
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:50 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YtD E-Mini-Future S&P-500 5.583,25 +0,5% +13,6% E-Mini-Future Nasdaq-100 19.880,25 +0,8% +14,2% Euro-Stoxx-50 4.903,96 +1,6% +8,5% Stoxx-50 4.471,19 +1,3% +9,2% DAX 18.431,58 +1,4% +10,0% FTSE 8.220,27 +0,8% +5,5% CAC 7.640,86 +1,4% +1,3% Nikkei-225 39.599,00 -1,2% +18,3% EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD Bund-Future 132,07 +0,02 -5,60
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,90 80,13 -0,3% -0,23 +11,5% Brent/ICE 82,43 82,63 -0,2% -0,20 +8,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,225 31,73 -1,6% -0,50 -1,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.407,28 2.401,11 +0,3% +6,16 +16,7% Silber (Spot) 29,11 29,23 -0,4% -0,12 +22,4% Platin (Spot) 956,30 966,85 -1,1% -10,55 -3,6% Kupfer-Future 4,20 4,22 -0,4% -0,02 +6,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise geben zwischenzeitliche leichte Gewinnen wieder ab und zeigen sich mit leichten Verlusten. Der schwächere US-Dollar, die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank und die unerwartete Entscheidung Chinas, die Leitzinsen zu senken, um das Wachstum anzukurbeln, hatten zunächst die Notierungen leicht gestützt.
AUSBLICK AKTIEN USA
Erholt von den Abgaben zum Wochenausklang dürfte die Wall Street am Montag in den Handel starten. Das Thema des Tages dürfte allerdings aus der Politik kommen: der Rückzug von US-Präsident Joe Biden von einer neuerlichen Präsidentschaftskandidatur. Nach wochenlanger Kritik an seinen jüngsten Auftritten gab Biden seine Entscheidung am Sonntag bekannt. Mit seinem Rückzug müssen die Demokraten nun eine rasche Entscheidung treffen, wen sie für die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November ins Rennen schicken werden. Aussichtsreichste Kandidatin scheint aktuell Vizepräsidentin Kamala Harris zu sein. Impulse von neuen US-Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht an. Bei den Einzelwerten fallen die Aktien von Bank of America vorbörslich um 1,3 Prozent. Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hat in den vergangenen Tagen Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar verkauft und damit ihre Beteiligung an dem Bankkonzern auf immer noch beachtliche 42,9 Milliarden Dollar reduziert. ie Papiere von Starbucks reduzieren sich um 0,9 Prozent. Elliott Investment Management hat Kreisen zufolge eine beachtliche Beteiligung an Starbucks aufgebaut und den US-Kaffeeriesen zu Maßnahmen zur Steigerung des Aktienkurses gedrängt. Der aktivistische Investor habe in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen mit Starbucks verhandelt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei möglich, dass Starbucks und Elliott bald eine Vereinbarung treffen werden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:00 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 2Q
22:05 DE/SAP SE, Ergebnis 2Q (23:00 Analystenkonferenz)
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Enel 0,43 EUR Nokia 0,03 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Juni
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr fest - Gut kommt die Zinssenkung in China an den Märkten an: Dort hat die Zentralbank zur Unterstützung der schwächelnden heimischen Wirtschaft die Leitzinsen gesenkt. Die Zentralbank senkte unter anderem den 7-Tage-Repo-Satz von 1,80 auf 1,70 Prozent und will die Realwirtschaft noch weiter unterstützen. Topthema an den Märkten ist allerdings der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf. Biden hat sich für Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen. Da Trump nicht als Freund der Erneuerbaren Energien gilt, hatten diese Aktien zuletzt gelitten. Die Neuaufstellung der US-Demokraten wird daher mit Erleichterung aufgenommen, entsprechend erholt sich die Branche: Siemens Energy steigen um 2,3 Prozent und Nordex um 1,4 Prozent. Auch Technologie-Werte zeigen sich erholt. So legen