
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal überraschend um 0,3 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 überraschend geschrumpft. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2024 war das US-BIP um 2,4 Prozent gewachsen. US-Präsident Donald Trump hat die Zölle zu einem Eckpfeiler seiner Wirtschaftsagenda gemacht und versprochen, dass sie Amerika langfristig reicher machen und Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe zurückbringen werden. Im März erreichte das Handelsbilanzdefizit bei Waren einen Rekord, da die Unternehmen ihre Lagerbestände aufstockten, um den Zöllen zuvorzukommen.
US-PCE-Inflation sinkt im März wie erwartet
Der Inflationsdruck in den USA hat im März in etwa wie erwartet nachgelassen. Das von der Notenbank favorisierte Inflationsmaß, der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator), lag um 2,3 (Vormonat: 2,7) Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Bureau of Economic Analysis mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 2,2 Prozent erwartet. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. In der Kernrate, ohne die Komponenten Nahrung und Energie, erhöhte sich der Index um 2,6 (3,0) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Rate von 2,6 Prozent erwartet.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt im April zurück
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im April eingetrübt. Der Indikator fiel auf 44,6 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im März stand der Index bei 47,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 45,5 Punkten erwartet. Der Frühindikator liegt damit weiter unter der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Abschwächung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.
US-Rohöllagerbestände sinken unerwartet und deutlich
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 25. April verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,596 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,1 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,244 Millionen Barrel erhöht.
Goldenes Zeitalter der USA beginnt mit Fehlstart
"Das von US-Präsident Donald Trump ausgerufene goldene Zeitalter beginnt mit einem klaren Fehlstart", erklärt Bastian Hepperle, Ökonom bei Hauck Aufhäuser Lampe. "Für die Vollbremsung des Wirtschaftswachstums muss Trump sich den Schuh anziehen." Die starken Vorzieheffekte in Erwartung der Zollerhöhungen würden sich zwar so nicht wiederholen, der Zickzack-Kurs der US-Regierung sorge aber weiterhin für hohe Unsicherheit. "Bei Investitions- und Konsumentscheidungen wird vorerst Zurückhaltung angesagt bleiben", sagt Hepperle. "Wegen der sichtbarer werdenden zollbedingten Belastungen steuert die US-Wirtschaft auf eine Sommerflaute zu."
US-Arbeitskosten steigen im ersten Quartal um 0,9 Prozent
Die Arbeitskosten in den USA sind im ersten Quartal 2025 wie erwartet gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Volkswirte hatten eine Zunahme in genau dieser Höhe vorhergesagt. Auch im vierten Quartal 2024 hatte der Anstieg 0,9 Prozent betragen. Auf Jahressicht lagen die Arbeitskosten im ersten Quartal um 3,6 Prozent höher.
ADP: US-Privatsektor schafft im April weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im April schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat nur 62.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 120.000 Jobs vorausgesagt. Im März waren unter dem Strich 147.00 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 8.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Deutsche HVPI-Teuerung sinkt im April auf 2,2 Prozent
Der Inflationsduck in Deutschland ist im April wie erwartet weiter zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lag um 2,2 (März: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,1 Prozent prognostiziert.
Coba: Deutsche Kerninflation zieht an
Die Inflation in Deutschland ist im April vor allem infolge von niedrigeren Energiepreisen leicht auf 2,1 Prozent zurückgegangen. Hingegen ist die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) auf 2,9 Prozent gestiegen, was laut der Commerzbank in erster Linie auf eine wieder höhere Teuerungsrate bei Dienstleistungen zurückzuführen ist. In den kommenden Monaten sollte die Inflation in Deutschland knapp über 2 Prozent verharren. Für die am Freitag anstehende Euroraum-Inflation sieht die Commerzbank nach den Daten Aufwärtsrisiken für ihre Prognose der Kerninflation von 2,4 Prozent.
US-Regierung bereitet einen Notfallplan für Landwirte vor
Die US-Regierung bereite einen Notfallplan für Landwirte vor, falls diese durch eskalierende Handelskriege geschädigt würden, sagte US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins am Mittwoch. "Wir arbeiten daran. Wir bereiten uns vor. Wir glauben nicht, dass das notwendig sein wird", sagte Rollins gegenüber Fox News. "Wir sind auf der ganzen Welt unterwegs, um neue Märkte zu erschließen." Die Regierung in Washington habe den Landwirten während des ersten Handelskrieges von Donald Trump in seiner ersten Amtszeit rund 28 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Die USA müssten ihre Exporte von Schweinefleisch, Sojabohnen und anderen Produkten in andere Teile der Welt ausweiten, um ihre Abhängigkeit von China als Handelspartner zu verringern, sagte sie.
Navarro: Weißes Haus will so schnell wie möglich Abkommen
Die US-Regierung arbeitet laut dem Handelsberater des Weißen Hauses daran, so schnell wie möglich neue Abkommen mit anderen Ländern auszuhandeln. "Zu jeder vollen Stunde kommen Länder in das Gebäude auf der anderen Straßenseite, das USTR", sagte Peter Navarro und bezog sich dabei auf das Büro des US-Handelsbeauftragten (United States Trade Representative - USTR). Den Status eines Abkommens mit China wollte Navarro nicht näher erläutern. "Ich glaube, dass der beste Weg, mit China zu verhandeln, darin besteht, sehr, sehr leise und hinter den Kulissen zu verhandeln", sagte er dem Fernsehsender CNBC.
Ukraine vor Abschluss einer Rohstoff-Vereinbarung mit den USA
Die Ukraine und die USA stehen vor dem Abschluss einer Vereinbarung über den Zugang zu Bodenschätzen des Landes. Das Abkommen soll innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet werden, sagten ukrainische Regierungsvertreter. Zuvor hat die Trump-Regierung offenbar ihren Standpunkt fallengelassen, wonach die Vereinbarung Washington erlaubt, sich Milliarden von Dollar für in der Vergangenheit geleistete Militärhilfe zurückzuholen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Index ausstehende Hausverkäufe März -0,6% gg Vorjahr - NAR
US/Index ausstehende Hausverkäufe März +6,1% gg Vm auf 76,5 - NAR
Kanada Feb BIP -0,2% gg Jan
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April 30, 2025 13:00 ET (17:00 GMT)
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