
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal leicht
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Jahres wie erwartet wieder etwas gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in erster Veröffentlichung mitteilte, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent und lag kalenderbereinigt um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Ohne Kalenderbereinigung waren es 0,4 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von plus 0,2 und minus 0,2 Prozent prognostiziert. Gestiegen sind nach Angaben von Destatis der Privatkonsum und die Investitionen.
Unsicherheit dürfte deutsche Investitionen dämpfen
KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher warnt davor, den Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal um 0,2 Prozent als Beginn einer nachhaltigen Erholung zu interpretieren. In einem Kommentar schreibt er: "Zum einen gleicht der Anstieg des BIP gerade mal den Rückgang zum Ende des letzten Jahres aus - der zugrundeliegende Trend beim Wachstum bleibt schwach. Zum anderen zeichnen die Frühindikatoren ein gemischtes Bild und die bestehende Unsicherheit bezüglich der amerikanischen Wirtschaftspolitik wird die Investitionsneigung der Unternehmen wieder dämpfen."
Jahresinflation in Bundesländern sinkt im April
Die jährliche Inflationsrate hat sich im April in den meisten Bundesländern abgeschwächt, nur in Baden-Württemberg legte sie zu. In Bayern sank die Jahresrate auf 2,1 (Vormonat: 2,3) Prozent, in Sachsen auf 2,4 (2,5) Prozent und in Hessen auf 2,3 (2,4) Prozent, wie die Statistischen Landesämter mitteilten. Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 bis 0,5 Prozent. Für Gesamtdeutschland hatten Volkswirte im Vorfeld erwartet, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 (Vormonat: 0,3) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 2,0 (2,2) Prozent sinken.
Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im April weniger als erwartet
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im April weniger als erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 4.000, nachdem sie im März um 25.000 zugelegt hatte. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,3 (Vormonat: revidiert: 6,2) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 20.000 und eine Quote von 6,3 Prozent prognostiziert - allerdings auf Basis einer vorläufig für März gemeldeten Quote von 6,3 Prozent. Ohne Berücksichtigung der saisonalen Faktoren die Zahl der Arbeitslosen um auf Millionen, und die Arbeitslosenquote auf (6,4) Prozent.
DIW-Konjunkturbarometer bricht im April ein
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im April nach vier Anstiegen in Folge um fast acht Punkte eingebrochen. Es fiel auf 82,9 Punkte, den niedrigsten Wert seit über zwei Jahren. Die enorme Unsicherheit rund um die erratische Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump und die geplanten Gegenmaßnahmen der Europäischen Union übertragen sich auch auf den Barometerwert, wie das Institut erklärte.
Euroraum-BIP steigt im ersten Quartal um 0,4 Prozent
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat sich im ersten Quartal entgegen den Erwartungen verstärkt, was an einem erneut sehr hohen Wirtschaftswachstum im Irland gelegen haben könnte. Wie Eurostat in einer ersten Veröffentlichung mitteilte, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent und lag um 1,2 (viertes Quartal: 1,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Wachstumsraten von 0,2 und 1,0 Prozent prognostiziert.
Italiens Wirtschaft übertrifft Erwartungen im ersten Quartal
Die italienische Wirtschaft hat sich im dritten Quartal 2024 etwas dynamischer gezeigt als erwartet. Wie die nationale Statistikbehörde in einer ersten Schätzung mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lag das BIP um 0,6 Prozent höher. Die Ökonomen hatten mit 0,4 Prozent gerechnet.
Frankreich hat wenig Hoffnung auf wirtschaftlichen Impuls
Die Unsicherheit bezüglich der Zölle wird nach Einschätzung von Claus Vistesen von Pantheon Macroeconomics jeden größeren Aufschwung der französischen Wirtschaft verhindern. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wuchs in den drei Monaten bis März um 0,1 Prozent und machte damit einen Rückgang Ende letzten Jahres wieder wett, bot aber wenig Anzeichen für eine robuste Dynamik. Da die Binnennachfrage schwach ist und die Handelsbeschränkungen Washingtons eine schädliche Unsicherheit verursachen, dürfte die französische Wirtschaft dieses gebremste Tempo im zweiten Quartal beibehalten, bevor sie für den Rest des Jahres stagniert, so die Schätzungen von Pantheon.
China-PMI zeigen, dass Zölle anfangen zu greifen
Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für April bestätigen nach Einschätzung der Ökonomen von Morgan Stanley die Ansicht, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal unter 4,5 Prozent fallen könnte. Dies wäre ein Rückgang um einen ganzen Prozentpunkt gegenüber dem ersten Quartal, schreibt der Chefökonom für China, Robin Xing. "Die Fabriken verlieren unter den prohibitiven Zöllen schnell Aufträge", heißt es in einem Bericht, da sowohl die neuen Exportaufträge als auch die Produktion im April rückläufig waren. Morgan Stanley geht davon aus, dass die Auswirkungen der Zölle in diesem Quartal am stärksten zu spüren sein werden, da viele Exporteure die Produktion und die Lieferungen in die USA eingestellt haben.
Chinas Industrie zeigt Anzeichen für schweren Schlag durch Zölle
Chinas verarbeitendes Gewerbe beginnt nach Einschätzung von Analysten der Barclays Bank Anzeichen für einen schweren Schlag durch den prohibitiven Zollkrieg zu zeigen. Die Verschlechterung des PMI sei breit angelegt gewesen und reiche von einem starken Rückgang der neuen Exportaufträge über einen Rückgang des Beschäftigungsindex bis hin zu einer Abschwächung des Produktionsindex. Die Bank sieht negative Auswirkungen der Verlangsamung des verarbeitenden Gewerbes auf exportbezogene Dienstleistungssektoren, wobei der Druck auf die Aktivitäten in den Logistiksektoren zunimmt.
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande BIP 1Q +0,1% gg Vorquartal - CBS
Niederlande BIP 1Q +2,0% gg Vorjahr - CBS
Italien/Verbraucherpreise Apr vorl. +0,2% gg Vm, +2,0% gg Vj
US/MBA Market Index Woche per 25. Apr -4,2% auf 223,7 (Vorwoche: 233,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 25. Apr -4,4% auf 146,6 (Vorwoche: 153,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 25. Apr -3,7% auf 649 (Vorwoche: 673,6)
DJG/DJN/apo
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April 30, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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