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Ein Ruck geht durch den Markt. Die Aktie von Deutz hat seit Jahresbeginn beeindruckend zugelegt und das trotz einer noch bescheidenen Medienpräsenz. Während Schwergewichte aus dem Rüstungssektor, wie Rheinmetall oder Renk Schlagzeilen machen, klettert der Motorenbauer leise und stetig auf und davon. Anleger fragen sich: Haben sie das Kurspotenzial von Deutz bisher unterschätzt? Oder steht der nächste Sprung erst noch bevor? In unserem Bericht erfahren Sie, warum Deutz gerade jetzt Wind in den Segeln hat. Wir beleuchten die Geschäftszahlen, zeigen die Chancen des Unternehmens im wachsenden Rüstungsmarkt auf und schauen auf die Charttechnik.
Fundamentales zu Deutz
Deutz profitiert aktuell von einer unerwarteten Wachstumsschub-Quelle: dem Militärmarkt. Nachdem der Konzern ursprünglich vor allem Traktoren und Baumaschinen antrieb, liefert er nun auch Komponenten für Panzer und Fahrzeuge. Dieser Strategiewechsel zahlt sich Stück für Stück aus. Im ersten Quartal 2025 sprang der Auftragseingang um über 30 Prozent auf 546 Millionen Euro. Gleichzeitig wuchs das Servicegeschäft spürbar. Die Übernahme des E-Antriebsspezialisten UMS unterstreicht die Innovationskraft des Traditionsherstellers. Auch die jüngsten Zahlen für das Auftaktquartal untermauern die Erfolgsgeschichte. Umsatz und Gewinn legten stabil zu, obwohl die Branche insgesamt eher unter Inflationsdruck steht. Viele Analysten sehen das ebenso und bewerten die Aktie mehrheitlich mit "Kaufen". Die durchschnittlichen Kursziele liegen bei rund 9 Euro und damit deutlich über dem aktuellen Niveau bei ca. 7 Euro.
EU-Kreditrahmen als Kurstreiber
Die Politik spielt Deutz in die Karten. Erst kürzlich genehmigte die EU milliardenschwere Kreditlinien für nationale Rüstungsprojekte. Dieser Beschluss dürfte die Ausschreibungen für Militärfahrzeuge beschleunigen. Deutz steht hier in den Startlöchern. Sobald Einzelstaaten ihre Budgets freigeben, könnten sich die Bestellungen deutlich erhöhen. Gelingt der Sprung in neue Märkte, winken zusätzliche Umsatzquellen. In Kombination mit einer weiter steigenden Nachfrage nach emissionsarmen Antriebslösungen wächst das Potenzial für die kommenden Jahre.
Charttechnische Formation: Wimpel-Dreieck und Aufwärtstrend
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich Deutz in einer interessanten Verfassung. Seit Mitte Dezember 2024 bildet sich ein großes Wimpel-Dreieck, das nun auf den Ausbruch wartet. Ein klarer Durchbruch über die Oberkante - aktuell bei ca. 7,30 Euro - würde neue Kursziele von zunächst 9 - 10 Euro eröffnen. Längerfristig könnte sogar noch deutlich mehr drin sein, wenn die 10 Euro nachhaltig überwunden wären, käme eine Projektion des ersten Anstiegs nach oben in Betracht und würde dann Kurse in Richtung 14 Euro erlauben. Zugleich verläuft eine stabile Aufwärtstrendlinie seit Ende 2024 beschleunigt nach oben, die Rücksetzer bislang zuverlässig auffängt. Wichtig ist das Halten der Unterstützungszone um 6,50 - 6,80 Euro. Solange dieses Tief verteidigt wird, bleibt der Weg für frische Kaufsignale offen. Auch der 50er SMA, der aktuell bei 6,78 Euro verläuft, wirkt stabilisierend. Der 200er SMA verläuft bei 5,23 und gibt vor, sofern der Kurs darüber liegt, dass ein langfristiger Aufwärtstrend vorliegt. Der RSI mit einem Wert von 45 liegt relativ neutral und lässt derzeit in beide Richtungen Bewegungen zu.
Was tun?
Deutz überzeugt mit soliden Quartalszahlen, einer klaren Strategie im Rüstungs- und E-Antriebsmarkt und attraktiven Wachstumsperspektiven. Die charttechnischen Signale untermauern das Bild: Der Ausbruch aus dem Wimpel-Dreieck könnte das nächste Kursziel Richtung 10 Euro-Marke vorgeben. Gleichzeitig ist die Bewertung im Branchenvergleich noch relativ moderat. Deutz wirkt, trotz des Anstiegs, noch relativ unentdeckt. Wer an das langfristige Potenzial glaubt und Rücksetzer für einen Einstieg nutzen möchte, findet hier eventuell eine interessante Investititionsmöglichkeit. Wie immer aber gilt, dass politische Entscheidungen und globale Lieferketten oder Zölle den Aktienkurs beeinträchtigen könnten. Stopps sind daher wichtig.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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