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Die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China hat für ein jähes Ende des Höhenfluges der Aktie von Xiaomi gesorgt. Die Vereinigten Staaten sind ein wichtiger Exportmarkt für den Hardware-Hersteller, der inzwischen auch im Geschäft mit E-Fahrzeugen mitmischt und hier ebenfalls einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Unabhängig vom Zollkonflikt war eine Korrektur der heiß gelaufenen Aktie auch aus technischer Perspektive nötig geworden. Nachdem die Überhitzung abgebaut ist, könnte die Zeit reif für einen Rebound sein!
Nach einer mehrjährigen Kursflaute ist das Interesse an chinesischen Aktien im vergangenen Jahr spürbar gestiegen. Gleich mehrmals kam es zu kräftigen Zwischenrallyes, die durch Spekulationen um umfangreiche Konjunkturprogramme der Zentralregierung angeheizt wurden. Auch die Wirtschaftsdaten entwickelten sich nach einer Schwächephase wieder zufriedenstellender. Davon konnten vor allem Publikumslieblinge wie Alibaba, Baidu und BYD profitieren.
Run auf chinesische Aktien - Xiaomi als klarer Sieger!
Am stärksten zulegen konnte jedoch der aufstrebende Hardware-Hersteller Xiaomi, der mit seinen Highend-Smartphones inzwischen Apple und Samsung Konkurrenz macht - und im Geschäft mit Elektronikartikeln Markenherstellern wie iRobot, SharkNinja und Dyson großes Kopfzerbrechen bereitet. Der einstige Pionier bei der Entwicklung von Saugrobotern iRobot steht aufgrund des anhaltenden Erfolgs von Xiaomi und seinen zahlreichen Töchtermarken wie Dreame inzwischen sogar vor dem Aus.
Gegenüber dem im letzten Jahr markierten Tief bei 11,84 Honkong-Dollar (HKD; umgerechnet 1,42 Euro) konnte sich die Aktie vervielfachen. Auf der Spitze des Höhenfluges bei knapp 60 HKD konnte eine Performance von fast 500 Prozent erreicht werden. Doch der Handelskrieg mit den USA hat zu einer scharfen Korrektur der zwischenzeitlich heiß gelaufenen Aktie gesorgt. Inzwischen ist aber eine Stabilisierung des Kursgeschehens zu erkennen.
Empfindlicher Rücksetzer nach Überhitzung
Der zeitweise große Abstand zu den gleitenden Durchschnitten verdeutlicht, wie dynamisch die Rallye der Xiaomi-Aktie in den vergangenen Monaten verlaufen war. Die jüngste Korrektur, die in einem schmalen, aber steilen Abwärtstrendkanal verlaufen ist, hat diese Dynamik zum Erliegen gebracht. Zwar wurde die 200-Tage-Linie bislang nicht angetastet, die 50-Tage-Linie enttäuschte aber in ihrer Funktion als Unterstützung.
Auf Kaufinteresse ist die Aktie erst im Unterstützungsbereich zwischen 37,00 und 41,00 HKD (4,00 bis 4,20 Euro) gestoßen. Von hieraus gelang eine Erholung bis über den Widerstand von 45,00 HKD (rund 5,00 Euro), der am Dienstag nach einer neuerlichen Schwächephase attackiert wird. Gelingt der Sprung darüber, könnte eine Erholung bis 50,00 HKD (6,00 Euro) bevorstehen, was mit der Rückeroberung der Aufwärtstrendlinie einhergehen würde.
Technische Indikatoren deutlich erholt
Die Chancen hierfür stehen aus technischer Perspektive ordentlich. Wenngleich die Folgen der Korrektur in den Indikatoren unübersehbar sind, können erste Verbesserungen beobachtet werden.
So hat sich der Relative-Stärke-Index (RSI) von überverkauften Niveaus erholen können und liegt inzwischen wieder im neutralen Bereich. gleichzeitig liegt der Trendstärkeindikator MACD zwar weit unter der Nulllinie, was einen Abwärtstrend der Aktie anzeigt. Auch hier ist aber eine Stabilisierung zu beobachten. Mit dem Sprung über die (rote) Signallinie ist außerdem eine erste Entspannung zum Greifen nahe.
Die jüngste Erholung der Aktie wird also durch eine Erholung der technischen Indikatoren begleitet, was als Zeichen für die Nachhaltigkeit des jüngsten Kursanstieges zu bewerten ist.
Beträchtliches Erholungspotenzial
Neben dem bereits erwähnten Erholungsziel von 50 HKD kommen als Kursziel 58/59 HKD (rund 7,00 Euro) infrage. Hier war es zu einem Doppel-Top gekommen, das aus technischer Perspektive in Verbindung mit den bearishen Divergenzen im RSI für die jüngste Korrektur gesorgt hatte. Das entspricht einem Kurspotenzial von bis zu 40 Prozent.
Zur Unterseite gilt es, den Bereich zwischen 37,00 und 41,00 HKD zu beachten. Sollte dieser nachhaltig unterschritten werden, müsste die jüngste Erholung als Gegenbewegung in einem übergeordneten Abwärtstrend betrachtet werden. Das bullishe Setup wäre damit dahin und sollte Anlegerinnen und Anleger zum Schließen von Long-Positionen veranlassen.
Fazit: Chance auf bis zu 125 Prozent!
Solange das jedoch nicht der Fall ist, überwiegen die Chancen zur Oberseite. Risikofreudige Investoren könnten das zum Kauf der Aktie nutzen. Auch Hebel-Spekulationen sind denkbar. Hierfür sollte aufgrund der gegenwärtigen politischen Risiken aber auf ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis geachtet werden.
Ein solches bietet das KO-Zertifikat SJ9RGU, das neben einem eingebauten Stopp-Loss über einen Hebel von 3,7 verfügt. Die KO-Barriere von SJ9RGU liegt bei 34,50 HKD und damit knapp unter dem jüngsten Korrekturtief, dessen erneutes Erreichen eine Verschlechterung der technischen Ausgangslage bedeuten würde. Da der Basispreis bei 32,83 HKD liegt, würde ein Erreichen der KO-Barriere keinen Totalverlust, sondern eine Rückzahlung von 0,19 Euro bedeuten. Das begrenzt das Abwärtsrisiko auf etwa 85 Prozent.
Im Gegenzug wartet die Chance auf bis zu 125 Prozent, sollte Xiaomi sein Jahreshoch erneut erreichen können. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fälle das folgende:
Doch Vorsicht: Sollte die Xiaomi-Aktie per Overnight-Gap nicht nur unter die KO-Barriere, sondern auch den Basispreis fallen, greift der Stopp-Loss nicht und der Rückzahlungsbetrag kann auch kleiner als 0,19 Euro ausfallen. Ein Totalverlust kann also auch hier nicht ganz ausgeschlossen werden.
Gastautor: Max Gross
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