
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy (DE000ENER6Y0) sorgt erneut für positive Schlagzeilen und setzt seinen beeindruckenden Aufwärtstrend der letzten Monate fort. Nach einem überraschend starken zweiten Quartal hob das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 deutlich an. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von über zehn Prozent auf ein neues Rekordhoch.
Volle Auftragsbücher beflügeln das Wachstum
Der DAX-Konzern profitiert weiterhin von einem boomenden Gastechnikgeschäft und einer starken Nachfrage nach Netztechnik. Im zweiten Geschäftsquartal schnellten die Aufträge auf vergleichbarer Basis um über 50 Prozent auf beeindruckende 14,4 Milliarden Euro in die Höhe. Besonders das Gastechnikgeschäft konnte sein Neugeschäft mehr als verdoppeln und machte rund die Hälfte des gesamten Auftragsvolumens aus.
Auch beim Umsatz legte Siemens Energy kräftig zu. Die Erlöse stiegen um mehr als 20 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro, wozu alle Geschäftsbereiche beitrugen. Selbst die lange Zeit problembehaftete Windkrafttochter Gamesa verzeichnete ein zweistelliges Wachstum und macht weiter Fortschritte bei ihrer Sanierung.
Besonders beeindruckend entwickelte sich das bereinigte operative Ergebnis, das mit 906 Millionen Euro mehr als fünfmal so hoch ausfiel wie im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge kletterte von 2,1 Prozent auf 9,1 Prozent. Unter dem Strich erwirtschaftete Siemens Energy einen Gewinn von 615 Millionen Euro nach 501 Millionen Euro im Vorjahr.
Optimistischer Ausblick trotz globaler Zollkonflikte
Angesichts der starken Geschäftsentwicklung blickt Siemens Energy nun deutlich optimistischer auf das Gesamtjahr. Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Unternehmen jetzt ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von 13 bis 15 Prozent, statt der bisher prognostizierten 8 bis 10 Prozent. Auch bei der Profitabilität soll es besser laufen: Die Gewinnspanne vor Sonderposten dürfte nun zwischen vier und sechs Prozent liegen, anstatt der bisher erwarteten drei bis fünf Prozent.
Nach Steuern rechnet Siemens Energy mit einem Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro - ohne Berücksichtigung der erwarteten positiven Sondereffekte aus der Abspaltung des Energiegeschäfts der indischen Siemens Limited.
Bemerkenswert ist, dass Siemens Energy diese positiven Aussichten trotz des aktuellen globalen Zollkonflikts abgibt. Wie JPMorgan-Analyst Akash Gupta anmerkt, signalisiert der Zeitpunkt der Prognoseerhöhung, dass das Unternehmen keine negativen Folgen aus der US-Zollpolitik erwartet, obwohl das US-Geschäft im vergangenen Geschäftsjahr immerhin 20 Prozent zum Umsatz beigetragen hatte.
Die endgültigen Zahlen zum Quartal will Siemens Energy am 8. Mai vorlegen. Zusammen mit den Jahreszahlen plant das Unternehmen dann auch eine Aktualisierung seiner mittelfristigen Ziele.
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