
APA ots news: Ein digitaler Euro für alle - Zukunft gestalten, finanzielle Inklusion fördern
Nationalbank diskutiert über die finanzielle Inklusion durch den digitalen Euro
Wien (APA-ots) - Die heutige Diskussionsveranstaltung der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB) befasst sich mit dem Thema "Ein digitaler Euro für alle - Zukunft gestalten, finanzielle Inklusion fördern". Im Mittelpunkt steht die Frage, wie der digitale Euro als öffentliches Gut allen Menschen die Möglichkeit geben kann, am digitalen Zahlungsverkehr teilzunehmen.
Für OeNB-Gouverneur Robert Holzmann ist der freie und uneingeschränkte Zugang zu öffentlichen Zahlungsmitteln essenziell: "Als Nationalbank sehen wir es als unseren Auftrag an, allen Menschen ohne Einschränkung öffentliches Geld bereitzustellen. Euro-Bargeld ist in Österreich unverändert das meistgenutzte Zahlungsmittel. Bargeld bietet einen barriere- und kostenfreien Zugang zum Bezahlen im Alltag. Ergänzend wollen wir mit dem digitalen Euro in Zukunft auch für digitale Zahlungen eine gleichwertige Möglichkeit bieten."
Expert:innen aus Ministerien, Interessenvertretungen vulnerabler Gruppen, Forschungseinrichtungen, der Finanzbranche und der OeNB beschäftigen sich auf der OeNB-Diskussionsveranstaltung damit, wie der digitale Euro zur finanziellen Inklusion beitragen kann. Im ersten Teil der Veranstaltung geht es um inklusive Designs und einer möglichst an den Bedürfnissen der Nutzer:innen orientierten Ausgestaltung des digitalen Euro. Dazu zählen vor allem die konkreten Barrieren, mit denen benachteiligte Personen im elektronischen Zahlungsverkehr konfrontiert sind.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht der digitale Euro als öffentlich zugängliches Zahlungsmittel. Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, betont: "Der OeNB ist es ein besonderes Anliegen, nicht nur über vulnerable Gruppen zu sprechen, sondern vor allem mit ihnen in den Dialog zu treten. Nur durch aktives Zuhören, Austausch auf Augenhöhe sowie daraus resultierenden Maßnahmen kann ein inklusives Zahlungsökosystem entstehen, das den Bedürfnissen aller gerecht wird."
Susanne Buchner-Sabathy, Expert:in des Blinden- und
Sehbehindertenverbandes, erläutert: "Digitale Medien bieten für Menschen, die Unterstützungsprogramme wie z. B. Screenreader verwenden, große Chancen. Finanzielle Angelegenheiten in einem sicheren Umfeld, unkompliziert und selbstständig erledigen zu können, ist eine wesentliche Grundlage für gleichberechtigte Teilhabe am sozialen und ökonomischen Leben."
Grundlage der Veranstaltung ist ein Bericht zur finanziellen Inklusion, der in einer Arbeitsgruppe des österreichischen Forums zum digitalen Euro gemeinsam mit Interessenvertretungen vulnerabler Gruppen und Finanzdienstleistern erarbeitet wurde. Der Bericht analysiert Barrieren im Zugang zu digitalen Zahlungsformen, beschreibt vielfältige Bedürfnisse vulnerabler Personen und enthält Vorschläge für mögliche Maßnahmen sowie Überlegungen zu Auswahlkriterien einer öffentlichen Stelle, die
Zahlungsdienstleistungen und Unterstützungsdienstleistungen im Zusammenhang mit dem digitalen Euro erbringen soll.
Christian Prantner, Teamleiter im Bereich Finanzdienstleistungen der AK Wien, unterstreicht dazu: "Die Welt der Finanzen wird immer komplexer. Daher ist es wichtig, dass alle Gruppen der Gesellschaft einen einfachen Zugang zu Dienstleistungen rund um Geld, Banken und Versicherungen haben. Der digitale Euro kann - sicher und behutsam umgesetzt - zur Inklusion der gesamten Bevölkerung am Finanzleben beitragen. Es ist wichtig, alle Menschen in der Digitalisierung mitzunehmen - das soll der Beitrag des digitalen Euro sein."
Der digitale Euro als öffentliches Gut ist als digitale Ergänzung zum Bargeld zu sehen. Derzeit befindet sich das Projekt in der Vorbereitungsphase. Ziel ist es, den Menschen in Europa auch im digitalen Raum einen sicheren und allgemein akzeptierten Zugang zu Zentralbankgeld zu ermöglichen. Der digitale Euro würde kostenlos zur Verfügung stehen und sowohl online als auch offline nutzbar sein.
Weitere Infos zum digitalen Euro finden sich auf der OeNB-Website .
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Mag.a Marlies Schroeder, MiM
Telefon: (+43-1) 404 20-6900
E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at
Website: https://www.oenb.at
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