
Lieferkettenkrisen und ihre finanziellen Folgen - wie Unternehmen mit digitalen Lösungen auf globale Lieferkettenkrisen reagieren.
In einer globalisierten Wirtschaft sind funktionierende Lieferketten das Rückgrat industrieller Wertschöpfung. Doch dieses Rückgrat erwies sich in den vergangenen Jahren als zunehmend fragil. Ob Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Engpässe im Suezkanal oder steigende Energiepreise - Lieferkettenkrisen haben sich von der Ausnahme zur Regel entwickelt. Davon betroffen sind Unternehmen quer durch alle Branchen und Größenordnungen:
- Im Oktober 2022 haben im Rahmen einer Umfrage beispielsweise ca. 90 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler und 87 Prozent der Kfz-Händler über Lieferprobleme geklagt.
- Apotheken zeigten sich ebenfalls davon betroffen.
Doch wie können Betriebe auf diese komplexen Herausforderungen reagieren? Eine zunehmende Anzahl von Unternehmen setzt auf digitale Logistikplattformen, um ihre Prozesse resilienter und transparenter zu gestalten.
Wenn das System ins Wanken gerät: Ursachen der aktuellen Lieferkettenproblematik
Die Ursachen für gestörte Lieferketten sind vielfältig. Zu den prominentesten Auslösern der vergangenen Jahre zählen:
- internationale Gesundheitskrisen,
- geopolitische Konflikte und
- Umweltkatastrophen.
Doch auch strukturelle Schwächen tragen ihren Teil bei. Jahrzehntelang war das Credo der globalen Liefernetzwerke: maximale Effizienz durch schlanke Lagerhaltung und kostengünstige Zulieferung aus Fernost. Dieses Prinzip stößt nun an seine Grenzen.
Die Kosten der Unsicherheit: Finanzielle Auswirkungen nicht intakter Lieferketten
Der wirtschaftliche Schaden durch unterbrochene oder instabile Lieferketten ist oft schwer exakt zu beziffern - doch Tendenzen sind eindeutig. Produktionsausfälle, entgangene Umsätze, Vertragsstrafen und Mehrkosten für alternative Beschaffungswege summieren sich zu Beträgen, die bei mittelständischen Unternehmen sechs- bis siebenstellige Größenordnungen erreichen können. Hinzu kommt der Reputationsverlust, wenn Kundenerwartungen nicht erfüllt werden.
Eine Analyse von PwC ergab, dass rund 60 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Lieferketten in der Folge von Krisen komplett oder teilweise neu aufstellen.
Flexibilität statt Just-in-Time: Strategische Neuaufstellung ist gefragt
Viele Unternehmen verabschieden sich inzwischen von klassischen Just-in-Time-Ansätzen und setzen stattdessen auf neue Resilienzstrategien:
- Der Aufbau dezentraler Lieferstrukturen,
- die Diversifizierung von Bezugsquellen oder auch
- Nearshoring und Onshoring gewinnen an Bedeutung.
- Gleichzeitig rücken digitale Tools in den Fokus, mit denen sich Lieferketten besser überwachen und agiler steuern lassen.
Ein zentrales Element dieser Transformation sind digitale Logistikplattformen, die Transportprozesse bündeln, optimieren und transparent machen. Solche Lösungen bieten gerade kleinen sowie mittelständischen Unternehmen einen Zugang zu effizienten Logistikprozessen, der früher nur Großkonzernen mit eigener Infrastruktur vorbehalten war.
Digitale Logistikplattformen: Transparenz, Kontrolle, Skalierbarkeit
Digitale Logistikplattformen verbinden Versender, Empfänger und Transportdienstleister über eine zentrale Schnittstelle. Sie ermöglichen die Buchung, Verwaltung und Überwachung von Transportleistungen in Echtzeit - unabhängig davon, ob es sich um Stückgut, Teilladungen oder Komplettladungen handelt. Nutzer profitieren von höherer Transparenz, automatisierten Prozessen und besserer Planbarkeit.
