
BERLIN (dpa-AFX) - Die Bürger sind laut einer Umfrage nicht besonders optimistisch, dass die neue schwarz-rote Regierung erfolgreicher arbeiten wird als ihre Vorgängerregierung. Von den Befragten meinen 43 Prozent und damit eine Mehrheit, dass Union und SPD eine genauso gute oder schlechte Arbeit machen werden wie die Ampel aus SPD, Grünen und FDP. 29 Prozent blicken positiver in die Zukunft und glauben, dass Schwarz-Rot besser arbeiten wird. 14 Prozent gehen von einer schlechteren Arbeit aus.
In der Ampel war Streit ein großes Thema: Nun erwarten 43 Prozent, dass künftig genauso viel untereinander gestritten wird wie zuvor. 31 Prozent meinen, dass sich die neuen Koalitionspartner weniger streiten werden. 10 Prozent vermuten noch mehr Streit als bei der Ampel. 16 Prozent antworteten mit "Weiß nicht".
Und wie wird sich Schwarz-Rot auf die Stimmung im Land, das Ansehen Deutschlands in der Welt und die wirtschaftliche Entwicklung auswirken? In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur rechnen jeweils mehr Bürger mit negativen Auswirkungen als mit einer Verbesserung. Besonders bei der zukünftigen Stimmungslage ist der Pessimismus mit 54 Prozent sehr ausgeprägt - nur 26 Prozent gehen von einer positiven Auswirkung auf die Stimmung im Land aus.
Beim Ansehen Deutschlands vermuten 39 Prozent der Befragten negative und 33 Prozent positive Folgen. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung befürchten 42 Prozent negative und 37 Prozent erwarten positive Auswirkungen. Befragt wurden 2.275 Wahlberechtigte im Zeitraum 25. bis 28. April.
Bei der Frage, ob die Koalition die gesamte Legislaturperiode von vier Jahren durchhalten wird, herrscht leichter Optimismus vor: 41 Prozent sagen ja, 35 Prozent nein ("Weiß nicht": 23 Prozent). Auffällig ist, dass unter den AfD-Anhängern 76 Prozent - also etwas mehr als drei von vier Befragten - davon ausgehen, dass Schwarz-Rot vorzeitig zerbricht. Am zuversichtlichsten sind dabei wenig überraschend die Anhänger von Union und SPD selbst./mi/DP/zb