
Auszeichnung für das Stück "Asiawochen" / 5.000 Euro Preisgeld sowie Realisation als SWR Hörspiel / Hörspielpremiere zum Heidelberger Stückemarkt 2026
Yannic Han Biao Federer ist für "Asiawochen" mit dem SWR Kultur Hörspielpreis 2025 ausgezeichnet worden. Das Stück macht mit einer individuellen Geschichte und seiner inhaltlichen wie dramaturgischen Kraft auf ein kaum präsentes Stück deutscher Kolonialgeschichte aufmerksam und fragt, wie das Verdrängte konsumierbar gemacht werden kann. Seit 2021 wird der Hörspielpreis jährlich an eines der noch nicht uraufgeführten Stücke aus dem Autor:innenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts verliehen. Das Gewinnerstück wird vom SWR als Hörspiel produziert, die Ursendung wird im Rahmen des jeweils nächsten Stückemarkts gesendet. Die Entscheidung für den Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Preises traf in diesem Jahr Pia Frede (Hörspieldramaturgin SWR Kultur). Mitglieder der Wettbewerbsjury des diesjährigen Heidelberger Stückemarkts waren Lea Goebel, Thomas Köck, Jürgen Popig, Bernadette Sonnenbichler und Vanessa Vu. Das Gewinnerstück aus dem Jahr 2024, Leonie Ziems "Kind aus Seide", ist aktuell in der ARD Audiothek abrufbar.
"Asiawochen"
Am Anfang von "Asiawochen" steht die Beziehung der Lehramtsstudentin Vanessa zu ihrem Vater. Sie will, ja sie muss wissen, was plötzlich mit ihrem Vater los ist. Welche Lebensverletzungen verschweigt er? Was hat er als Indonesier chinesischer Abstammung erlebt? Und sie fräst sich regelrecht in das Thema Kolonialgeschichte, speziell in die indonesische, um hinter die Geschichten der Geschichte zu kommen. Dabei verzweifelt sie an den blinden Flecken des deutschen Bildungssystems bei diesem Thema, während alle um sie herum von ihrer Obsession überfordert sind. Mit genauer Beobachtungsgabe zeichnet der Autor Vanessas bewegende Familiengeschichte nach und erzählt ganz ohne erhobenen Zeigefinger von Gewalt, Rassismus, Migration, aber eben auch von Alltag, Arbeit, Freundschaft und Liebe. Historischer Dreh- und Angelpunkt in "Asiawochen" ist die Konferenz in Bandung, zu der sich 1955 asiatische und afrikanische Staaten trafen, ohne ehemalige und damals teils noch herrschenden Kolonialmächte.
Yannic Han Biao Federer
Yannic Han Biao Federer wurde 1986 in Breisach am Rhein geboren und studierte Germanistik und Romanistik in Bonn, Florenz und Oxford. Als freier Autor für Romane, Essays und Rezensionen lebt und arbeitet er heute in Köln. Sein Debütroman "Und alles wie aus Pappmaché" erschien 2019 im Suhrkamp Verlag, gefolgt von "Tao" (2022) und "Für immer seh ich dich wieder" (2025). Für seine Werke erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter den 3sat-Preis 2019 und den Bayern 2-Wortspiele-Preis 2022.
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Weitere Informationen unter: http://swr.li/swr-kultur-hoerspielpreis-fuer-yannix-han-biao-federer
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