
BRUCHSAL (dpa-AFX) - Beim badischen Flugtaxi-Hersteller Volocopter verschieben sich nach der Übernahme durch einen chinesischen Konzern die Pläne für einen möglichen Passagierbetrieb. Eine dafür nötige Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (Easa) werde wegen des Insolvenzverfahrens und der Umstrukturierung nun erst für 2026 angestrebt, teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Pläne bereits mehrfach verschoben
Ursprünglich hatte das Start-up aus Bruchsal bei Karlsruhe schon im vergangenen Jahr zu den Olympischen Spielen in Paris Menschen mit den neuartigen vollelektrischen Fluggeräten, die senkrecht starten und landen, transportieren wollen. Daraus wurde aufgrund der fehlenden Zulassung nichts.
Wegen Geldproblemen stellte die 2011 gegründete Firma vergangenes Jahr an Weihnachten einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im März übernahm der chinesische Konzern Wanfeng Volocopter. In einer Mitteilung dazu hieß es noch, die Zertifizierung solle noch in diesem Jahr erreicht werden.
Neuer Name, gleicher Standort
Nach einer Umbenennung ist die Volocopter Technologies GmbH jetzt den Angaben nach ein Schwesterunternehmen der österreichischen Wanfeng-Tochter Diamond Aircraft Industries. Die etablierte Marke Volocopter bleibe unverändert bestehen, hieß es. Bruchsal ist nach wie vor der Unternehmenssitz.
"Im Rahmen der Akquisition und der damit verbundenen Umstrukturierungsmaßnahmen wurden 160 Mitarbeiter der Volocopter GmbH übernommen", teilte der Sprecher weiter mit. "Mit diesen Mitarbeitenden konnte das wichtigste Fachwissen und die operative Handlungsfähigkeit der Volocopter Technologies GmbH gesichert werden." Der operative Fokus liege im Moment auf der Umstrukturierung und Stabilisierung des Unternehmens./kre/DP/zb