DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Europa muss Rüstung auf mindestens 3 Prozent des BIP steigern
Europa muss seine Militärausgaben nach Berechnungen von Goldman-Sachs-Volkswirten in den nächsten fünf Jahren von derzeit 2 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigern, wenn es die US-Militärhilfe für die Ukraine ersetzen, die europäischen Militärvorräte und die Infrastruktur wiederaufbauen und den jährlichen Investitionsfluss Russlands in neue Lieferungen ausgleichen will. "Angesichts ihrer bisherigen Minderausgaben werden von Deutschland, Italien und Spanien wahrscheinlich höhere Investitionserhöhungen erwartet als von Frankreich, Großbritannien und der übrigen EU", schreiben sie in einer Analyse.
BIZ: Einfluss von US-Daten auf Bond-Märkte nimmt zu
Der Einfluss von US-Konjunkturdaten auf ausländische - besonders auf Anleihemärkte - hat nach Aussage der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in letzter Zeit zugenommen. In ihrem aktuellen Quartalsbericht weist die BIZ darauf hin, dass außerdem der Einfluss von Daten-Überraschungen zuletzt etwa viermal so groß wie im vergangenen Jahrzehnt gewesen sei. Mögliche Erklärungen sind laut BIZ weltweite Veränderungen der Erwartungen in Reaktion auf Fed-Zinsentscheidungen oder die Portfolio-Anpassungen weltweit tätiger Investoren.
BIZ: Inflation Targeting ist flexibler geworden
Das Verfolgen eines Inflationsziels (Inflation Targeting) ist seit 1990 weltweit zur bestimmenden geldpolitischen Strategie geworden. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) erklärt sich die Dauerhaftigkeit dieses Ansatzes auch mit erfolgreichen Bemühungen der Zentralbanken, ihn zu flexibilisieren. Die Autoren der im Rahmen des BIZ-Quartalsberichts veröffentlichten Studie (Claudio Borio und Matthieu Chavaz) schreiben: "Zwar ist die Spezifikation der numerischen Ziele strenger geworden (zum Beispiel Punktziele anstatt von Zielspannen), doch ist der Zeitraum, innerhalb dessen sie erreicht werden sollen, vager und länger geworden."
Buch: Neue Säule-2-Anforderungen gelten ab 2027
Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage ihrer Chefin Claudia Buch ab dem nächsten Jahr eine vereinfachte Methodik zur Bestimmung der Kapitalanforderungen unter der so genannten Säule 2 anwenden, die ab 2027 gelten werden. Wie Buch in einem Blog auf der EZB-Website schreibt, soll die Methodik in diesem Jahr intern getestet werden. "Wir rechnen nicht damit, dass die neue Methode zu abrupten Änderungen an den Kapitalanforderungen führen wird", schreibt Buch.
Bundesbank: Bargeldforum will Verzicht auf 1- und 2-Cent-Münzen
Das Nationale Bargeldforum spricht sich nach Mitteilung der Deutschen Bundesbank dafür aus, bei Barzahlungen in Deutschland auf die nächsten 5 Eurocent auf- oder abzurunden. Wie die Bundesbank mitteilte, wird das Bundesfinanzministerium gebeten, sich für eine gesetzliche Rundungsregelung in Deutschland einzusetzen und diese voranzutreiben. Die Rundungsregeln sollten in Europa möglichst einheitlich sein.
ZEW: EU sollte Agrar- und Köhäsionsfinanzierung senken
Deutschland sollte sich nach Aussage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bei der Verhandlung des ab 2027 geltenden mehrjährigen Finanzrahmens der EU dafür einsetzen, dass die EU Finanzmittel aus den Bereichen Agrar und Kohäsion in Bereiche umschichtet, die wichtiger für den Erfolg Europas sind. "Dies betrifft den Ausbau einer europäischen Verteidigungspolitik, die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg und beim Wiederaufbau, ein stärkeres finanzielles Engagement in der Klima und Energiepolitik sowie im Bereich der Innovations-, Forschungs- und Industriepolitik", heißt es in einer ZEW-Mitteilung.
Beherbergungsbetriebe verbuchen im Januar mehr Übernachtungen
Die Beherbergungsbetriebe in Deutschland haben im Januar 25,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste verbucht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren das 3,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das ist der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gegeben hatte.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Industrieproduktion Jan unverändert gg Vormonat - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Jan +1,40% gg Vorjahr - IBGE
DJG/DJN/apo
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March 11, 2025 08:30 ET (12:30 GMT)
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