
Heinz Ungureit wirkte an der Entstehung zahlreicher erfolgreicher Fernsehfilme sowie Serien mit und gehörte zu den Vätern des Film-Fernseh-Abkommens: Das ZDF trauert um seinen ehemaligen Film- und Fernsehspielchef und stellvertretenden Programmdirektor, Heinz Ungureit, der am Samstag, 3. Mai 2025, im Alter von 93 Jahren gestorben ist
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler: "In seiner Schaffenszeit entstanden die großen fiktionalen Fernseh-Highlights der 1970er- und 1980er-Jahre, die prägend für ihre Zeit waren und noch heute unverzichtbarer Programmbestand des ZDF sind. Wir sind Heinz Ungureit zu großem Dank verpflichtet - er war ein Wegbereiter des deutschen Films."
Heinz Ungureit wurde 1931 in Bockum-Hövel (Kreis Lüdinghausen) geboren. Nach dem Abitur 1952 in Hamm/Westfalen, folgte das Studium der Publizistik, Germanistik und Geschichte an der Universität Münster. Bereits während dieser Zeit und im Anschluss an das Studium war Ungureit als Redakteur für verschiedene westfälische Tageszeitungen tätig. 1959 ging er als Feuilletonredakteur und Filmkritiker zur Frankfurter Rundschau. 1966 wechselte er in die Filmredaktion der ARD in Frankfurt, die er später auch leitete. Dort sammelte er erste Erfahrungen in der Zuarbeit für Fernsehfilm-Produktionen und der redaktionellen Planung, Organisation und der Auswahl von Spielfilmen.
Ungureit verantwortete die fiktionalen Eigenproduktionen des ZDF
1976 wechselte Ungureit als Hauptredaktionsleiter Fernsehspiel und Film zum ZDF. Ab 1981 war er für die Abteilungen Fernsehspiel I und II, Reihen und Serien I und II, Spielfilm, ZDF-Matinee, Kleines Fernsehspiel und Lektorat zuständig. Heinz Ungureit verantwortete damit den gesamten Eigenproduktionsbereich Fiction. Ab 1985 war er zugleich Stellvertretender Programmdirektor des ZDF. 1991 wurde Ungureit zum Direktor für Europäische Programmbeteiligungen des ZDF ernannt und war so am Aufbau von ARTE und der Europäischen Produktionsgemeinschaft beteiligt. Zudem koordinierte er die Aktivitäten des ZDF-Filmeinkaufsbüros in New York. Auch die Filmförderung blieb ihm weiter unterstellt. Ungureit gehörte ferner zu den Initiatoren des Film-Fernseh-Abkommens zwischen Filmwirtschaft und Fernsehen.
Als ZDF-Hauptabteilungsleiter Fernsehspiel und Film wirkte Heinz Ungureit an Entstehung und Ausstrahlung zahlreicher erfolgreicher Fernsehfilme und Serien mit. Zu den bekanntesten gehören unter anderen "Tadellöser & Wolff", "Ein Kapitel für sich" von Eberhard Fechner, "Ein Mann will nach oben", "Die Pawlaks", "Tod eines Schülers" und "Diese Drombuschs" von Robert Stromberger, "Fanny und Alexander" von Ingmar Bergman, "Männer" von Doris Dörrie und "Die Bertinis" von Egon Monk. Zu erwähnen ist auch seine Mitwirkung an Kino-Koproduktionen wie "Der Stand der Dinge" von Wim Wenders, "Der Name der Rose" von Jacques Annaud nach dem Roman von Umberto Eco und "Malina" von Werner Schroeter.
Heinz Ungureit brachte Fernsehfilme ins Kino
Ungureit gehörte zu den Vätern des Film-Fernseh-Abkommens, das es den Produzenten ermöglichte, das öffentlich-rechtliche Fernsehen auch für Kinofilme als Kofinazier zu gewinnen. In seiner Zeit fanden auch immer wieder Projekte ihren Weg in die Kinosäle, die eigentlich für das Fernsehen gemacht waren (zum Beispiel "Männer" von Doris Dörrie).
Mit seiner Berufung zum Jugendschutzbeauftragten des ZDF gab Ungureit sein Amt als Stellvertretender Programmdirektor auf, das er ab 30. April 1985 innegehabt hatte. 1996 ging Heinz Ungureit in den Ruhestand.
Kontakt
Sie erreichen die ZDF-Kommunikation per E-Mail an pressedesk@zdf.de oder telefonisch unter 06131 - 70-12108.
Pressekontakt:
ZDF-Kommunikation
Telefon: +49 (0)6131 - 70-12108
Folgen Sie uns gerne auch bei LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/zdf/).
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/7840/6027364
© 2025 news aktuell