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Die Aktie springt trotz rückläufiger E Auto Absätze deutlich nach oben. Dahinter steckt mehr als nur ein kurzfristiges Kaufsignal. Ein gewaltiger Milliarden Plan für eigene Chips soll Xiaomi unabhängiger machen. Gleichzeitig stützen starke Quartalszahlen das Vertrauen. Ist das schon der Startschuss für eine neue Rally oder nur ein kurzes Aufbäumen? Lesen Sie weiter und erfahren Sie, warum Xiaomi auf drei Säulen die Zukunft aufbaut und ob sich ein Einstieg jetzt lohnt.
Smartphones und E-Autos - Jetzt Chip-Offensive
Xiaomi galt lange als Geheimtipp für gute Technik zu fairen Preisen. Heute zeigt der Konzern, dass er mehr will. Smartphone-Verkäufe boomen weiter, und mit seinen Elektroautos hat Xiaomi schon einiges an Neuland betreten und auch deutliche Zeichen gesetzt. Zwar musste das SU7-Modell zuletzt einen Absatzrückgang verkraften. Auch ein Unfall mit Assistenzsystem sorgte für Kritik. Doch das greift zu kurz und ist nicht kriegsentscheidend. Viel wichtiger ist längst Xiaomis neuer Masterplan: In den nächsten 10 Jahren fließen fast 7?Milliarden US-Dollar in die Entwicklung eigener Halbleiter. Schon 13,5?Milliarden Yuan landeten allein in den Entwurf erster Chips. Das Ziel ist klar: unabhängiger werden von externen Zulieferern und eigene Innovationen schneller auf den Markt bringen. Das feuert die Fantasie der Anleger an. Denn wer die Kontrolle über das Herz und das Gehirn seiner Technik hat, kann sich echte Wettbewerbsvorteile sichern.
Ähnlich macht es übrigens BYD mit seiner Batterietechnik, die in den eigenen Autos verbaut wird.
Charttechnik: Starker Trend mit noch Luft nach oben
Trotz kleiner Schwächephasen, wie z. B. die Ende März bis Anfang April, als die Aktie von 7,34 bis auf 4,22 Euro gefallen ist, bleibt der Kurs fest im Aufwind. Anfang/Mitte Mai rutschte Xiaomi nochmal kurz unter die 6-Euro-Marke, jetzt notiert die Aktie wieder bei knapp 6,20?Euro. Dabei liegen sowohl der 50-Tage- als auch der 200-Tage-Gleitende Durchschnitt darunter, aktuell bei 5,75?Euro beziehungsweise 4,11?Euro. Das zeigt, dass die Rücksetzer auf Unterstützungen treffen. Übergeordnet formt sich seit Jahresbeginn eine Serie höherer Tiefs und höherer Hochs, was ein eindeutiges Signal eines intakten Aufwärtstrends ist. Dazu noch die Bestätigung durch die beiden SMAs. Die Marke bei 7?Euro aus dem März ist in Reichweite und könnte bald erneut angetestet werden. Dann sollte auch das bisherige ATH bei 7,34 in Schlagweite rücken. Danach ist nach oben alles offen, sogar in Richtung 10 Euro. Solange Xiaomi nicht deutlich unter 5,30?Euro fällt, bleibt der Pfad nach oben frei. Auch der RSI bewegt sich in einem gesunden Bereich um die 62 herum und bestätigt die Dynamik.
Wachstumspotenzial
Hinter dem Chart von oben stehen beeindruckende Zahlen. Im ersten Quartal kletterte der Umsatz um fast 49?Prozent auf 117,9?Milliarden HKD, der Gewinn je Aktie stieg von 0,20 auf 0,39?HKD. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten einen Anstieg des Ergebnis je Aktie auf 1,41?CNY. Der Free Cashflow bleibt stark, obwohl Xiaomi massiv in Forschung und Entwicklung investiert. Die Bilanz bietet ausreichend Puffer für weitere Ausgaben. Die Trumpschen US-Zölle und geopolitische Spannungen sind zwar nervig, doch Xiaomis Entschluss, selbst Chips zu bauen, mindert Abhängigkeiten und senkt langfristige Kosten. Das Betriebssystem HyperOS, KI-Visionen und die E-Mobilitäts-Pläne ergänzen das Fundament.
Was tun?
Xiaomi präsentiert sich aktuell in bester Verfassung. Wir sehen hier eine gute Wachstumsstory, solide Quartalszahlen und mutige Investitionen in die Zukunftstechnologie Halbleiter. Die Charttechnik bestätigt den intakten Aufwärtstrend und deutet die Möglichkeit an, dass die Aktie auf neue Jahres- und Allzeithochs steigen könnte. Fundamental bleibt die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von um die 21 für das laufende Jahr recht moderat. Es gibt zwar auch Risiken, wie z. B. die US-Zölle und die Entwicklung am E-Auto-Markt, aber für langfristig orientierte Anleger mit einem Horizont von einem, bis mehreren Jahren dürfte sich ein gestaffelter Einstieg anbieten. Immer mal wieder bei Schwäche einsammeln. Wir könnten uns gut vorstellen, dass die Aktie in ein paar Jahren zweistellig notiert. Bestehen bleiben aber immer die üblichen Marktrisiken.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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