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Seyit Binbir
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Pensionszusagen: "Ein oft unterschätzter Risikofaktor"

Finanznachrichten News

Pensionszusagen: oft unterschätzt, aber mit enormem Einfluss auf Bilanz, Liquidität und Wachstum.

Pensionszusagen sind ein Thema, das in vielen Unternehmen wenig Beachtung findet - dabei haben sie weitreichende Auswirkungen auf Bilanz, Liquidität und unternehmerische Handlungsfähigkeit. "Pensionszusagen sind langfristige Verpflichtungen mit konkreter bilanzieller Wirkung. Sie betreffen nicht nur das Personalwesen, sondern auch die Bilanzstruktur, Finanzierungsspielräume und letztlich die strategische Ausrichtung eines Unternehmens", meint Pascal Zerwas, CEO von Zerwas & Associates, und ist sich sicher, dass Entscheider das Thema frühzeitig auf dem Radar haben sollten.

Herr Zerwas, Pensionszusagen finden in unternehmerischen Diskussionen selten statt. Worum geht es und warum ist das Thema für Entscheiderinnen und Entscheider wichtig?

Pensionszusagen - also Direktzusagen eines Unternehmens an die eigenen Beschäftigten zur Altersvorsorge - sind ein elementarer Bestandteil der betrieblichen Altersversorgung. Und das auch aus berechtigten Gründen im Sinne der sozialen Verträglichkeit. Was vielen nicht bewusst ist: Diese Zusagen sind langfristige Verpflichtungen mit konkreter bilanzieller Wirkung.

Sie betreffen nicht nur das Personalwesen, sondern auch die Bilanzstruktur, Finanzierungsspielräume und letztlich die strategische Ausrichtung eines Unternehmens. Für Entscheidungsträger sind sie deshalb von großer Relevanz. Denn wer hier nicht frühzeitig handelt, schafft ungewollt Belastungen, die erst Jahre später voll durchschlagen - aber dann oft mit erheblicher Wucht.

Warum ist es riskant, dieses Thema kleinzuhalten?

Weil es kein Randthema ist, sondern ein oft unterschätzter Risikofaktor. Rund die Hälfte der bestehenden Pensionszusagen wird in Deutschland aktuell noch aus dem laufenden Cashflow bedient. Das bedeutet: Unternehmen tragen die Last aus vergangenen Zusagen direkt im operativen Geschäft.

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten wie den heutigen ist das brandgefährlich. Wer die Problematik ignoriert oder aufschiebt, riskiert nicht nur Liquiditätsengpässe, sondern schwächt auch seine Verhandlungsposition gegenüber Banken und Investoren. Es ist also kein typisches Kostenproblem, sondern ein Bilanz- und Strategieproblem, das sich im worst-case zu einem wirtschaftlichen für betroffene Firmen entwickeln kann.

Können Sie prägnant erklären, wie sich diese Risiken konkret auf Kreditwürdigkeit und Unternehmenswert auswirken?

Sehr direkt: Pensionsverpflichtungen tauchen als Rückstellungen in der Bilanz auf - teils mit erheblichem Volumen. Ratingagenturen und Banken bewerten diese Rückstellungen als Risiko, weil sie zukünftige Zahlungsabflüsse darstellen.

Die Folge sind schlechtere Bonitätsrankings, eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten und im Extremfall steigende Fremdkapitalkosten. Auch potenzielle Investoren, Nachfolger oder Käufer im Fall eines Unternehmensverkaufs betrachten solche Zusagen kritisch. In vielen Fällen sind sie sogar Dealbreaker. Die Unternehmensbewertung leidet - selbst wenn das operative Geschäft gut läuft.

Inwiefern wirkt sich dieser Umstand auf stockendes Wachstum in unternehmerischen Strukturen aus?

Wachstum braucht Kapital und Handlungsfreiheit. Pensionszusagen binden beides. Wer jährlich einen relevanten Teil seines Cashflows in alte Versorgungsverpflichtungen stecken muss, kann nicht gleichzeitig in Innovation, Expansion oder Digitalisierung investieren.

Die Folge ist eine chronische Investitionszurückhaltung - oft ungewollt, aber unausweichlich. Genau das beobachten wir aktuell bei vielen Mittelständlern: Gute Ideen und Projekte sind vorhanden, aber die finanziellen Spielräume fehlen, weil in der Bilanz versteckte Altlasten jegliche Innovation blockieren.

Viele Geschäftsführer glauben, sie hätten mit dem Steuerberater bereits alle nötigen Vorkehrungen getroffen. Warum reicht das in Ihren Augen häufig nicht aus?

Steuerberater leisten wertvolle Arbeit - aber Pensionszusagen sind ein komplexes Spezialthema an der Schnittstelle von Steuerrecht, Bilanzierung, Arbeitsrecht und Unternehmensstrategie. Genau hier stoßen viele klassische Beratungskonzepte an ihre Grenzen.

Unsere Erfahrung zeigt: Ohne interdisziplinären Blick und tiefgehende Kenntnis der versicherungsmathematischen, rechtlichen und bilanziellen Details lassen sich Risiken kaum zuverlässig erkennen, geschweige denn beheben. Deshalb setzen wir bei Zerwas & Associates auf spezialisierte Juristen, Ökonomen und versicherungsmathematische Expertise - in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Steuerberater. Wir sehen uns dabei nicht als deren Gegenspieler, sondern als partnerschaftlicher Unterstützer.

Wie sehen Sie die regulatorische Entwicklung in diesem Bereich? Erwarten Sie mittelfristig strengere Vorgaben zur Bilanzierung oder stärkeren Druck von Banken und Investoren?

Definitiv. Der Druck steigt bereits - leise, aber kontinuierlich. Banken prüfen zunehmend strenger, welche stillen Lasten in den Bilanzen schlummern. Auch bei Unternehmensbewertungen durch Investoren oder im Zuge von M&A-Prozessen werden Pensionsverpflichtungen heute ganz anders gewichtet als noch vor zehn Jahren.

Gleichzeitig beobachten wir regulatorisch einen Trend zu mehr Transparenz und klarerer Bewertungspflicht solcher Rückstellungen. Wer hier nicht proaktiv handelt, läuft Gefahr, in naher Zukunft von der Entwicklung überholt zu werden - mit allen Konsequenzen.

Rechnen Sie damit, dass Pensionszusagen summa summarum und in Zukunft eher wichtiger werden und an Zugkraft gewinnen?

Ja, das ist sehr wahrscheinlich. Zum einen werden Fragen der Altersvorsorge angesichts des demografischen Wandels zunehmend relevanter - auch im Wettbewerb um Fachkräfte. Zum anderen rücken bestehende Zusagen, gerade bei der Unternehmensnachfolge oder im Verkauf, stärker in den Fokus.

Das Thema wird also sowohl auf der Arbeitgeber- als auch auf der Finanzierungsseite bedeutsamer. Entscheidend ist, ob Unternehmen lernen, die Pensionszusage nicht als Ballast, sondern als gestaltbares Element der strategischen Unternehmensführung zu begreifen.

Enthaltene Werte: DE0009653386

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