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Für die Aktie des US-Energieversorgers NextEra Energy, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Anbieter von erneuerbaren Energien, ging es am Donnerstag um mehr als 6 Prozent bergab. Dieser Kursrutsch könnte eine Chance nicht nur für ausschüttungsorientierte Anlegerinnen und Anleger, die sich eine Dividendenrendite von 3,2 Prozent sichern wollen, sondern auch für aktive Trader sein.
Donald Trump sorgt für Kursrutsch bei beliebter Dividendenaktie
Die Anteile von NextEra Energy hatten am Donnerstag einen schweren Rückschlag zu verkraften. Die vom US-Repräsentantenhaus beschlossene Steuerreform, die neben Entlastungen für Superreiche auch Einschränkungen bei Steuervergünstigungen für Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche vorsieht, sorgte für einen Kursrutsch der Anteile und Verluste von zwischenzeitlich fast 10 Prozent.
Das könnte jedoch für eine attraktive Einstiegschance in die Aktie des zuverlässigen Dividendenzahlers, der nach 29 Jahren Dividendenwachstum derzeit eine Ausschüttungsrendite von 3,2 Prozent bietet, gesorgt haben.
Denn wenngleich ein großer Teil der Energieerzeugungskapazitäten des Unternehmens aus Solar- und Windkraft stammen, ist NextEra Energy auch ein großer Anbieter von Elektrizität aus Kern- und Gaskraftwerken. Damit dürften sich die Auswirkungen der Trump'schen Steuerreform für die Ertragslage des Unternehmens in engen Grenzen halten und der Abverkauf überzogen sein.
Attraktive Bewertung, aussichtsreicher Chart
Schon vor dem Kursrutsch am Donnerstag war die Aktie deutlich günstiger bewertet als ihr historischer Durchschnitt. Diese Unterbewertung ist jetzt noch einmal gestiegen: Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt NextEra mit aktuell 19,5 um fast 20 Prozent unter seinem Mittelwert von 24,2. Auch andere Bewertungskennziffern deuten auf Aufwärtspotenzial hin.
Neben der zunehmend attraktiven Bewertung spricht auch der Chart dafür, dass die Gelegenheit zum Einstieg jetzt eine günstige sein und Anlegerinnen und Anleger hier ein Schnäppchen machen könnten:
Aktie kämpft mit Gegenwind durch hohe Zinsen
Langfristig befindet sich die Aktie von NextEra Energy in einem übergeordneten Aufwärtstrend. In den vergangenen drei Jahren ist der Kursmotor jedoch ins Stocken geraten: Der Leitzinserhöhungszyklus der US-Notenbank hat kapitalintensive Geschäfte für Investoren weniger attraktiv gemacht. Seine Erlöse und Gewinne hat das Unternehmen jedoch weiter steigern können, sodass die zwischenzeitlich hohe Bewertung längst konsolidiert wurde.
Nach einem zwischenzeitlichen Einbruch der Aktie im Sommer 2023, verbunden mit Schwierigkeiten bei der Tochter NextEra Energy Partners (NEP), haben die Anteile ihren übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Zuletzt dominierte jedoch ein mittelfristiger Abwärtstrend das Kursgeschehen, da die Marktzinsen wieder angestiegen sind und Dividendenaktien in Konkurrenz zu den höher verzinsten Staatsanleihen getreten sind.
Heftiger Abpraller am Widerstand
Das konnte jedoch nicht verhindern, dass die Käuferinnen und Käufer noch zum Wochenauftakt einen Angriff auf den Widerstandsbereich bei 75,00 US-Dollar, wo auch die 200-Tage-Linie liegt, gewagt hatten. Dieser scheiterte jedoch am Umstand, dass die Aktie gemessen am Relative-Stärke-Index (RSI) überkauft war.
Das erklärt neben den News vom Donnerstag, warum der Abpraller am Widerstand so heftig ausfiel. Charttechnisch hat der Kursrutsch zum Unterschreiten der 50-Tage-Linie geführt. Die hatte in den vergangenen Monaten aber wenig Bedeutung für den Kursverlauf. Auch das Unterschreiten der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie hatte schon vor einigen Wochen keine nachhaltig negativen Folgen für das Kursgeschehen.
Das kurzfristige Abwärtspotenzial ist bereits ausgeschöpft
Das ist vor allem dem starken Unterstützungsbereich bei 65,00 US-Dollar zu verdanken, der seine Wirkung auch am Donnerstag entfalten konnte und zu einer sogenannten Hammerkerze geführt hat. Diese gelten in der technischen Analyse als Trendwendesignale, damit könnte der Startschuss für eine Erholung bei NextEra Energy bereits gefallen sein.
Die Chancen dafür, dass der Unterstützungsbereich bei 65,00 US-Dollar selbst bei erneut aufkommendem Verkaufsdruck standhält, stehen gut. Denn der RSI hat sich mit 42 Zählern bereits dem als überverkauft geltenden Niveau angenähert. Das dürfte weitere Kursverluste begrenzen. Dazu kommt, dass das Unternehmen hier mit dem 17,7-Fachen seiner in diesem Jahr erwarteten Gewinne bewertet wäre, während der Branchendurchschnitt mit 18 darüber liegt. Auch die Bewertung spricht daher dafür, dass NextEra Energy um 65,00 US-Dollar auf anhaltendes Kaufinteresse stoßen dürfte.
Fazit: Zugreifen, Dividende kassieren und Erholung abwarten
Kurz- und mittelfristig stellt der Widerstand bei 75,00 US-Dollar eine bedeutende Hürde für die Aktie dar. Sollte ein Ausbruch hierüber im nächsten Anlauf gelingen, sind Kurse zwischen 80,00 und 85,00 US-Dollar denkbar. Sollte die Aktie jedoch nach unten ausbrechen, wäre zunächst mit Kursen um 60,00 US-Dollar zu rechnen. Damit übersteigen die Chancen zur Oberseite diejenigen zur Unterseite, was einen Einstieg befürwortet.
Wer als Anlegerin oder Anleger vor allem an der Dividende interessiert ist, für die das Management wiederholt eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 10 Prozent in Aussicht gestellt hat, der setzt auf die Aktie.
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Doch Vorsicht: Sollte die Aktie von NextEra Energy zum Laufzeitende unterhalb von 65,00 US-Dollar notieren, verfällt MG67L4 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um einen solchen zu vermeiden, sollte ein vorzeitiger Verkauf der Position erwogen werden, wenn die Aktie nachhaltig unter die Marke von 60,00 US-Dollar fallen sollte.
Gastautor: Max Gross
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