
NEU-DELHI (dpa-AFX) - Angesichts der wachsenden Spannungen mit Pakistan verbietet Indien den Import von Waren aus dem Nachbarland. Die Maßnahme sei "im Interesse der nationalen Sicherheit" getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung der Generaldirektion für den Außenhandel. Das Verbot, das sofort in Kraft tritt, betrifft demnach auch Güter, die über Pakistan transportiert werden.
Die Spannungen zwischen den rivalisierenden Atommächten haben sich seit einem Anschlag im indisch verwalteten Teil der Unruheregion Kaschmir in der vergangenen Woche deutlich verschärft. Bewaffnete Angreifer hatten in einem Urlaubsgebiet 26 Menschen getötet - überwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat vor, für die Bluttat mitverantwortlich zu sein und den Terrorismus zu unterstützen. Die Regierung in Islamabad bestreitet die Vorwürfe. Seit dem Vorfall haben sich beide Länder gegenseitig mit Strafmaßnahmen überzogen und die diplomatischen Beziehungen reduziert.
Zurückgehender Handel
Der direkte Handel zwischen beiden Staaten ist bereits in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Zwischen April 2024 und Januar 2025 habe Indien Waren im Wert von nur noch 420.000 US-Dollar (etwa 371.700 Euro) aus Pakistan importiert, berichtete die indische Zeitung "The Economic Times" unter Berufung auf Zahlen des Handelsministeriums.
Im selben Zeitraum ein Jahr zuvor habe der Wert 2,86 Millionen Dollar betragen. Auch Indiens Exporte in das Nachbarland seien deutlich gefallen. Dagegen sei der indirekte Handel über Dubai stabil geblieben. Dubai sei eine der hauptsächlichen Drehscheiben für den Handel zwischen beiden Seiten über dritte Staaten, hieß es./dg/DP/he