
Neuer CEO Stefan Bollinger treibt Umstrukturierung voran, während die Finanzmarktaufsicht den Signa-Skandal untersucht. Kann die Bank die Krise meistern?
Kann der neue CEO die Schweizer Privatbank aus der Krise führen? Während Julius Bär mit einer ambitionierten Umstrukturierung und Digitalisierungsoffensive auf Wachstumskurs gehen will, droht der Finma-Ermittlungen im Signa-Skandal ein schwerer Schatten. Ein Drahtseilakt zwischen Neuanfang und Altlasten.
Bollingers Reformagenda: Alles auf Neuanfang?
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Seit Januar 2025 führt Stefan Bollinger als neuer CEO die Geschicke der traditionsreichen Schweizer Privatbank - und setzt gleich zu Beginn klare Akzente:
- Globale Neuausrichtung: Die bisher getrennten Bereiche "Markets" und "Wealth Management Solutions" werden unter der gemeinsamen Leitung von Luigi Vignola und Rajesh Manwani verschmolzen.
- Regionale Fokussierung: Das Kundengeschäft teilt sich nun in drei klar definierte Regionen - Asien, Emerging Markets sowie Western Markets & Switzerland.
- Digitaler Turbo: Mit Nicolas de Skowronski erhält die Digitalisierung einen eigenen Chef, der direkt an den COO berichtet. Ziel ist eine durchgängigere digitale Erfahrung für Kunden und Mitarbeiter.
"Diese Maßnahmen zeigen, dass Bollinger keine Zeit verlieren will", kommentiert ein Branchenkenner. Doch wie nachhaltig sind die Veränderungen?
Finma-Albtraum: Das Signa-Debakel schlägt zurück
Doch während die Bank ihre Zukunft gestaltet, holt sie die Vergangenheit ein: Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat ein Enforcement-Verfahren eingeleitet. Grund sind schwere Mängel im Risikomanagement rund um den Zusammenbruch des Signa-Immobilienimperiums.
Mögliche Konsequenzen:
- Öffentliche Rügen
- Gewinneinziehungen
- Im Extremfall: Lizenzentzug
"Das Verfahren kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt", warnt eine Marktquelle. "Gerade jetzt bräuchte Julius Bär Ruhe für die Transformation."
Aktienkurs: Zwischen Hoffnung und Skepsis
Die Julius-Bär-Aktie zeigt sich in den letzten sieben Tagen mit einem Plus von 5,18% erholungsfähig. Doch der Blick auf die letzten 30 Tage (-11,56%) und seit Jahresanfang (-5,99%) offenbart die wahre Volatilität:
- Aktueller Kurs: 52,02 CHF
- 15% unter dem 52-Wochen-Hoch (61,34 CHF)
- Volatilität: 49% (annualisiert) - ein Zeichen für anhaltende Nervosität
Die entscheidende Frage: Schafft es Bollinger, die Restrukturierung erfolgreich umzusetzen, während gleichzeitig die Finma-Untersuchung wie ein Damoklesschwert über der Bank schwebt? Die nächsten Quartalszahlen werden erste Hinweise geben - doch die wahren Bewährungsproben stehen noch aus.
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