FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Kursgewinne vom Vortag noch etwas ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung wurde am Vormittag zu 1,1081 US-Dollar gehandelt. Seit dem frühen Nachmittag war sie am Donnerstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1016 Dollar festgesetzt.
Die EZB hatte am Donnerstag wie erwartet ihre Zinsen gesenkt. Der für die Finanzmärkte entscheidende Einlagenzins wurde um 0,25 Prozentpunkte reduziert. Dies war von Ökonomen einhellig erwartet worden. EZB-Präsidentin Christin Lagarde gab jedoch keine Signale für die nächste Sitzung im Oktober. Es werde "Sitzung für Sitzung" nach der Datenlage über die Zinsen entschieden.
An den Märkten wurden die Signale der EZB offenbar derart interpretiert, dass eine Zinssenkung im Oktober als eher unwahrscheinlich gilt. Die meisten Ökonomen gehen erst im Dezember von einem weiteren Zinsschritt aus.
Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann verwies aber auch auf die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer großen Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed): "Der Grund für die Greenback-Schwäche ist naheliegend: Es wird auch dem Letzten klar, dass ein 0,50-Prozentpunkte-Schritt der Fed am Mittwoch eine ernsthafte Möglichkeit ist." Die Fed entscheidet an diesem Mittwoch über ihre Zinsen.
In der Eurozone stehen am Vormittag Zahlen zur Industrieproduktion im Juli an. In den USA wird am Nachmittag das Konsumklima der Universität von Michigan für September veröffentlicht. Hier dürften die Inflationserwartungen der Verbraucher besonders beachtet werden./lfi/jsl/jha