Infineon um 3,3 Prozent zu und ASML um 2,4 Prozent. Trump hatte zuletzt die Dominanz von Taiwan bei der Chipproduktion kritisiert. SAP gewinnen 1,0 Prozent; das Unternehmen wird am Montagabend seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Takkt fallen um 9,5 Prozent nach ihrem gesenkten Ausblick. Bei Stemmer Imaging geht es um 53,5 Prozent auf 48,50 Euro höher. Finanzinvestoren wollen für den Bildverarbeiter ein Übernahmeangebot in Höhe von 48 Euro je Aktie unterbreiten. Die Aktien von Varta brechen um 71,8 Prozent ein. Als Hiobsbotschaft wirkt, dass Varta ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz angezeigt hat. Auch beim Billigflieger Rynair läuft es nicht rund. Hier hat nicht nur das erste Quartal enttäuscht, auch der Ausblick auf die Ticketpreise wurde gesenkt. Entsprechend fallen die Aktien um 12,7 Prozent. Auch für andere Billigflieger wie Easyjet geht es 8,2 Prozent tiefer. Berichte über potenzielles Interesse von Private Equity (PE) beflügeln die Aktien von Rentokil um 11 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0891 +0,1% 1,0885 1,0889 -1,4% EUR/JPY 170,90 -0,3% 171,04 171,30 +9,8% EUR/CHF 0,9667 -0,1% 0,9672 0,9674 +4,2% EUR/GBP 0,8418 -0,1% 0,8428 0,8427 -3,0% USD/JPY 156,93 -0,3% 157,16 157,31 +11,4% GBP/USD 1,2938 +0,2% 1,2914 1,2922 +1,7% USD/CNH (Offshore) 7,2931 +0,1% 7,2942 7,2840 +2,4% Bitcoin BTC/USD 67.431,90 -1,1% 67.751,90 65.676,50 +54,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Nach der Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, sich aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückzuziehen und Vizepräsidentin Harris als Kandidatin der Demokratischen Partei zu unterstützen, gibt der Dollar leicht nach. Der Dollar-Index reduziert sich um 0,2 Prozent auf 104,22. Die Dollar-Reaktion ist bisher gedämpft, da eine solche Entscheidung nicht ausgeschlossen worden war und Anleger wahrscheinlich abwarten wollen, wie sich dies auf neue Umfragen auswirkt, wie die Analysten von Unicredit urteilen. Der Dollar-Index liege immer noch über der Marke von 104, und seine implizite Volatilität, ein Maß für erwartete Kursschwankungen, sei nur leicht angestiegen. "In der Tat bleibt der Dollar derzeit dadurch benachteiligt, dass die Märkte weiter eine intensive geldpolitische Lockerung durch die Federal Reserve für den Rest des Jahres 2024 einpreisen", so die Analysten.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Bis auf die Börse in Hongkong sind die Handelsplätze in Ostasien und Australien am Montag den schwachen US-Vorgaben gefolgt. Damit sprang die wachsende Verunsicherung auch auf die regionalen Märkte in Asien über. Denn die US-Politik lieferte mehr und mehr Grund zur Sorge, nachdem sich US-Präsident Joe Biden von der Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hatte. Mit seinem Rückzug müssen die US-Demokraten nun eine rasche Entscheidung treffen, wen sie für die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November ins Rennen schicken werden und wer Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten werden soll. Viele Beobachter sehen damit den Ex-Präsidenten der Republikaner, Donald Trump, bereits im Weißen Haus. Auch die globalen IT-Probleme vom Wochenschluss lasteten etwas auf den Börsen. Vor allem im Technologiesektor wurden daher Gewinne mitgenommen. Gegen den negativen Trend konnte sich lediglich die Börse in Hongkong stemmen, der um 1,3 Prozent zulegte. Gestützt wurde der Index von einer unerwartet ausgefallenen Senkung des Referenzzinses für Bankkredite (LPR) durch die People's Bank of China (PBoC). Zudem hatte Präsident Xi Jinping umfassende Pläne zur finanziellen Stärkung der verschuldeten lokalen Gebietskörperschaften in China vorgestellt. Damit könnten lokale Investitionen angeschoben werden. In Japan sank der Nikkei-225 um 1,2 Prozent - belastet von Elektronik- und Schwerindustrietiteln. Hier verwiesen Händler aber auch auf nationale Belastungsfaktoren wie den geldpolitischen Ausblick der Bank of Japan.
