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Der Reisekonzern hat das Frühjahr gut begonnen: Die "Mein Schiff 7" sticht in See, und in Asien eröffnet TUI ein neues Blue-Hotel. Doch ob Kreuzfahrten und Fernost-Expansion reichen, um den Aktienkurs dauerhaft zu beflügeln, ist ungewiss. Ein Bombenfund in Kiel und eine ZDF-Doku werfen Schatten. Schon Morgen gibt es neue Zahlen zum zweiten Quartal - sie werden wegweisend und entscheidend sein. Das ist jetzt wichtig für Sie zu wissen.
Sommersaison startet mit Hindernissen
Pünktlich zum Sommerauftakt legte die "Mein Schiff 7" in Kiel ab. Die Routen führen bis August durch die norwegischen Fjorde, entlang isländischer Küsten und zu Ostsee-Metropolen. Ab Ende Mai ergänzen gleich zwei TUI-Cruiser das Angebot ab Kiel, im Winter steuern sie die Kanaren an. Für das Kursbild ist das ein Lichtblick, doch die Bombenentschärfung nahe dem Bahnhof verschärfte die Anreise-Strapazen. Busersatzverkehr bremste bei vielen Passagieren die Vorfreude, und kurzfristig belastete die Meldung die Stimmung. Solche Zwischenfälle zeigen: Im Tourismus hängt vieles an unvorhersehbaren Ereignissen. Wie damals, als ein Vulkan auf Island ausbrach, der den kaum auszusprechenden Namen Eyjafjallajökull hat und wodurch der Flugverkehr stark eingeschränkt werden musste. Dieser war übrigens auch zuletzt wieder in 2024 aktiv.
Asien-Offensive zwischen Hoffnung und Risiko
Parallel treibt TUI den Ausbau in Asien voran. Das erste TUI-Blue-Hotel in Kambodscha empfängt Gäste, und mit der Marke Suneo sollen Reisende aus China und der Welt angesprochen werden. Drei neue Projekte sind unter Dach und Fach, fünf weitere Eröffnungen folgen noch. Insgesamt stehen 26 Hotels in der Pipeline. Diese Pläne versprechen langfristig neue Erlösquellen. Dennoch ist das Engagement kostspielig. Ob die Nachfrage vor Ort das Investment rechtfertigt, zeigt sich erst in den kommenden Jahren. Neben Buchungen zählt auch die Wirtschaftslage in Asien und die bleibt volatil.
Charttechnik
Charttrader beobachten derzeit den Bereich um 7 Euro ganz genau. Ein Ausbruch über die 50-Tage-Linie bei 6,68 Euro brachte weiteren Rückenwind, doch an der Hürde bei 7,30 Euro lief die Aktie zuletzt ins Leere. Die nächste Hürde nach oben hin wäre der 200er SMA, der derzeit bei 7,42 Euro verläuft. Ein Ausbruch darüber würde die Aktienampel auf grün schalten und für einen weiteren Auftrieb in Richtung 8 - 8,50 Euro sorgen. Der Relative-Stärke-Index liegt noch über der 70, aktuell bei 78, und signalisiert Spielraum kaum noch Spielraum nach oben. Daher wäre es möglich, dass die Aktie zunächst noch einmal in Richtung 7 Euro konsolidiert. Unterstützungen finden sich bei den gleitenden Durchschnitten von 50 und auch 20 Tagen. Gelingt der Sprung über 7,45 Euro, wäre Platz zunächst bis zu den Jahreshöchstständen frei. Darüber hinaus eventuell sogar 2-stellige Kursnotierungen. Vieles hängt eben von den Q2 2025er Zahlen ab. Fällt TUI jedoch unter die 50-Tage-Linie zurück, droht eine Korrektur Richtung 6,50 Euro.
Was tun?
TUI hat mit dem Kreuzfahrtstart und der Asien-Expansion erste Zeichen gesetzt. Die Aktie notiert in Reichweite zu ihrem Jahreshoch, und charttechnisch ist der Trend nach dem Trupm-Zoll-Tief bei 5,35 Euro intakt. Allerdings belasten unvorhergesehene Ereignisse und hohe Investitionen das Bild. Schon morgen am 14. Mai 2025 steht die Veröffentlichung der Q2-Zahlen an - Analysten erwarten ein Ergebnis je Aktie von -0,65 Euro. Vor diesem Hintergrund bleibt die Lage zwiespältig: Anleger mit längerem Horizont finden Potenzial, dürfen aber auch wissen, dass das Investment risikobehaftet ist. Ein Einstieg oberhalb von 7,45 Euro per Stopp-Buy wäre eine Möglichkeit sich in den Trend einzustoppen. Oder ein vorsichtiger Nachkauf bei Rücksetzern um 7 oder darunter bei 6,80 Euro bietet eine ausgewogene Balance zwischen Risiko und Chance.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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