
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:56 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YtD E-Mini-Future S&P-500 5.561,25 -0,7% +13,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 19.725,25 -1,0% +13,3% Euro-Stoxx-50 4.878,90 -0,8% +7,9% Stoxx-50 4.448,98 -0,6% +8,7% DAX 18.434,31 -0,7% +10,0% FTSE 8.152,18 -0,2% +5,6% CAC 7.520,47 -1,0% -0,3% Nikkei-225 39.154,85 -1,1% +17,0% EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD Bund-Future 132,28 +0,11 -5,39
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,55 76,96 +0,8% +0,59 +8,7% Brent/ICE 81,56 81,01 +0,7% +0,55 +7,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,25 31,38 +2,8% +0,88 -2,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.413,30 2.409,55 +0,2% +3,75 +17,0% Silber (Spot) 29,28 29,23 +0,2% +0,06 +23,2% Platin (Spot) 962,26 948,90 +1,4% +13,36 -3,0% Kupfer-Future 4,12 4,14 -0,6% -0,03 +4,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise holen ihre Vortagesverluste fast vollständig wieder auf, gestützt durch Berichte über einen erneuten Rückgang der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche. Nun werde auf die offiziellen Daten am Nachmittag gewartet.
AUSBLICK AKTIEN USA
Erneut mit Abgaben dürfte die Wall Street zur Wochenmitte starten. Auslöser sind schwache Geschäftszahlen von Tesla und Alphabet, die vor allem den Technologie-Sektor belasten dürften. Tesla fallen vobörslich um 8,1 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal einen um 45 Prozent gesunkenen Nettogewinn verzeichnet. Der Elektroauto-Hersteller bekommt weiterhin die Auswirkungen der geringeren Nachfrage und des härteren Wettbewerbs zu spüren. Der Konzern meldete für das Quartal einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden US-Dollar, wobei die weltweiten Fahrzeugauslieferungen zwar ebenfalls zurückgingen, aber nicht so stark wie von einigen Analysten befürchtet. Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im zweiten Quartal Gewinn und Umsatz kräftig gesteigert. Allerdings verlangsamte sich das Wachstum der Werbeeinnahmen im Vergleich zum Jahresauftakt. Zudem stellte der Konzern wegen Investitionen schwächere Margen für das dritte Quartal in Aussicht. Die Aktie verliert 3,2 Prozent. Texas Instruments (+2,7%) hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet und weniger verdient. Der Chip-Hersteller übertraf aber die Markterwartungen zum Gewinn. Auch am Berichtstag dürfte der Fokus des Marktes weiterhin auf der Berichtssaison liegen. Für einen Impuls könnten auch die US-Konjunkturdaten sorgen. Daneben bleibt der Blick auch weiter auf die US-Präsidentschaftswahl gerichtet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 2Q
12:30 US/GE Vernova Inc, Ergebnis 2Q
17:40 FR/Cie Generale des Etablissements Michelin SCA, Ergebnis 1H
17:45 FR/Kering SA, Ergebnis 1H
17:50 FR/Carrefour SA, Ergebnis 1H
22:08 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 2Q
22:10 US/Ford Motor Co, Ergebnis 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Remy Cointreau: 3,00 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Juli PROGNOSE: 51,5 zuvor: 51,6 16:00 Neubauverkäufe Juni PROGNOSE: +3,4% gg Vm zuvor: -11,3% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwächer - Europas Börsen erholen sich bis Mittwochmittag von den Tagestiefs, bleiben allerdings unter Abgabedruck. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, verlässlichstes Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen von 50,9 auf 50,1. Am Mittwoch bilden vor allem die Banken einen Schwerpunkt der Berichtssaison. Seit Jahresbeginn hat der Sub-Index der europäischen Banken um 21 Prozent zugelegt und war damit der mit Abstand größte Gewinner unter den Branchenindizes, aktuell geht es für den Sektorindex um 0,3 Prozent nach unten, hier werden teils Gewinne mitgenommen. Deutsche Banken fallen um 5,1 Prozent. Die bereits angekündigte milliardenschwere Rückstellung im Prozess um die Übernahme der Postbank hat der Deutschen Bank im zweiten Quartal unter dem Strich einen Verlust beschert. Operativ lief es unterdessen gut bei der Bank, die von einem starken Investmentbanking profitierte. Für die Aktie der Tochter DWS geht es dagegen nach Zahlen um 0,6 Prozent nach oben. Als solide werden die Zahlen des Banco Santander (+1,5%) eingestuft. Die Bank hat zudem das Umsatzziel für das Gesamtjahr angehoben. Solide Ergebnisse zum zweiten Quartal attestieren die Analysten von Barclays auch Unicredit(-0,2%). Der Gewinn von BNP Paribas (-0,8%) im zweiten Quartal sei besser als erwartet, aber die Bestätigung der Jahresprognose sollte nicht zu einer Anhebung des Konsens führen, so JP Morgan. Rheinmetall gewinnen nach vorläufigen Zahlen 2,3 Prozent. LVMH verlieren nach Zahlen 3,8 Prozent, Kering 2,4 Prozent. Hugo Boss fallen um 4,2 Prozent, nachdem die Analysten von Exane BNP das Votum gleich um zwei Stufen auf "Underperform" gesenkt haben.