CREDIT
Mit leichten Einengungstendenzen zeigen sich zum Wochenstart die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen (CDS). In allen Hauptindizes gehen die Prämien leicht zurück. Die Staffelübergabe von US-Präsident Joe Biden an seine Vizepräsidentin bei der kommenden Wahl wird allgemein mit Erleichterung aufgenommen. Dies erhöhe die Siegeschancen der Demokraten gegen den Widersacher Trump. Entsprechend sinke damit die Wahrscheinlichkeit großer Handelskonflikte vor allem mit China, aber auch der EU. Diese Bewertung könne sich aber täglich je nach Nachrichtenlage wieder ändern, heißt es mahnend aus dem Handel.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
VOLKSWAGEN
und der chinesische Elektrofahrzeug-Hersteller XPeng wollen in der Fahrzeugarchitektur von in China produzierten Autos enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung (Master Agreement) sei nun getroffen worden. Die Gespräche dazu waren am 17. April angekündigt worden.
DHL
geht eine strategische Kooperation mit dem chinesischen Greentech Envision Group ein, die unter anderem die Zusammenarbeit bei Logistik und gegenseitige Unterstützung bei Nachhaltigkeitszielen vorsieht.
HENSOLDT
hat im ersten Halbjahr Aufträge im Volumen von deutlich mehr als einer Milliarde Euro verbucht. Großaufträge hätten daran großen Anteil, teilte das Rüstungsunternehmen mit. Genaue Angaben machte der Sensor-Spezialist nicht.
MISTER SPEX
Nach dem kürzlichen Rückzug der beiden führenden Aufsichtsratsmitglieder soll das Kontrollgremium des Optikers nun so verschlankt werden, dass eine Nachwahl unnötig wird. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. September sollen die Aktionäre über eine Reduzierung von 7 auf 5 Mitglieder abstimmen.
PORSCHE
tauscht den Chef seines wichtigen China-Geschäfts aus. Voraussichtlich zum 1. September soll Alexander Pollich auf die Position des President and CEO Porsche China, Hongkong and Macao mit Sitz in Schanghai wechseln.
STEMMER IMAGING
Finanzinvestoren wollen die auf Bildverarbeitungstechnologien spezialisierte Stemmer Imaging AG mit zuletzt knapp 150 Millionen Euro Jahresumsatz übernehmen und von der Börse nehmen. Eine Gruppe von Fonds, die von der der US-Private-Equity-Gesellschaft Middleground Management verwaltet oder beraten werden, will dazu den Aktionären eine Übernahmeangebot in Höhe von 48 Euro je Aktie unterbreiten.
VARTA
ist in "konstruktiv verlaufenden Verhandlungen mit Finanzgläubigern und möglichen Investoren" - unter anderem die Porsche AG - über ein Restrukturierungsvorhaben. Beide vorliegende Vorschläge sehen laut Mitteilung eine vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals auf 0 Euro verbunden mit einer anschließenden Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss und unter Ausgabe neuer Aktien vor.
GOODYEAR TIRE & RUBBER
verkauft sein Geschäft mit Geländereifen für 905 Millionen US-Dollar an Yokohama Rubber. Das japanische Unternehmen will sein Geschäft mit Bergbau- und Baumaschinen stärken.
RYANAIR
hat mit einem schwachen Preisumfeld zu kämpfen. Die Billigfluggesellschaft hat ihren Ausblick für die Preise im zweiten Geschäftsquartal gesenkt. Im ersten Quartal per Ende Juni verzeichnete der irische Konzern wegen niedrigerer Preise einen Gewinneinbruch.
VIVENDI
will ihre TV-Sendergruppe Canal+ in London an die Börse bringen und die Werbeagentur Havas in Amsterdam. Entsprechende Aufspaltungspläne wurden von dem französischen Medien- und Kommunikationsunternehmen jetzt als machbar bezeichnet. Als dritte Einheit soll die Louis Hachette Group entstehen, in der der Verlag und der Vertrieb zusammengefasst werden.
VODAFONE
hat weitere 10 Prozent an Oak Holdings, der Partnerschaft, die den Funkmastbetreiber Vantage Towers mitkontrolliert, für 1,3 Milliarden Euro verkauft.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 22, 2024 06:54 ET (10:54 GMT)
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