FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte August zeichnet sich am Mittwoch für den Dax eine wenig bewegte Eröffnung ab. In vielerlei Hinsicht herrscht Unsicherheit unter den Anlegern. Nach einem erneuten Rückschlag am Vortag signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,2 Prozent auf 18.304 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wurde ebenfalls moderat höher erwartet.
Rezessionssorgen, Zinsunsicherheit und dann noch die US-Wahl - vieles hemmt derzeit die Risikofreude. Hinzu kommt noch die Inflation, die zuletzt an Schrecken verloren hat, aber am Mittwoch wieder in den Fokus rückt mit der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise. Laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners könnte die Jahresrate auf den niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2021 fallen. Die Daten sind wichtig für den Zinskurs der US-Notenbank Fed, da offen ist, wie stark sie den Leitzins im September senken wird.
Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump überzogen sich derweil bei ihrem ersten TV-Duell gegenseitig mit scharfen Angriffen. "Keiner der Kandidaten war politisch besonders sachlich, beide wichen den Fragen des Moderators aus und konzentrierten sich auf die vermeintlichen Schwächen ihres Gegners", schrieben am Morgen die Experten der Schweizer Großbank UBS.
Hierzulande steht die Commerzbank mit zwei Nachrichten im Fokus. So sicherte sich die italienische Großbank Unicredit einen Anteil an dem Finanzinstitut. Der Bund verkaufte im Rahmen der vor einer Woche angekündigten Platzierung eines Teils der Commerzbank-Aktien 4,49 Prozent der Anteile komplett an die Italiener. Diese waren bereit, mehr zu zahlen, als die Papiere am Dienstagabend an der Börse wert gewesen waren. Die Unicredit erwarb neben den Aktien des Bundes auch weitere Commerzbank-Papiere und kommt somit auf insgesamt rund 9 Prozent der Anteile. Dies könnte Spekulationen anheizen, dass die Italiener das deutsche Finanzinstitut übernehmen wollen.
Ferner wird Commerzbank-Chef Manfred Knof das Unternehmen Ende 2025 verlassen - trotz eines erfolgreichen Umbaus des Konzerns mit einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr. Unter dem Strich notierten die Papiere der Commerzbank auf der Handelsplattform Tradegate gut sieben Prozent über dem Xetra-Schluss vom Dienstag.
Der Ölkonzern Adnoc macht laut einem Artikel der "Financial Times" bald Ernst mit seiner Offerte für Covestro . Die Anteilsscheine des Kunststoffherstellers stiegen auf Tradegate um mehr als drei Prozent.
Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio ist für das neue Geschäftsjahr vorsichtig und präsentierte einen verhaltenen Ausblick. Insofern fielen die Aktien auf Tradegate um fast vier Prozent.
Nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg ging es für die Papiere von Stratec auf Tradegate um vier Prozent nach oben. Nach der heftigen Kurskorrektur sei der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen, schrieb Analyst Odysseas Manesiotis. Im Instrumentenbereich habe der Spezialist für In-vitro-Diagnostik die Umsatz-Talsohle wohl durchschritten./la/mis
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