
Freundschaft ist ein großes Wort, im Privaten wie im Politischen. Für Deutschland und Israel gilt das noch mehr, über ihren Beziehungen liegt noch immer der Schatten der Shoa mit sechs Millionen ermordeten Juden. Vor allem in Israel wurde die vorsichtige Annäherung zwischen beiden Staaten, die schon in den 1950er-Jahren begonnen hatte, deshalb lange Zeit kritisch gesehen. An den heftigen Protesten dagegen beteiligte sich auch der junge Reuven Rivlin, der Vorgänger des heutigen Präsidenten Jitzchak Herzog. Heute zählen beide zum Freundeskreis von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Doch so unerschütterlich, wie das offizielle Deutschland und das offizielle Israel ihr gutes Miteinander feiern, Städtepartnerschaften initiieren und einen intensiveren Jugendaustausch, so dünn ist der Firnis, der dieses spezielle Verhältnis schützt.
Seit den Massakern vom 7. Oktober haben viele Israelis den Eindruck, dass Deutschland mehr mit den Menschen in Gaza fühlt als mit den Geiseln der Hamas und den Familien, die Opfer des größten Judenmordes seit der Shoa geworden sind. Ziehen in Deutschland die propalästinensischen Demonstrationen mit ihrem aggressiv zelebrierten Judenhass nicht ungleich mehr Teilnehmer an als die Mahnwachen und Kundgebungen, die an Israels Schicksal erinnern? Und warum hat Deutschland zwischenzeitlich eigentlich seine Waffenlieferungen an Israel zurückgefahren?
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