Gold steht derzeit so hoch in der Gunst der Anleger wie noch nie. Binnen zwölf Monaten stieg der Preis des Edelmetalls in US-Dollar um mehr als 40% - und das, obwohl Spareinlagen in Europa und den USA wieder ordentliche Zinsen abwerfen. Warum strahlt Gold gerade jetzt so hell? Seit 2022 nimmt Gold im neuen makroökonomischen Regime eine andere Rolle ein: Die durch Russlands Einmarsch in die Ukraine ausgelöste Energiekrise in Kombination mit der durch die Corona-Pandemie aufgeblähte Liquiditätsversorgung hat die Inflation weltweit angeschoben. Die US-Notenbank Federal Reserve startete daraufhin einen der schärfsten Zinserhöhungszyklen ihrer Geschichte - doch nicht alle Renditen stiegen gleichermaßen. Gold korreliert inzwischen stärker denn je mit den Realrenditen - also dem "risikolosen Zins" von US-Staatsanleihen abzüglich der Inflationserwartung. Fallen diese, gewinnt Gold an Attraktivität. Als 2022 die Kurse langlaufender Staatsanleihen einbrachen (und die Renditen entsprechend stiegen), während die Inflationserwartungen sanken, blieb Gold erstaunlich stabil - und entkoppelte sich im Herbst endgültig vom bisherigen Muster. Mit der wachsenden Zinslast der USA schwand erstmals das globale Vertrauen in US-Staatsanleihen ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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