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Die AIXTRON-Aktie hat in den vergangenen Tagen ordentlich Fahrt aufgenommen. Trotz schwieriger Marktbedingungen meldete der Maschinenbauer fürs Chip-Equipment einen kleinen Umsatzrückgang, überraschte aber mit deutlich mehr Bestellungen. Investoren atmen vorerst auf, denn der Ausblick steht fest, die Risiken durch US-Zölle sind überschaubar. Kann das Unternehmen die Schwäche in der Gewinnspanne durch Forschungsausgaben ausgleichen? Was verrät uns und damit auch Ihnen der Chart über die nächsten Kursziele? Lesen Sie weiter und erfahren Sie, ob jetzt der richtige Moment für einen Einstieg ist.
Solider Start ins Jahr trotz Gegenwind
Im 1. Quartal 2025 hat AIXTRON 113 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das ist geschehen, obwohl es einen Rückgang um 5 Prozent im Vergleich zu 2024 gab. Insgesamt aber lag das Ergebnis über den Erwartungen der Analystenschar. Diese hatten mit "nur" 102 Millionen Euro gerechnet. Bedauerlicherweise aber schrumpfte das operative Ergebnis von 9,9 Millionen Euro auf nur noch 3,3 Millionen Euro. Schuld daran waren jedoch höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 5,1 Millionen Euro, nach 10,8 Millionen vor einem Jahr. Trotz dieses Rückschlags bekräftigte der Vorstand die Jahresziele. Die Prognose für das Gesamtjahr sieht nach wie vor einen Umsatz von 530 bis 600 Millionen Euro vor. Die EBIT-Marge soll zwischen 18 und 22 Prozent liegen, und die Bruttomarge bleibt bei soliden 41 bis 42 Prozent. Diese Zahlen zeigen: AIXTRON bleibt in seiner Planung standhaft, auch wenn der Weg nicht gänzlich ohne Hindernisse verläuft.
Auftragsboom sichert Ausblick
Das Herzstück des Berichts war der Auftragseingang. Dieser legte überraschend um 10 Prozent auf 132 Millionen Euro zu. Die Bestellungslage wirkt wie ein frisch entfachtes Leuchtfeuer für die Aktie. Für das zweite Quartal peilt AIXTRON einen Umsatz von 120 bis 140 Millionen Euro an. Entscheidender Punkt hierbei ist, dass die Risiken durch US-Zölle vom Management aktuell als gering eingeschätzt werden, da die relevanten Anlagen zurzeit nicht betroffen sind. Analysten von Warburg Research blieben nach der Vorlage der Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 20 Euro. Das offenbart vom aktuellen Kurs bei knapp unter 12 Euro deutliches Aufwärtspotenzial. Sie hoben zudem hervor, dass der Free Cashflow robust geblieben ist. Auch Metzler und Jefferies lobten Umsatz und Auftragslage, mahnten aber, die Marge im Auge zu behalten. Insgesamt liefert der Auftragsschub eine starke Basis für die künftigen Ziele.
Charttechnik im Fokus
Charttechnisch hat die AIXTRON-Aktie in den letzten Wochen einen beachtlichen Rebound hingelegt. Nach einem Tief um 8,12 Euro Anfang April stieg der Kurs bis auf das Niveau der 100-Tage-Linie, was ein wichtiger Analysepunkt für die Bestimmung des mittelfristigen Trends ist. Dort prallte der Wert im Februar noch ab. Vor kurzem knackte die Aktie aber jetzt diese Hürde, was als kleineres Kaufsignal gewertet wird. In der Spitze erreichte der Kurs jetzt sogar 12,81 Euro und konsolidiert nun knapp darunter unter 12 Euro. Eine nachhaltige Stabilisierung über der 100-Tage-Linie könnte den Weg in Richtung 14 - 15 Euro ebnen. Fällt der Kurs jedoch wieder unter 10 Euro, sieht es schlecht aus. Der RSI jedenfalls signalisiert mit einem Wert knapp über der 50er Marke, was zuletzt Anfang Januar der Fall war, damals aber noch von oben nach unten, eine Kaufsituation für steigende Kurse.
Was also nun tun?
AIXTRON zeigt sich zunehmend belastbar. Die Quartalszahlen fielen insgesamt besser aus als befürchtet. Der überraschende Anstieg beim Auftragseingang gibt Stabilität für den Rest des Jahres. Charttechnisch hat die Aktie den ersten Widerstand bei 11,50 Euro überwunden und signalisiert bereit zu sein, für höhere Notierungen. Fundamentale Faktoren wie solide Margenziele und ein stabiler Free Cashflow sprechen ebenfalls für einen positiven Ausblick. Wer von der Erholung der Chip-Equipment-Branche ausgeht, könnte auf dem aktuellen Niveau eine erste Position eröffnen. Das Kursziel von Warburg offenbart einiges an Potenzial. Eintrüben würde sich das Bild, wenn der Kurs wieder unter 10 Euro fällt. Somit ergäbe sich ein attraktives C/R-Verhältnis. Vergessen sollte man bei all dem nicht, dass die Aktie noch vor nicht allzu langer Zeit knapp unter 40 Euro notierte.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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