Im Vordergrund steht dabei nicht der Preis allein, sondern ein ausgewogenes Verhältnis aus
- Verlässlichkeit,
- Geschwindigkeit und
- Steuerbarkeit.
Insbesondere die Möglichkeit, Sendungsverläufe in Echtzeit zu verfolgen und bei Verzögerungen unmittelbar gegenzusteuern, ist für viele Unternehmen ein entscheidender Vorteil im Krisenfall.
Von der Krisenreaktion zur Strukturinnovation
Der Trend zur Digitalisierung in der Logistik ist nicht neu - doch die jüngsten Krisen haben ihn massiv beschleunigt. Vor allem die Möglichkeiten datenbasierter Planungen und Vernetzungen gelten als Schlüssel zu mehr Flexibilität und Präzision.
Dabei geht es um operative Prozesse und eine strategische Steuerung:
- Plattformlösungen ermöglichen Analysen zu Durchlaufzeiten, Kostenstrukturen und Leistungen einzelner Transportdienstleister.
- Diese Erkenntnisse können in langfristige Entscheidungen über Partnernetzwerke, Lagerstandorte oder Transportarten einfließen.
- Darüber hinaus: Skalierbarkeit. Logistikplattformen lassen sich ohne große Investitionen in bestehende Systeme integrieren und je nach Bedarf anpassen - ein wichtiger Faktor für mittelständische Unternehmen, die häufig nicht über eigene Logistikabteilungen verfügen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Transporteffizienz und Umweltverantwortung
Neben Flexibilität und Krisenresilienz rückt auch die ökologische Komponente in den Vordergrund. Unternehmen stehen zunehmend unter dem Druck, ihre CO2-Bilanz zu verbessern - nicht zuletzt durch regulatorische Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder durch ESG-Kriterien von Investoren.
Digitale Plattformen bieten auch hier Ansatzpunkte:
- Durch die Bündelung von Lieferungen, die Vermeidung von Leerfahrten und die intelligente Auswahl klimafreundlicher Transportmittel können Emissionen gesenkt werden.
- Aufgrund einer transparenten, datenbasierten Logistik steigt die Nachvollziehbarkeit entlang der Lieferkette. Ein Aspekt, der für Kunden und Behörden gleichermaßen an Bedeutung gewinnt.
Herausforderungen und Perspektiven: Kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Baustein
So vielversprechend digitale Plattformen sind - sie ersetzen nicht alle logistischen Herausforderungen. Infrastrukturprobleme, Fachkräftemangel in der Transportbranche und steigende Energiekosten bleiben zentrale Themen. Zudem erfordert die Einführung digitaler Systeme auch intern ein gewisses Maß an Veränderungsbereitschaft und Prozessanpassung.
Doch der Trend ist eindeutig: Unternehmen, die ihre Logistikdaten gezielt nutzen, sind besser in der Lage, flexibel zu reagieren und ihre Ressourcen effizient zu steuern.
Digitalisierung als Pfeiler moderner Lieferkettenstrategie
Gegenwärtig sind Unternehmen gut beraten, ihre Logistikstrategien grundlegend zu überdenken:
- Digitale Logistikplattformen sind dabei kein Wundermittel, aber ein wirksames Werkzeug.
- Sie schaffen Transparenz, ermöglichen agiles Handeln und verbessern die Steuerungsfähigkeit in Echtzeit.
Unternehmen, die ihre Transportprozesse frühzeitig digitalisieren, können die Kosten senken, schneller auf Marktveränderungen reagieren und ökologische Anforderungen erfüllen. Logistikplattformen bieten gerade mittelständischen Betrieben einen pragmatischen Zugang zu diesen Potenzialen - ohne komplexe IT-Infrastruktur oder langwierige Implementierungsphasen.
Enthaltene Werte: DE0009653386
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