht einmal anderthalb Jahre gedauert und das Plus liege gerade mal bei 57 Prozent. Der Trend könnten also noch weitere dreieinhalb Jahre anhalten und den DAX bis auf 42.000 Punkte tragen, so CMC.

Es bleibt abzuwarten, ob die Optimisten oder Pessimisten Recht behalten. Möglicherweise beide, denn eine Korrektur wird kommen, die Frage ist nur wann. Klar ist hingegen, dass die Börsenrally fundamental auf wesentlich solideren Füßen steht als etwa die Internet-Blase zur Jahrtausendwende. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im DAX liegt trotz der Rally gerade einmal bei 12,6, und damit unter dem langfristigen Durchschnitt. Anders sieht die Bewertung im S&P-500 aus. Mit einem KGV von derzeit 26 liegen US-Aktien etwa 20 Prozent höher als der historische Schnitt. Hintergrund sind vor allem hoch bewertete US-Techaktien - sollte es eine Marktkorrektur geben, wird sie vermutlich aus dieser Richtung kommen.

Inflationsdaten bleiben die wichtigste Kennziffer 

Den nächsten Impuls für die Märkte könnten Preisdaten aus den USA und Europa setzen. Am Karfreitag wird mit dem Deflator der Konsumausgaben (PCE) das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß für Februar veröffentlicht. Die Commerzbank erwartet eine Vormonatsrate von 0,4 Prozent bzw in der Kernrate von 0,3 Prozent. Außerdem dürften die Daten der Vormonate leicht nach oben revidiert werden. "In jedem Fall sollten die Zahlen belegen, dass die Inflation hartnäckig hoch bleibt und die Dynamik zuletzt sogar eher zugenommen hat", heißt es von den Analysten. An den Märkten werden derzeit knapp drei Zinssenkungen in den USA im laufenden Jahr eingepreist, das entspricht auch der Zinsprognose der Fed.

Am gleichen Tag werden auch Preisdaten aus Frankreich und Italien für März veröffentlicht. Bereits bekannt gegeben wurden die spanischen Inflationsdaten. Wie die Statistikbehörde INE mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 3,2 (Februar: 2,9) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 3,4 Prozent prognostiziert. Die deutschen sowie gesamteuropäischen Preisdaten werden erst nach Ostern bekannt gegeben. "Wir gehen davon aus, dass die Inflationsrate im Euroraum zwar leicht nachgegeben hat, der unterliegende Preisauftrieb in der Tendenz aber weiter anzieht", heißt es bei der Commerzbank. Wie in den USA sind auch für die Eurozone drei Zinssenkungen 2024 am Markt eingepreist.

DAX-Dividendenrendite komfortabel über Anleihezins 

Neben der moderaten Bewertung stellt auch die nahende Dividendensaison eine fundamentale Stütze für den DAX dar. Laut der DZ Bank werden über 60 Milliarden Euro Dividende von den hundert größten deutschen Unternehmen aus dem Gewinn für das letzte Fiskaljahr ausgeschüttet. Dabei liegt die Dividendenrendite im DAX mit 3,4 Prozent im Bereich des langfristigen Durchschnitts. Wichtig hierbei ist, dass die Dividendenrendite deutlich über der Rendite von 2,3 Prozent der 10-jährigen Bundesanleihen liegt - ein wichtiges Kaufargument für Aktien. Die Zinsdifferenz dürfte sich zudem angesichts vermutlich bald fallender Leitzinsen weiter zu Gunsten von Aktien ausweiten.

Eine Börsenkorrektur wird kommen, nur wann ist die Frage. "Sell in May and go away" ist eine Börsenweisheit, die auch dieses Jahres von Relevanz sein könnte, aber nicht muss. Daneben ist es nicht nur eine Frage des Timings, sondern, noch wichtiger, des Ausmaßes. Und hier spricht das Umfeld angesichts bald fallender Leitzinsen und sich verziehender Rezessionswolken eher für einen überschaubaren Rücksetzer. Externe Schocks wie etwa eine Verschärfung des Ukraine-Kriegs oder eine Krise rund um Taiwan sind immer möglich und nicht vorhersehbar. Unklar ist auch, wie die Börsen auf einen Trump-Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen reagieren werden. Krisen sollten jedenfalls zum Ausbau bestehender Positionen genutzt werden.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 28, 2024 06:34 ET (10:34 GMT)

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