
Das Finanzinstitut reagiert auf unerwartete US-Handelspolitik mit intensiver Kundenbetreuung, während das Wealth-Management-Team zur Zurückhaltung bei Investments mahnt.
Die jüngsten Marktturbulenzen, ausgelöst durch die überraschende US-Zollpolitik, haben die Wall Street ordentlich durchgeschüttelt. Mittendrin im Beben: Der Finanzgigant Citigroup. Die Bank reagierte mit einer Mischung aus interner Krisenkommunikation und externer Mahnung zur Vorsicht.
Alarmstufe Rot im Banking
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Citigroup?
Intern schrillten offenbar die Alarmglocken. Viswas Raghavan, Leiter des globalen Bankgeschäfts bei Citi, rief Anfang April kurzfristig ein weltweites Meeting seiner Führungskräfte ein. Die klare Direktive lautete: Ran an die Telefone, Kontakt zu den Kunden suchen und halten! Man wollte sicherstellen, dass Wettbewerber keine Chance bekämen, verunsicherte Klienten abzuwerben.
Gleichzeitig sollten die Banker eine wichtige Botschaft übermitteln: Citigroup sei diesmal, anders als in der Finanzkrise 2008, finanziell robust aufgestellt, um den Sturm zu überstehen. Nötig war das allemal. Aus den Kundengesprächen drang pure Verunsicherung: "Oh mein Gott, was passiert hier nur?", war wohl eine häufig gehörte Frage.
Ruhe bewahren - aber nicht kaufen?
Während die Investmentbanker also die Nähe zum Kunden suchten, kam aus einer anderen Ecke von Citigroup eine deutlich vorsichtigere Botschaft. Andy Sieg, verantwortlich für das Global Wealth Management, warnte Anleger eindringlich davor, in der aktuellen Marktphase impulsiv zu handeln. Trotz der zwischenzeitlichen Markterholung sei es nicht der richtige Zeitpunkt, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. "Verfolge das nicht!", lautete die Devise der Berater.
Verantwortlich dafür sei die extreme Volatilität, angeheizt durch die unberechenbare Handelspolitik. Diese Unsicherheit lähmte spürbar das Geschäft. Geplante Börsengänge, etwa vom Ticketverkäufer Stubhub oder dem Zahlungsdienstleister Klarna, wurden kurzfristig verschoben oder auf Eis gelegt. Ein Private-Equity-Investor zog sogar im letzten Moment die Unterschrift unter einem bereits vereinbarten Deal in Europa zurück.
Düstere Erinnerungen und Bonus-Sorgen
Die Nervosität an den Märkten rief bei vielen Investoren düstere Erinnerungen wach. Die aktuelle Volatilität wurde bereits mit der globalen Finanzkrise oder den Anfängen der Corona-Pandemie verglichen. Es herrschte teilweise echter Unglaube über die Schnelligkeit und Härte der handelspolitischen Entscheidungen.
Diese Verunsicherung hat handfeste Konsequenzen. Das Vertrauen in die Planbarkeit von Investitionen in den USA hat einen Dämpfer erhalten. Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Bereits im ersten Quartal sanken die globalen Gebühreneinnahmen im Investmentbanking. Bei Citi und anderen Wall-Street-Banken macht sich nun die Sorge breit, dass dies auch die Boni für das nächste Jahr empfindlich schmälern könnte.
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