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40 Uhr Di, 17:03 % YTD EUR/USD 1,0844 -0,1% 1,0851 1,0848 -1,8% EUR/JPY 167,71 -0,7% 167,90 169,27 +7,8% EUR/CHF 0,9614 -0,6% 0,9669 0,9677 +3,6% EUR/GBP 0,8403 -0,1% 0,8415 0,8403 -3,1% USD/JPY 154,62 -0,6% 154,71 156,04 +9,8% GBP/USD 1,2905 -0,0% 1,2894 1,2909 +1,4% USD/CNH (Offshore) 7,2883 -0,0% 7,2854 7,2898 +2,3% Bitcoin BTC/USD 66.430,00 +0,8% 65.707,00 67.146,00 +52,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zeigt sich wenig verändert. Die anstehenden US-Wirtschaftsdaten könnten die Erwartungen an einen raschen Zinssenkungszyklus der US-Notenbank in den kommenden Monaten untermauern, was sich jedoch kaum auf den Dollar auswirken dürfte, so die Commerzbank. Eine erste Zinssenkung im September ist nun fast vollständig eingepreist, und der Markt sieht gute Chancen für zwei weitere Senkungen vor Jahresende, so Devisen-Analystin Antje Praefcke. Wenn die Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal am Donnerstag und der Index der persönlichen Konsumausgaben am Freitag diese Erwartungen bestätigen, wird der Dollar gedämpft reagieren. "Ich würde jedoch eine stärkere Bewegung erwarten, wenn die Daten Zweifel an den Markterwartungen aufkommen lassen", so die Teilnehmerin.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Schwächer - Überwiegend belasteten Abgaben im Technologiesektor. In Taiwan wurde wegen eines Wirbelsturms nicht gehandelt, auch auf den Philippinen blieben die Märkte daher geschlossen. Neben dem Dauerbelastungsfaktor China verwiesen Händler auch auf die Geschäftsausweise großer US-Technologiekonzerne nach US-Börsenschluss, die die Erwartungen zum Teil nicht erfüllen konnten. Während der E-Autobauer Tesla vollends enttäuschte, gefiel Alphabet zwar mit überzeugenden Geschäftszahlen, enttäuschte aber mit dem Ausblick. In Japan sank der Nikkei-225 um 1,1 Prozent - belastet vom Automobil- bzw. Immobiliensektor. Im Handel verwies man mit Blick auf Immobilienwerte auf Spekulationen, die Bank of Japan könnte die Zinsen anheben. In China dauerte die jüngste Talfahrt auf dem Kernland an. Leicht gestützt wurde der Markt im chinesischen Kernland zunächst von Schritten gegen Leerverkäufe, die ab Mittwoch griffen. In Hongkong belasteten vor allem Verluste bei E-Autobauern mit Blick auf Tesla. Insgesamt warteten Anleger weiter auf Konjunkturstimuli nach dem Ende des Dritten Plenums der KP. Analysten äußerten jedoch insbesondere mit Blick auf den kriselnden Immobilienmarkt wenig Hoffnung, dass auf der kommenden Politbüro-Sitzung Ende Juli etwas passieren werde.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen (CDS) legen am Mittwoch leicht zu. Mit Blick auf die Berichtssaison zeigen sich die CDS auf Unicredit, BNP Paribas wie Santander unverändert, die Kreditausfallversicherung auf Deutsche Bank steigt dagegen auf 67 nach 65 am Vortag. Die Zahlen der Deutschen Bank sind nach Ansicht der Analysten von KBW in Ordnung, es gebe aber einige Unbekannte, die für Frust sorgen könnten. Die größte Änderung sei die Erhöhung der Jahreserwartungen für die Risikovorsorge, die aufgrund eines Anstiegs in der ersten Jahreshälfte und des wahrscheinlichen Drucks im gewerblichen Immobilienbereich in der zweiten Jahreshälfte nun auf über 30 Basispunkte prognostiziert wird.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
RHEINMETALL
hat im zweiten Quartal Umsatz und operatives Ergebnis deutlich erhöht und nach eigenen Angaben die Markterwartungen übertroffen. Die Jahresprognose bekräftigte der DAX-Konzern. Auf Basis der vorläufigen Zahlen wird laut Rheinmetall für das zweite Quartal im Vergleich zu dem Vorjahresquartal eine Steigerung des Umsatzes von rund 49 Prozent auf 2,234 Milliarden sowie des operativen Ergebnisses von rund 111 Prozent auf 271 Millionen Euro erwartet.
