
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
REFORMEN - DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat die kommende Bundesregierung aufgefordert, rasch eine Steuer- und eine Rentenreform auf den Weg zu bringen. "Die neue Bundesregierung sollte eine grundlegende Steuerreform und eine Rentenreform als zentrale Prioritäten setzen", sagte Fratzscher der Rheinischen Post. "Eine Rentenreform sollte sicherstellen, dass die Rente nicht noch stärker von Jung zu Alt und von Arm zu Reich umverteilt wird. Das Renteneintrittsalter muss steigen, und die Rentenerhöhungen in der Zukunft müssen geringer ausfallen, damit die junge Generation nicht noch stärker belastet wird", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Wir brauchen auch eine umgehende steuerliche Entlastung sowohl von Unternehmen als auch von Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, damit auch kurzfristig die Wirtschaft wieder in Gang kommen kann", betonte der Chef des DIW. "Eine grundlegende Steuerreform erfordert eine Entlastung von Arbeit, was durch den Abbau von Subventionen und Steuerprivilegien und einer stärkeren Belastung von großen Vermögen finanziert werden sollte", sagte Fratzscher. (Rheinische Post)
KULTURSTAATSMINISTER - Der Verleger und Publizist Wolfram Weimer soll neuer Kulturstaatsminister in der Regierung von Friedrich Merz werden. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Kreisen des CDU-Präsidiums. Offiziell soll die Personalie am Montag bekanntgegeben werden. Die Berufung von Weimer zum Kulturstaatsminister kam überraschend. In den letzten Wochen galten der Berliner Kultursenator Joe Chialo und Christiane Schenderlein, kulturpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, als Favoriten für das bisher von Claudia Roth bekleidete Amt. (Süddeutsche Zeitung)
BUNDESREGIERUNG - Die Wirtschaftsweisen-Chefin Monika Schnitzer hat die kommende Bundesregierung zu Strukturreformen in der Rentenversicherung und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung aufgefordert. "Die wichtigsten Baustellen sind Strukturreformen der Rentenversicherung, um den Anstieg der Beitragssätze zu begrenzen, unterstützende Maßnahmen, um die Arbeitskräfte aller Altersgruppen fitzumachen für den Strukturwandel, sowie Maßnahmen für die schnelle und gezielte Anwerbung und Integration von Fachkräften aus Drittstaaten", sagte Schnitzer der Rheinischen Post. "Aufgabe des Wirtschaftsministers wird es sein, die Energiewende bürokratiearm und wettbewerbsfördernd zu begleiten und zu fördern, den Bürokratieabbau weiter voranzutreiben und die notwendigen Voraussetzungen für einen produktivitätssteigernden Strukturwandel zu schaffen." (Rheinische Post)
BUNDESKABINETT - Die ehemalige brandenburgische CDU-Politikerin und Energiemanagerin Katherina Reiche soll im Kabinett von Friedrich Merz (CDU) Bundeswirtschaftsministerin werden. Das erfuhr das Handelsblatt aus mehreren Quellen in Partei- und Branchenkreisen. Die gesamte Kabinettsliste will Merz am Montag in Berlin präsentieren. Kanzleramtsminister dürfte Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei werden. Jens Spahn soll Fraktionsvorsitzender der Union werden, bestätigte CSU-Chef Markus Söder am Sonntag. (Handelsblatt)
SELTENE ERDEN - Der europäischen Automobilindustrie drohen wegen der verschärften chinesischen Ausfuhrkontrollen für seltene Erden im schlimmsten Fall Produktionsunterbrechungen. Davor warnen Rohstoff- und Lieferkettenexperten. Ihrer Einschätzung zufolge ist Europa auf eine längerfristige Unterbrechung bei seltenen Erden nicht vorbereitet. Bei vielen wichtigen Stoffen dominiert China nahezu vollständig die Mitte der Lieferkette. Außerhalb der Volksrepublik gibt es nur drei Raffinerien, die im Industrieformat seltene Erden verarbeiten. Keine von ihnen ist auf schwere seltene Erden spezialisiert. (Handelsblatt)
PRIVATE EQUITY - Der von den USA ausgehende Zollstreit wird laut Experten dafür sorgen, dass die Private-Equity-Branche noch stärker unter Druck gerät. Sie rechnen damit, dass Transaktionen verschoben oder gar ausgesetzt werden. Stattdessen warteten Investoren nun ab, wie sich die Lage weiterentwickele. "Drei bis sechs Monate Stillstand sind durchaus möglich", sagt Matthias Wilcken, Senior Partner beim Investor Rivean Capital. "Damit große Deals wieder stattfinden, müssen die Großmächte aufhören, auf maximale Handelskonfrontation zu setzen." (Handelsblatt)
SCHIFFSZÖLLE - Die Flüssiggasindustrie hat die US-Regierung gewarnt, dass die angekündigten Hafengebühren für in China gebaute Schiffe eine Exportindustrie mit einem Jahresumsatz von 34 Milliarden US-Dollar schädigen könnten, die für die "Energiedominanz"-Agenda von Präsident Trump von zentraler Bedeutung sei. Dies geht aus einem Lobbyisten-Schreiben hervor, das das American Petroleum Institute (API) diese Woche an die Regierung gerichtet hat. Washington will damit unter anderem den heimischen Schiffsbau stärken. Der Sektor ist jedoch in hohem Maße von China und anderen Ländern gebauten Schiffen abhängig. Nach Angaben von Personen, die mit dem Inhalt der Briefe vertraut sind, gibt es derzeit keine in den USA gebauten Schiffe, die LNG transportieren können, und keine überschüssigen Kapazitäten auf US-Werften, um LNG-Tanker bis zur Frist 2029 zu bauen. (Financial Times)
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April 28, 2025 01:14 ET (05:14 GMT)
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