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Mit einem Sprung von über 25?Prozent beim Umsatz startet Steyr Motors kraftvoll ins Geschäftsjahr?2025. Schon im ersten Quartal fließt ein Drittel des Vorjahres-EBIT in die Kasse. Vor allem das Defence-Geschäft läuft auf Hochtouren. Auch im zivilen Bereich wächst das Unternehmen munter weiter. Asien wird zur Goldgrube, Europa zieht spürbar mit. Das Management bekräftigt ambitionierte Jahresziele. Ein Auftragsbestand von 200?Millionen Euro sorgt für Rückenwind. Doch wie reflektiert der Chart die fundamentalen Daten? Und was genau sollten Anleger im Blick behalten? Erfahren Sie, was hinter den Schlagzeilen steckt und ob die Aktie jetzt eine Kaufchance bietet.
Starkes Quartal und Wachstumstreiber
Im traditionell eher schwachen Quartal erzielte Steyr Motors einen Umsatz von 11,5?Millionen Euro und übertraf damit das Vorjahr um 26,4?Prozent. Das bereinigte EBIT kletterte auf 2,1?Millionen Euro, was ein Plus von mehr als 50?Prozent bedeutet. Der Quartalsüberschuss lag bei 1,5?Millionen Euro. Damit hat der Motorenbauer schon rund ein Drittel des EBIT des gesamten Jahres?2024 eingefahren. Die Defence-Sparte trug mit 59?Prozent zum Umsatz bei und profitierte von der weltweit hohen Nachfrage nach robusten Hochleistungsmotoren. Zugleich legte der Civil-Bereich um 15?Prozent zu. Besonders beeindruckend war das Wachstum in Asien: Die Erlöse dort haben sich mehr als verdoppelt. Europa steuerte ein Plus von 20?Prozent bei. Vorstandschef Julian?Cassutti zeigt sich überzeugt, dass der Hochlauf großer Projekte in den USA, Europa und Indien weiter Schwung bringt.
Charttechnik ist (fast) alles
Wer auf den Chart schaut, erkennt nach dem Wahnsinnshype im März dieses Jahr auch jetzt wieder einen klaren nach oben gerichteten Schwung. Nach irren Anstieg von rund 15 auf 384 Euro erfolgte danach eine erste Korrektur, die den Kurs in den Bereich um 40?Euro zurück führte. Dort bildete sich eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die inzwischen aufgelöst scheint. Mittelfristig hat sich eine Aufwärtstrendlinie etabliert, die aktuell um 48?- 52 Euro verläuft. Der Break über dieses Niveau, respektive knapp darüber bei 55,80 Euro (dort verläuft aktuell der 50er SMA) könnte neuen Antrieb liefern. Unterstützungen finden sich nach unten hin bei 40 und 42?Euro und im Bereich um 38?Euro. Die Volatilität bleibt hoch, was auf die noch junge Börsennotierung und den immer noch geringen Freefloat zurückzuführen ist. Wenn der Kurs oberhalb der Trendlinie und oberhalb des 50er SMA notieren sollte, behalten die Bullen das Steuer in der Hand. Der RSI ist mit einem Wert von 55 noch im neutralen Bereich, lässt aber in beide Richtungen Luft.
Fundamentale Entwicklung und Ausblick
Steyr Motors bekräftigt für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum von mindestens 40?Prozent. Mindestens 1.250 ausgelieferte Motoren und eine EBIT-Marge von über 20?Prozent stehen auf der Agenda. Ein Auftragsbestand von 200?Millionen Euro sichert die Auslastung bis ins Jahr?2027. Das Management hebt hervor, dass hohe Fixkostendegressionen bei steigenden Stückzahlen die Profitabilität weiter verbessern. Risiken bleiben jedoch spürbar, denn Lieferkettenengpässe und die Abhängigkeit von Verteidigungsaufträgen können kurzfristig Druck nach unten ausüben. Zugleich deuten Übernahmegerüchte auf potenzielle Bündnisse hin und eventuell steigende Kurse hin.
Was tun?
Angesichts der beeindruckenden Zahlen und des soliden Auftragsbestands erscheint die Steyr-Motors-Aktie nicht gerade unattraktiv. Natürlich muss die Aktie noch in die Bewertung hineinwachsen, aber charttechnisch dominieren die Bullen aktuell. Sobald der Kurs den Widerstand um 55?Euro nachhaltig überschreitet, sollte nach oben hin deutlich Luft in Richtung 70 bis 100 Euro sein. Die omnipräsente Gefahr für den Kurse besteht immer darin, dass die Mutter Mutares wieder neue Stücke platziert oder verkauft und damit auf den Kurs drückt. Bleibt dies aber aus oder wird dies "kursschonend und - verträglich" gemacht, könnte der Kurs weiter steigen und den starken Absturz auskorrigieren. Dennoch sollten Anleger die hohe Volatilität und mögliche Lieferrisiken berücksichtigen. Für Investoren mit mittlerem bis langem Zeithorizont und sehr hoher Risikobereitschaft kann ein Einstieg im Bereich der Unterstützungen bei 42?Euro eine lohnende Chance bieten. Oder aber oberhalb von 55 Euro mit einer klaren Stop-Loss-Order und Blick auf die Erreichung der Jahresziele.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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