
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandel meldet überraschendes Umsatzplus im September
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September wider Erwarten gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, erhöhten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang um 1,0 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht lagen die Umsätze im September preisbereinigt um 3,8 Prozent höher.
Ifo-Institut: Einzelhandel etwas positiver gestimmt
Das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im Oktober minimal verbessert. Das geht aus den aktuellen Ifo-Umfragen hervor, wie das Institut mitteilte. Der Indikator stieg auf minus 25,2 Punkte, nach minus 25,6 Punkten im September. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Lage laut den Angaben geringfügig besser. Die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate seien allerdings nahezu unverändert auf niedrigem Niveau geblieben.
Deutsche Importpreise deuten im September auf schwächeren Preisdruck
Die Importpreise in Deutschland haben im September einen schwächeren Preisdruck signalisiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, sank der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang in diesem Ausmaß prognostiziert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Minus von 1,3 Prozent registriert. Die befragen Ökonomen hatten einen Rückgang um 1,4 Prozent erwartet.
Frankreichs HVPI-Inflation steigt im Oktober auf 1,5 Prozent
Die Inflation in Frankreich ist im Oktober unter dem Zielwert der Europäischen Zenralbank (EZB) geblieben. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 1,5 Prozent, wie aus den von der Statistikbehörde vorgelegten EU-harmonisierten Daten hervorgeht. Dies entsprach den Prognosen der Ökonomen und bedeutet zwar einen leichten Anstieg gegenüber der Inflationsrate im September von 1,4 Prozent, doch blieb der Preisanstieg deutlich unter der von der EZB für den gesamten Euroraum angestrebten Marke von 2 Prozent.
Pinpoint: Chinas Wirtschaftsdynamik könnte sich im 4Q leicht verbessern
Chinas Wirtschaftsdynamik könnte sich nach Aussage von Chefökonom Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management im vierten Quartal aufgrund lockerer geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen moderat verbessern. Die Daten des Einkaufsmanagerindex (PMI) vom Oktober deuteten bereits auf eine Verbesserung der Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor hin, was wiederum signalisiere, dass sich die Dynamik verstärkt. Die chinesische Politik sollte dazu beitragen, die fiskalischen Belastungen der lokalen Regierungen zu verringern, so der Chefökonom.
Japanische Industrie erholt sich
Japans Industrieproduktion hat sich im September erholt. Allerdings zeigten die Einzelhandelsumsätze Schwächeanzeichen, was in Anbetracht der zunehmend unklaren Nachfrageaussichten gemischte Signale für die Wirtschaft liefert. Die Industrieproduktion stieg im September um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie aus Regierungsdaten vom Donnerstag hervorgeht. In einer Umfrage des Datenanbieters Quick wurde ein Anstieg von 1,0 Prozent erwartet, während im August ein Rückgang von 3,3 Prozent verzeichnet wurde.
Lagarde: Inflationsziel der EZB ist in Sicht
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, rechnet damit, dass das Inflationsziel der Notenbank von mittelfristig 2 Prozent bald erreicht sein wird. "Das Ziel ist in Sicht, aber ich werde Ihnen nicht sagen, dass die Inflation bereits besiegt ist", sagte Lagarde in einem Interview mit Le Monde. "Im September lag die Inflation bei 1,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie und Lebensmitteln lag sie immer noch bei 2,7 Prozent. Wir freuen uns über die 1,7 Prozent, aber wir wissen auch, dass die Inflation in den kommenden Monaten allein aufgrund von Basiseffekten wieder steigen wird."
Bundesbank-Präsident: Preisstabilität ist nicht mehr fern
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht die Europäische Zentralbank (EZB) kurz vor ihrem Ziel der Preisstabilität. "Schaut man durch das monatliche Auf und Ab hindurch, erkennt man: Preisstabilität ist nicht mehr fern, aber das letzte Stück des Weges ist noch zu gehen", sagte Nagel bei einer Rede. "Gerade die Inflation bei Dienstleistungen, die erfahrungsgemäß recht träge verläuft, ist mit zuletzt 3,9 Prozent weiterhin hoch."
Japanische Notenbank hält Zinsen stabil
Die japanische Notenbank hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert belassen. Wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte, liegt der Leitzins weiterhin bei 0,25 Prozent. Die Notenbank hatte den Zins im Juli angehoben. Der geldpolitische Rat erwartet, dass die Inflation in den kommenden Jahren nahe dem Notenbankziel von 2 Prozent bleiben wird. Die Kernrate bei den Verbraucherpreisen dürfte im laufenden Fiskaljahr bis Ende März 2025 auf 2,5 Prozent steigen und um jeweils 1,9 Prozent in den folgenden zwei Jahren. Es gebe Risiken, die den Inflationsausblick für das nächste Fiskaljahr erhöhen könnten, so die Bank.
Capital Economics: Bank of Japan erhöht Zinsen im Dezember
Die Bank of Japan (BoJ) wird wahrscheinlich im Dezember die Zinsen erhöhen, meint Marcel Thieliant von Capital Economics. Die BOJ hatte auf der zweitägigen Sitzung ihren optimistischen Ausblick beibehalten. "Wir erwarten weiterhin eine Zinserhöhung auf 0,5 Prozent auf der nächsten Sitzung im Dezember", sagt der Leiter des Asien-Pazifik-Raums. Die BoJ argumentierte, dass die Preise für Dienstleistungen "weiterhin moderat steigen dürften, was Faktoren wie Lohnsteigerungen widerspiegelt", sagt Thieliant. "Diese Formulierung ist neu und spiegelt die wachsende Zuversicht wider, dass die Inflation zunehmend durch inländische Faktoren und nicht durch steigende Importkosten angetrieben wird", erklärt Thieliant.
Moody's: Bank of Japan klingt moderat falkenhaft
Stefan Angrick von Moody's Analytics ist der Meinung, dass der Ausblick der Bank of Japan (BoJ) einen moderat hawkishen Ton anschlägt. Die Prognosen für Wachstum und Inflation deuteten darauf hin, dass Zinserhöhungen am Horizont blieben, sagt der Ökonom. Die Prognosen hätten sich kaum verändert, abgesehen von einer leichten Aufwärtskorrektur des Wachstums und einer leichten Senkung der Inflation für das Finanzjahr 2025. "Die BoJ argumentiert, dass sich die Wirtschaft mäßig erholt hat und über ihrer potenziellen Wachstumsrate liegt", sagt Angrick.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Einzelhandelsumsatz Sep +0,5% gg Vorjahr
Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Sep +1,8% gg Vj
DJG/DJN/apo
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October 31, 2024 04:00 ET (08:00 GMT)
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