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Viele Anlegerinnen und Anleger hatten in der vergangenen Woche einmal mehr Grund zu jubeln: Erneut konnte sich die Rheinmetall-Aktie auf ein neues Rekordhoch verteuern und den Einbruch im April damit mehr als wettmachen. Doch die Freude könnte zu früh sein, denn ein technisches Problem wird die Aktie einfach nicht los.
Anlegerliebling dank Traum-Performance
Um bemerkenswerte 162,0 Prozent ist die Rheinmetall-Aktie seit dem Jahreswechsel gestiegen. Gegenüber dem Stand vor drei Jahren, zu diesem Zeitpunkt war der Krieg in der Ukraine bereits seit über einem Jahr am toben, beträgt das Plus sogar 775,5 Prozent.
Nicht überraschend hat sich der Rüstungskonzern daher zum Anlegerliebling gemausert und dominiert gemeinsam mit Siemens Energy die Kurstafel im deutschen Leitindex DAX. Am Freitag gelang den Anteilen ein weiteres Rekordhoch. Viele Anlegerinnen und Anleger wetten darauf, dass es nicht das letzte bleiben wird.
Rheinmetall-Aktie: Nicht von den Allzeithochs blenden lassen!
Das steht angesichts des Rüstungsbooms in Europa mittel- und langfristig nicht zu befürchten, doch kurzfristig hat die Aktie ein Problem, das sie schon seit einiger Zeit einfach nicht los wird. Die technische Indikation bestätigt die Rekordnotierungen schon länger nicht mehr. Auch die Bewertung wirft Fragen auf. Anleger sind gut beraten, sich jetzt abzusichern.
Kurs verdreifacht nach doppelter Trendbeschleunigung
In den vergangenen Monaten hat die Rheinmetall-Aktie gleich zwei Trendbeschleunigungen erfahren. Während die erste für einen Anstieg von 500 auf etwa 800 Euro sorgte, gelang mithilfe der zweiten eine Verdoppelung der Anteile.
Erkennbar werden die Trendbeschleunigungen in der technischen Indikation im Trendstärkeindikator MACD. Der zog einmal zum Jahreswechsel und dann vor allem im März kräftig an und begleitete den Kursanstieg der Aktie.
Höhenflug ist technisch nicht bestätigt
Doch inzwischen herrscht ein anderes Bild vor. Trotz einer ganzen Reihe weiterer Allzeithochs hat sich der MACD nicht mehr steigern können. Im Gegenteil befindet er sich inzwischen gegen den Trend der Aktie in einem Abwärtstrend.
Dasselbe gilt auch für den Relative-Stärke-Index, der schon das im März erreichte Hoch der Aktie nicht mehr mit einem eigenen Hoch bestätigten konnte. Seither notiert auch er gegen die Richtung der Aktie in einem Abwärtstrend. Damit sind die jüngsten Rekordnotierungen der Aktie technisch nicht bestätigt.
Die Anzeichen für eine Trendwende verdichten sich
Solche bearishen Divergenzen sind für Aktien nach langen Aufwärtstrends ein großes Problem, da sie oft die Vorboten nachhaltiger Trendwenden sind. Bei Rheinmetall ist dieses potenziert durch den Umstand, dass die Aktie gleichzeitig stark überkauft ist.
Der Wochen-RSI liegt bei 77 Punkten, der Monats-RSI sogar bei fast 93 Zählern. Das ist auf dieser hohen Zeitebene ein absoluter Extrem-Wert, wie er nur alle Jahrzehnte zu beobachten ist. Selbst der scharfe Einbruch im Rahmen der von US-Präsident Donald Trump verursachten Zollpanik hat die Überhitzung der Aktie kaum konsolidiert. Auch das spricht neben den bearishen Divergenzen für eine weitere Abwärtswelle.
Die Bewertung ist bereits enorm hoch
Von fundamentaler Seite aus stellt die inzwischen enorme Bewertung der Aktie ein Hindernis auf dem Weg zu noch höheren Notierungen dar. Für 2025 ist Rheinmetall bereits mit rund dem 57-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet, für 2026 liegt das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 37,8.
Zum Vergleich: Das historische Mittel der Aktie liegt bei 18,4. Der Branchendurchschnitt ist bei 21,7 zu verorten. Das fundamentale Abwärtspotenzial ist also beträchtlich und stellt für Anlegerinnen und Anleger ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
Wie schnell es mit den Anteilen bergab ging, hat die Aktie am Montag bewiesen. Kaum standen die Zeichen im Konflikt zwischen Indien und Pakistan sowie in der Ukraine auf Deeskalation, brach das Papier ein. Das zeigt, dass die Aktie ohne weitere geopolitischen Spannungen ihren Zenit längst überschritten hat.
Fazit: Vorsicht ist inzwischen angebracht
Die Bewertung der Aktie gibt nicht mehr viel her, gleichzeitig kann die technische Indikation den Höhenflug von Rheinmetall schon seit einigen Wochen nicht mehr bestätigen. Damit dürfte sie reif für eine Trendwende beziehungsweise eine scharfe Korrektur sein.
Anlegerinnen und Anleger, die sich gegen dieses Szenario wappnen möchte, ohne ihre Anteile zu verkaufen, sollten zu Absicherungszwecken eine Gegenposition kaufen. Eine solche ist mithilfe des KO-Zertifikates MK580F möglich, das über einen eingebauten Stopp-Loss verfügt. Damit ist MK580F auch für spekulative Trader geeignet.
Hohe Absicherungsgewinne möglich
Der Basispreis des KO-Zertifikates liegt bei 1.859,20 Euro, die KO-Barriere bei 1.749,63 Euro. Das bedeutet, dass MK580F im Falle eines Knockouts nicht wertlos verfällt, sondern eine Rückzahlung von 10,96 Euro bietet. Damit ist das Verlustrisiko auf etwa 55 Prozent begrenzt. Die KO-Barriere liegt damit knapp über dem jüngsten Allzeithoch. Sollte dieses von Rheinmetall überboten werden, wäre das ohnehin ein Zeichen dafür, dass die Reise nach oben noch nicht beendet ist. Zur Unterseite sind hohe Absicherungsgewinne möglich, wie das Auszahlungsprofil beispielhaft verdeutlicht:
Doch Vorsicht: Sollte Rheinmetall per Overnight-Gap über der KO-Barriere oder sogar oberhalb des Basispreises eröffnen, sind auch geringere Rückzahlungsbeträge möglich - auch ein Totalverlust ist bei MK580F also nicht auszuschließen, wenngleich die Gefahr deutlich geringer ist als bei KO-Zertifikaten ohne eingebauten Stopp-Loss.
Gastautor: Max Gross
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