
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FINANZMÄRKTE - Die Kursschwankungen an den Finanzmärkten infolge der US-Zollpolitik sind nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin noch nicht ausgestanden. "Es besteht ein erhebliches Potenzial für weitere Rückschläge an den Märkten - auch solche, die systemweite Auswirkungen haben könnten", sagte Bafin-Präsident Mark Branson auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Die Unsicherheit bleibe "extrem hoch". Branson warnte, dass sich Schwierigkeiten von Unternehmen auf die Banken übertragen könnten - auch wenn sie die bisherigen Turbulenzen gut verkraftet haben. Zugleich nehmen die Banken weniger im Kredit- und Zinsgeschäft ein, während die Risiken für Unternehmensinsolvenzen und Kreditausfälle steigen. (Süddeutsche Zeitung)
BROKER UND BANKEN - Die Finanzaufsicht Bafin fordert Verbesserungen von Brokern und Banken, die während des Börsenchaos im April nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump mit Störungen gekämpft haben. Gewisse Handelsplattformen seien "in den Stresszeiten nicht durchgehend verfügbar" gewesen, sagte Bafin-Chef Mark Branson. "Das muss für uns ein Thema sein. Nichts gegen günstig, aber eine Dienstleistung darf nicht genau dann ausfallen, wenn sie am meisten gebraucht wird." Privatkunden beklagten sich damals auch auf Onlineseiten über Probleme bei Brokern wie Trade Republic und Scalable, aber auch über Schwierigkeiten bei Banken wie Comdirect, Deutsche Bank und ING. Die Finanzaufsicht frage nun sowohl bei den betroffenen Anbietern als auch bei anderen Banken und Brokern ab, welche Handelskapazitäten sie in Relation zu ihrer Kundenzahl vorhalten und welche Kapazitätspuffer sie für turbulente Marktphasen zur Verfügung haben, in denen ungewöhnlich viele Anleger Wertpapiere handeln. Die Bafin will dadurch einen Marktüberblick erhalten, der als Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen gegen die von Störungen betroffenen Unternehmen dienen soll. (Börsen-Zeitung)
M&A - Die Investmentbanking-Chefs von Goldman Sachs in Deutschland rechnen mit mehr Fusionen und Übernahmen innerhalb Europas. Ein Treiber sei die wachsende politische Unsicherheit, sagt Tibor Kossa, Co-Leiter Investmentbanking in Deutschland und Österreich bei Goldman Sachs, im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Der Trend zur Deglobalisierung in der Politik setzt Unternehmen unter Zugzwang, sich gegen diese politischen Risiken abzusichern", sagt Kossa. Dies führe möglicherweise dazu, dass sich Unternehmen wieder stärker innerhalb von Regionen und Wirtschaftsblöcken orientieren. "Das kann auch bedeuten, dass wir innerhalb von Europa mehr Transaktionen und eine stärkere Konsolidierung sehen werden." Aktuell pausieren viele Firmen laufende Transaktionen, neue Deals werden vorerst nicht angestoßen. Es sei eine "eine gewisse Stabilität und Verlässlichkeit beim Ausblick nötig", bevor der Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) wieder Fahrt aufnehmen könne, sagt Kossa. (Handelsblatt)
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May 08, 2025 00:32 ET (04:32 GMT)
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