
Der London-Pakt von Trump ist im Grunde nur ein locker umgrenzter Absichtsrahmen und bietet dem US-Präsidenten vor allem eine Ausstiegsoption: Er kann später behaupten, die gegenseitigen Zölle nicht mehr reaktivieren zu müssen. Die Börsen feiern das Abkommen nicht, weil es in allen Details glänzt, sondern weil bereits dieser grobe Rahmen genügen könnte, um die befristete Aussetzung der Gegenzölle dauerhaft beizubehalten. Der DAX behält seinen Aufwärtstrend bei, das Rekordhoch ist zum Greifen nah.
Jetzt, wo die Regierung von Friedrich Merz kurz vor der Vorstellung der Agenda 2030 steht, lohnt es sich, einmal kurz zu schauen, wo der DAX aktuell steht. Analysten rechnen für die kommenden zwölf Monate mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von sechs Prozent, gefolgt von knapp unter 13 Prozent im Jahr danach. Ein aktuelles Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 17 legt nahe, dass der Index allein durch das erwartete Gewinnwachstum in zwölf Monaten auf 24.700 Punkte und in zwei Jahren gar auf 27.900 Punkte steigen kann - vorausgesetzt, Investoren akzeptieren weiterhin ein vergleichsweise hohes Bewertungsniveau.
Politisch-wirtschaftlich betrachtet entsteht dieses Potenzial gleich doppelt: Erstens befeuert die Aussicht auf expansive Fiskalprogramme - etwa höhere Infrastruktur-, Energie- und Verteidigungsausgaben - Umsätze und Gewinne der DAX-Konzerne. Zweitens senkt die schrittweise Normalisierung der Geldpolitik nach der Inflationswelle der vergangenen Jahre das Zinsniveau ab, was Aktien weiter stützt.
Dennoch ist Vorsicht geboten. Ein KGV von 17 im DAX liegt am oberen Ende der historischen Spanne seit Mitte der 2000er Jahre (zwischen acht und 16), aber immer noch am unteren Rand der zwei Dekaden davor (1985 bis 2005, zwischen 16 und 33). Hier zeigt sich das Dilemma jeder Neubewertung: Ein stabil hohes KGV erfordert ein politisch verlässliches Umfeld und eine solide Makroökonomie. Jede unerwartete Wendung - etwa in den Verhandlungen mit den USA - könnte die Risikoprämien steigen und die "fairen" KGV-Grenzen wieder absinken lassen.
Ein Blick auf die globalen Vergleichswerte unterstreicht die regionale Bewertungsdifferenz: Der S&P 500 weist mit einem vorausschauenden Zwölfmonats-KGV von knapp 23 einen Aufschlag von rund 31 Prozent gegenüber dem DAX auf, was die US-Aktienmärkte als relativ teurer, aber auch als Substanz- und Wachstumstreiber kennzeichnet. Im Gegensatz dazu notiert der Hang Seng mit einem KGV von knapp unter elf deutlich günstiger, worin sich das hohe politische Risiko ausdrückt. Der Nikkei 225 Index bewegt sich mit einem KGV von 19,6 etwa 13 Prozent über dem DAX. Schließlich handelt der EuroStoxx 50 mit einem KGV von rund 15 etwa 14 Prozent günstiger als der deutsche Leitindex.
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