
Ein dominierender Faktor für die Schwäche des Ölpreises bleiben konjunkturelle Sorgen bezüglich China. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatten die Konjunkturdaten wiederholt enttäuscht, wie zuletzt z.B. der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe. Dieser war von 49,4 auf 49,1 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit Februar gefallen. Zudem lag er unter der Markterwartung von 49,5 Punkten. Dieser vierte Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von50 Punkten weist auf eine anhaltende Schrumpfung der Industrieproduktion hin.
Darüber hinaus gerieten Spekulationen über die Förderpolitik des erweiterten Ölkartells OPEC+ erneut in den Fokus des Marktes. Einem Medienbericht zufolge beabsichtigen die OPEC+-Staaten, an ihrer Ankündigung festzuhalten und die freiwillige Kürzung der Fördermenge ab Oktober wieder schrittweise zurückzunehmen. Zudem hat Libyen angekündigt, die Produktion wieder hochzufahren, nachdem es zuvor die Öllieferungen unterbrochen hatte. Die Erwartung eines höheren Angebots auf dem Ölmarkt lastet damit auch weiterhin auf der Preisentwicklung.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
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