
Mit der weltweiten Zunahme autoritärer Regime verschärft sich in vielen Ländern die Rechtslage für Transgender-Personen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai hin. In Regionen mit einer progressiveren Gesetzgebung bleibt zudem die große Kluft zwischen Rechtslage und Lebensrealität von Transgender-Personen bestehen. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Es ist beschämend, dass Menschen wegen ihrer Geschlechtsidentität und Sexualität geächtet, kriminalisiert und getötet werden. Jedes Kind und jede erwachsene Person hat das Recht auf freie Persönlichkeitsentwicklung in allen Lebensbereichen."
Jugendliche fliehen vor Diskriminierung und gesellschaftlichem Druck
Menschen, die sich nicht mit dem bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren, sind extremen Gefahren ausgesetzt: Sie sind überproportional von Diskriminierung in allen Lebensbereichen, von sexualisierter Gewalt und Verfolgung betroffen - bis hin zu Hassmorden. Viele werden von ihren Familien verstoßen, leben sozial isoliert und in Armut. Der Zugang zu Bildung und zu einer transspezifischen Gesundheitsversorgung bleibt ihnen verwehrt. Aussichtslose Zukunftsperspektiven aufgrund politischer und gesellschaftlicher Repressalien veranlassen viele, aus ihrem Heimatland zu fliehen, darunter zahlreiche Jugendliche.
- Das zunehmend autoritäre geopolitische Klima führt in vielen Ländern wieder zur Eingrenzung der Rechte von Transgender-Personen: Laut einer Verfassungsänderung in Ungarn wird nur noch eine binäre Definition von Geschlecht anerkannt. In der Türkei sind massive Einsparungen bei der transspezifischen Gesundheitsversorgung geplant. Die USA haben den Ausschluss von rund 1000 Transgender-Personen aus dem Militärdienst veranlasst.
- In einigen lateinamerikanischen Ländern zeichnet sich zwar eine tendenziell progressivere Gesetzgebung ab, dennoch sind Transgender-Personen dort die am meisten gefährdete Gruppe innerhalb der LGBTQIA+ Community. Laut dem,Trans Murder Monitoring 2024' wurden mehr als ein Drittel aller registrierten Morde an Transgender-Personen in Brasilien verübt.
- Besonders schutzlos sind jüngere Transgender-Personen, die den Großteil der Transgender-Community stellen. 79 Mordopfer waren laut dem,Trans Murder Monitoring' zwischen 15 und 25 Jahren alt.
- Aufgrund patriarchalisch geprägtem Rollendenken werden Transgender-Frauen mit am meisten diskriminiert. Die Wenigsten haben Zugang zum Arbeitsmarkt. In Lateinamerika bestreiten deshalb neun von zehn Transgender-Frauen ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit. Sehr gefahrvoll ist für sie auch die Migration: Gemäß einer UNHCR-Umfrage erlitten fast alle Befragten sexuelle Gewalt auf ihrer Flucht aus Guatemala, El Salvador und Honduras in die USA.
So helfen die SOS-Kinderdörfer
Die Hilfsorganisation setzt sich weltweit für die Rechte von LGBTQIA+ Kindern und Jugendlichen ein. Die Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer sind LGBTQIA+ freundliche Orte, an denen LGBTQIA+ Kinder bei ihrer Identitätsfindung unterstützt werden. Mit Aufklärungs-Workshops zu Themen wie Geschlechtsidentität und Sexualität wirkt die Hilfsorganisation der Diskriminierung und Marginalisierung von queeren Personen entgegen.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
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