
Die humanitäre Lage im Sudan verschlechtert sich nach Angaben der SOS-Kinderdörfer schnell und dramatisch - und nun steht dem Land auch noch die Regenzeit bevor. Sie führt zwischen Mai und Oktober oft zu verheerenden Überschwemmungen und einem erschwerten Zugang zu notleidenden Menschen. "Bereits jetzt kämpfen Kinder und Familien ums Überleben. Es mangelt an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. Unsere größte Sorge ist es, dass die Unterernährung weiter zunehmen wird", sagt Limia Ahmed, stellvertretende Leiterin der SOS-Kinderdörfer im Sudan.
Die humanitäre Krise im Sudan gilt als die schlimmste weltweit. Über 12 Millionen Menschen sind auf der Flucht, mehr als die Hälfte davon Kinder. Viele von ihnen sind mehrfach vertrieben worden. Ursache ist der brutal ausgetragene Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und der paramilitärischen RSF um die Vorherrschaft im Land. "Wenn sich die Lage weiter verschärft, befürchten wir einen kompletten Zusammenbruch aller Versorgungsleistungen und eine weitere Zunahme des Leids", sagt Ahmed. Mehr als 15 Millionen Kinder seien bereits jetzt auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Bedarf übersteige die vorhandenen Mittel deutlich. Das Aussetzen der Humanitären Hilfe durch USAID auf Beschluss von Donald Trump habe zu einer weiteren Zuspitzung geführt.
Auch Schulen und Krankenhäuser werden attackiert
Auch die massive Gewalt durch die Konfliktparteien bedroht das Leben der Kinder weiterhin. Ahmed sagt: "Immer wieder kommt es zu brutalen Angriffen auf Kinder und Jugendliche, zu Entführungen, Ausbeutung und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen." Auch Schulen und Krankenhäuser würden attackiert. 90 Prozent der Kinder gingen nicht zur Schule.
Die SOS-Kinderdörfer betreuen unter schwierigsten Bedingungen weiterhin Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben. Vor Ausbruch des Krieges lebten sie im SOS-Kinderdorf in der Hauptstadt Khartum, mussten aber aufgrund von Gefechten in unmittelbarer Nähe fliehen. "Ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen haben für uns absolute Priorität, und wir setzen alles daran, sie gut zu versorgen und ihre Sicherheit, Zugang zu Bildung sowie psychosoziale Unterstützung zu garantieren. Aber das wird immer herausfordernder", sagt Ahmed. Die Hilfsorganisation leistet außerdem Nothilfe in vielen Teilen des Landes.
Ahmed appelliert an die Weltöffentlichkeit, nicht die Augen vor dem Leid der Kinder im Sudan zu schließen. "Sie sind von der Krise am stärksten betroffen. Wir rufen Regierungen, internationale Organisationen und Einzelpersonen auf, sich für ein Ende der Kämpfe einzusetzen und die humanitäre Hilfe zu unterstützen. Es braucht ein dauerhaftes Friedensabkommen!", sagt Ahmed.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/1658/6029782
© 2025 news aktuell