PORSCHE
hat belastet von Kosten für die Einführung von vier überarbeiteten Modellreihen im ersten Halbjahr bei leicht rückläufigen Einnahmen deutlich weniger verdient. Die operative Umsatzrendite ging um 3,2 Prozentpunkte zurück, fiel aber einen halben Punkt besser aus als von Analysten erwartet. Wegen unerwarteter Lieferprobleme eines Zulieferers hatte Porsche seine Jahresprognosen in der Nacht zum Dienstag bereits gekürzt.
DEUTSCHE BANK
wird dieses Jahr wohl kein zweites Aktienrückkaufprogramm starten. "Wir haben nicht beschlossen, eine zweite Genehmigung für Aktienrückkäufe bei der EZB zu beantragen", sagte Finanzvorstand James von Moltke in einer Telefonkonferenz. Das werde auch im restlichen Jahresverlauf wohl nicht geschehen. Er wolle es aber auch nicht komplett ausschließen.
PORSCHE
CEO Oliver Blume hat das Problem seines Unternehmens mit fehlenden Teilen aus Aluminum nach der Überflutung von zwei Fabriken im Schweizer Wallis als "sehr spezifisch" für den Sportwagenhersteller bezeichnet. Angesichts der geringen Stückzahlen und besonderer Spezifikationen im Leichtbau bei einzelnen Modellen sei Porsche manchmal in einer Situation, wo es nur eine Quelle für die Teile gebe, sagte Blume in einer Pressekonferenz zu den Halbjahreszahlen.
EASYJET
hat in seinem Drittquartal dank gestiegener Passagierzahlen ein Gewinnwachstum verzeichnet. Die Airline erhöhte ihren Vorsteuergewinn, der außergewöhnliche und andere einmalige Posten ausschließt, auf 236 Millionen Pfund von vorher 203 Millionen Pfund. Der Umsatz kletterte um 11 Prozent auf 2,63 Milliarden Pfund. Der Auslastungsfaktor der Fluggesellschaft lag am Ende des Quartals bei 90 Prozent.
RECKITT BENCKISER
hat nach tornado-bedingten Lieferproblemen in den USA sein Umsatzziel für das Gesamtjahr gesenkt. Des weiteren kündigt das britische Konsumgüterunternehmen an, sein Geschäft umzustrukturieren. Reckitt Benckiser rechnet nun im Gesamtjahr mit Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von 1 bis 3 Prozent anstatt 2 bis 4 Prozent.
ASTON MARTIN
hat in der ersten Jahreshälfte wegen geringerer Einnahmen und weniger Fahrzeugverkäufen seinen Vorsteuerverlust ausgeweitet. Allerdings führte der Konzen dies auf den Übergang zur neuen Produktpalette zurück und bekräftigte den Ausblick.
ORANGE
hat im zweiten Quartal dank einer starken Leistung in seinem Geschäft in Afrika und im Nahen Osten zwar mehr umgesetzt, allerdings hatten Analysten mehr erwartet. Die Jahresprognose bekräftigten die Franzosen. Orange teilte mit, dass der Umsatz im zweiten Quartal auf 9,99 Milliarden Euro von zuvor 9,835 Milliarden Euro gestiegen ist. Damit wurde die Konsensprognose der von Factset befragten Analysten von 10,015 Milliarden Euro verfehlt.
KPN
hat seine Jahresprognose bekräftigt, nachdem der Gewinn und das bereinigte Ergebnis für das zweite Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Der niederländische Telekomkonzern teilte mit, dass der Nettogewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 227 Millionen Euro gestiegen ist. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten (EBITDAAL) stieg um 5,6 Prozent auf 629 Millionen Euro.
IBERDROLA
hat im ersten Halbjahr den Nettogewinn deutlich gesteigert und dabei von Rekordwerten bei der Produktion erneuerbarer Energien profitiert. Der spanische Energiekonzern teilte mit, dass sein Nettogewinn in diesem Zeitraum um 64 Prozent auf 4,13 Milliarden Euro zulegte. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 27 Prozent auf 9,61 Milliarden Euro.
REPSOL
hat sein Ergebnis im zweiten Quartal wegen gestiegener Ölpreise stark verbessert. Netto kletterte der Gewinn von 308 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 657 Millionen Euro in diesem Quartal, wie der spanische Energiekonzern mitteilte. Bereinigt legte der Überschuss um 4 Prozent auf 859 Millionen Euro zu und übertraf damit den von Repsol zusammengestellten Analystenkonsens von 751 Millionen Euro.
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July 24, 2024 07:00 ET (11:00 GMT)
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