DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Wirtschaft gewinnt im März an Stärke
Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im März verstärkt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 50,9 von 50,4 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Damit hat sich das Wachstum zwar zum dritten Mal in Folge leicht beschleunigt, es fiel aber im historischen Vergleich abermals nur moderat aus. Rückenwind ging vor allem vom verarbeitenden Gewerbe aus, wo die Produktion so kräftig gesteigert wurde wie seit drei Jahren nicht mehr. Im Gegensatz dazu verlor der Servicesektor aber an Fahrt.
Entlassungen belasten deutschen Service-PMI
Der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex (PMI) für den deutschen Dienstleistungssektor ist nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, von den angekündigten Entlassungen in der Auto- und Zulieferindustrie ausgelöst worden. "Trübt sich die Stimmung am Arbeitsmarkt ein, wird beim Restaurantbesuch und bei Freizeitaktivitäten gespart", schreibt er in einem Kommentar.
S&P Global: Euroraum-Wirtschaft gewinnt im März etwas an Dynamik
Die Eurozone-Wirtschaft hat im März zwar zum dritten Mal in Folge Wachstum verzeichnet, insgesamt ging es aber erneut nur mit Trippelschritten aufwärts. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 50,4 Zähler von 50,2 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 50,7 Punkte vorhergesagt.
Cipollone sieht Argumente für mehr EZB-Zinssenkungen
Die jüngste Aufwertung des Euro und der Rückgang der Energiepreise sind nach Aussage von EZB-Direktor Piero Cipollone Argumente für weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). In einem Interview mit der Zeitung Expansion sagte Cipollone, dass "sich wichtige Fakten ergeben haben, die die Argumente für eine weitere Zinssenkung verstärkt haben". Der Euro hat in den vergangenen Wochen gegenüber dem US-Dollar aufgewertet, was die Preise für viele Importe senkt. Gleichzeitig sanken die Energiepreise auf den Weltmärkten, was ebenfalls darauf hindeutet, dass die Inflation schwächer ausfallen wird als erwartet.
Euroraum-Inflation geht im März weiter zurück
Der Inflationsdruck im Euroraum ist im März nach Einschätzung der Barclays-Volkswirte Balduin Bippus und Mark Cus Babic weiter zurückgegangen. Sie rechnen damit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen sind und um 2,2 (Februar: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Für die Kerninflation werden 2,4 (2,6) Prozent prognostiziert. "Der größte Teil dieses Rückgangs dürfte von der Dienstleistungsinflation getrieben worden sein, auf 3,4 (3,7) Prozent gesunken sein dürfte", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die Veröffentlichung der Daten am 1. April. Dies hänge mit der Lage des Osterfestes zusammen. Außerdem dürfte die Energiepreisinflation wieder negativ gewesen sein.
Scope: DE kann bei Schulden in die Vollen gehen - FR und GB nicht
Deutschland, Frankreich und Großbritannien werden bei der anstehenden Erhöhung ihrer Rüstungsausgaben nach Einschätzung der Ratingagentur Scope unterschiedliche Wege beschreiten. Während Deutschland angesichts eines Schuldenstands von nur 63 Prozent vollkommen auf Neuverschuldung setzen könne, könnten die Kombination aus begrenzter finanzieller Flexibilität und höheren Anleiherenditen die beiden anderen Länder zu notwendigen Haushaltsanpassungen bewegen, heißt es in einer Analyse. Darüber hinaus könnten die fiskalischen Impulse Deutschlands breitere positive Spillover-Effekte auf das Wachstum haben, was dazu beitragen würde, die dauerhaften Auswirkungen der erhöhten europäischen Verteidigungsausgaben auf die öffentlichen Schuldenquoten abzufedern.
US-Senator ebnet Weg für Gipfeltreffen Trump-Xi
Gespräche eines republikanischen Senators mit Chinas Ministerpräsident Li Quang haben am Wochenende den Weg für ein persönliches Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping geebnet. "Dies war der erste Schritt zu einem wichtigen nächsten Schritt, nämlich einem Treffen zwischen Präsident Xi und Präsident Trump", sagte Senator Steve Daines (R., Mont.), ein Verbündeter des Präsidenten, in einem Interview nach einem Treffen mit Premierminister Li Qiang am Sonntag. Wann und wo dies geschehen werde, müsse noch festgelegt werden."
US-Schuldengrenze wird zwischen Mitte Juli und Anfang Oktober erreicht
Die USA werden die selbst auferlegte Schuldengrenze voraussichtlich zwischen Mitte Juli und Anfang Oktober erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse des Bipartisan Policy Center, in der das sogenannte "X-Datum" geschätzt wird, das eine Anhebung der Schuldengrenze erforderlich macht. Schwache Einnahmen während der Steuererklärungssaison könnten dieses Datum auf Anfang Juni vorverlegen, aber das sei "ziemlich unwahrscheinlich", erklärte das Institut.
DJG/DJN/apo
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March 24, 2025 08:30 ET (12:30 GMT)
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