
Die Lia Rumantscha ist eine langfristige Zusammenarbeit mit der Computerlinguistik der Universität Zürich eingegangen. Das erste Projekt aus dieser Kooperation ist die Entwicklung eines Übersetzungsprogramms, welches alle Idiome, Rumantsch Grischun und Deutsch unterstützt. Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) hatte bereits 2022 eine automatische Übersetzung zwischen der Standardschriftsprache Rumantsch Grischun und Deutsch lanciert. Das neue gemeinsame Projekt ergänzt nun dieses Angebot mit den Idiomen und wird in Zukunft im Rahmen der Strategie für die digitale Transformation von der Lia Rumantscha geführt.
Das Übersetzungsprogramm soll ein Jahr nach Projektstart einsatzbereit sein. Ziel ist es, dass die Übersetzungssoftware für die gesamte rätoromanische Gemeinschaft frei über das Web zugänglich und zudem für den professionellen Gebrauch über Schnittstellen (APIs) verfügbar ist. Die Lia Rumantscha leitet die Entwicklung des Übersetzungsprogramms in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, welche für die Technologie verantwortlich ist. Weiter stellt die Lia Rumantscha sicher, dass die Sprachdaten in allen Idiomen und in Rumantsch Grischun verfügbar sind. RTR unterstützt das Projekt mit Know-how, Texten und Beiträgen. Auf Basis dieser Daten kann dann ein Sprachmodell trainiert werden, welches die Grundlage des Übersetzungsprogramms bildet.
Markus Solinger, Generalsekretär der Lia Rumantscha: "Dank der langfristigen Zusammenarbeit mit der Universität Zürich sind wir technologisch am Puls der Zeit und können auch zukünftig neue Angebote zugunsten der rätoromanischen Sprache schaffen. Dieses Projekt stellt einen konkreten Schritt in der Umsetzung der Strategie für die digitale Transformation dar, die auf einer engen Zusammenarbeit rätoromanischer Institutionen basiert."
Das Projekt des Übersetzungsprogramms ist aufgrund der Bedürfnisse von mehr als 20 Gemeinden und rätoromanischen Institutionen im Rahmen der Grundlagenarbeiten der Strategie für die digitale Transformation entstanden. Daraufhin hat die Lia Rumantscha RTR in den Evaluationsprozess eingebunden, weil RTR über eine umfassende Erfahrung in der Entwicklung von digitalen Sprachapplikationen verfügt. So hat das rätoromanische Medienhaus beispielsweise 2022 ein Übersetzungsprogramm zwischen Rumantsch Grischun und Deutsch eingeführt.
Nicolas Pernet, Direktor RTR: "RTR arbeitet täglich mit der rätoromanischen Sprache, entwickelt sie weiter, erstellt und übersetzt regelmässig idiomatische Texte und verbreitet diese über die Sprachgrenzen hinweg an ein breites Publikum. Als rätoromanisches Medienhaus ist es für uns wichtig, dieses Projekt zu unterstützen und die rätoromanischen Kräfte zu bündeln. Wir können unsere Texte und Beiträge zur Stärkung des Systems zur Verfügung stellen. Dank der Zugänglichkeit des Übersetzungstools profitiert dann auch unser Angebot und trägt so zu einem noch grösseren Mehrwert für unser Publikum bei."
Im März dieses Jahres hat die Lia Rumantscha ihre Strategie für die digitale Transformation veröffentlicht. Ziel der Strategie ist es, das Rätoromanische im digitalen Raum sichtbarer zu machen und dadurch die Verwendung der Sprache im Alltag zu erleichtern. Die Entwicklung des Übersetzungsprogramms ist ein erster Schritt in diese Richtung. Die Projekte der Strategie für die digitale Transformation werden gemäss der Governance zwischen den Institutionen Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, Fundaziun Medias Rumantschas, Dicziunari Rumantsch Grischun und der Lia Rumantscha koordiniert.
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