DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU-QUOTEN - Als Antwort auf die "Buy American"-Politik der USA will die EU-Kommission künftig Quoten für Produkte "made in Europe" einführen. So sollen 40 Prozent der grünen Technologien wie etwa Solar- oder Windkraftanlagen künftig in der EU hergestellt werden. Das Vorhaben ist Teil des "Clean Industrial Deal", der die Industrie wieder auf Wachstumskurs bringen soll. Parallel dazu soll nächste Woche ein Aktionsplan für bezahlbare Energie beschlossen werden. Zwei Dokumente, die diese Initiativen skizzieren, liegen dem Handelsblatt vor. (Handelsblatt)
TECH-REGULIERUNG - Im Handelsstreit mit den USA will die EU-Kommission nicht über Gesetze verhandeln, die US-Tech-Konzerne in Europa regulieren sollen. Das sagt die zuständige EU-Kommissarin für die Tech-Regulierung, Henna Virkkunen, im Interview mit dem Handelsblatt. Derzeit befindet sich EU-Handelskommissar Maros Sefcovic in Washington, um mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump über mögliche Kompromisse im Zollstreit zu sprechen. "Wir wollen sicherstellen, dass unser digitales Umfeld sicher, fair und demokratisch ist. All unsere Regeln basieren darauf", verteidigt Virkkunen die Tech-Regulierung. Außerdem erhöht die EU-Kommissarin den Druck auf Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), mögliche Strafen bei den laufenden Untersuchungen gegen die Plattformen zu verhängen: "Wir müssen unsere starken Instrumente vollständig durchsetzen." Insbesondere die Untersuchung gegen die Social-Media-Plattform X könnte bald abgeschlossen werden. Die Entscheidung, ob die EU-Kommission die Strafe verhängt, ist allerdings hochpolitisch. X-Eigentümer Elon Musk ist einer der engsten Berater von US-Präsident Donald Trump. (Handelsblatt)
STREIKS - Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet, dass es bis zum 14. März noch viele Streiks bei Bahnen und Kitas geben wird. "Jetzt stehen uns massive Tages- und Mehrtagesstreiks ins Haus. Uns erwartet ein Arbeitskampf, der unter dem Deckmantel 'Warnstreik' verharmlost wird", sagte IW-Tarifexperte Hagen Lesch der Rheinischen Post. "Leidtragende werden Eltern oder Pendler sein, die keine Kinderbetreuung finden oder aufs Auto umsteigen müssen und unnütz im Stau stehen." Am 14. März beginnt die dritte Verhandlungsrunde für die 2,6 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. (Rheinische Post)
LUFT-GRENZWERTE - In Deutschland wurden 2024 zum ersten Mal sämtliche EU-Grenzwerte für saubere Luft eingehalten. Das geht aus den vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamtes hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Danach meldete keine einzige Luftmessstation mehr Überschreitungen der geltenden Stickstoffdioxid-Grenzwerte. Beim Feinstaub war dies schon 2018 erreicht. Auch die Ozon-Grenzwerte wurden überall eingehalten. Damit endet zumindest vorläufig ein jahrelanger Konflikt rund um belastete Luft in deutschen Städten. Von 2030 an gelten in der EU strengere Grenzwerte. Sie einzuhalten, werde in den ersten Jahren noch einmal eine Herausforderung, hieß es aus dem Umweltbundesamt. (Süddeutsche Zeitung)
KRYPTOWÄHRUNGEN - Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen wie dem Bitcoin warnt der Ökonom Marcel Fratzscher vor den möglichen Folgen mangelnder Regulierung. "Wir brauchen keine kryptofreundliche, sondern eine wirksame Regulierung", sagt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dem Spiegel. "Sonst könnten Kryptowährungen zum Auslöser der nächsten Finanzkrise werden." Der DIW-Präsident fürchtet, dass es zu Ansteckungseffekten zwischen Finanzinstituten kommen könnte, wenn Kryptowährungen stärker mit dem traditionellen Finanzsystem verknüpft werden. (Spiegel)
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February 20, 2025 00:22 ET (05:22 GMT)
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