ROM (dpa-AFX) - Der Vatikan dringt unter dem neuen Papst Leo XIV. auf baldige Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Der katholische Kirchenstaat erklärte sich abermals bereit, die Gespräche auf seinem Boden abzuhalten. Dessen Nummer Zwei, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, bekräftigte dazu ein Angebot des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche. Wichtig sei jedoch vor allem, dass die Verhandlungen "endlich beginnen".
Parolin verwies in einer Gesprächsrunde auf das Angebot des Papstes aus den USA für Treffen an einem "neutralen, geschützten Ort" wie dem Vatikan. Zugleich stellte der Kardinal nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa klar, dass sich der Vatikan damit nicht unbedingt als Vermittler sehe. Bei dem Angebot handele es sich "nicht um eine Vermittlung. Denn eine Vermittlung muss von den Parteien beantragt werden."
Bislang weder Ort noch Termin
Der Italiener verwies darauf, dass auch andere Orte wie Genf im Gespräch seien. Parolin fügte hinzu: "Es ist nicht wichtig, wo die Verhandlungen zwischen Russen und Ukrainern, auf die wir alle hoffen, stattfinden werden. Wichtig ist nur, dass diese Verhandlungen endlich beginnen können." Bislang gibt es für neue Gespräche keinerlei Termin. Zwischenzeitlich war von einem Treffen Mitte Juni im Vatikan die Rede.
In dem seit mehr als drei Jahren dauernden Krieg hatte der Kirchenstaat unter dem verstorbenen Papst Franziskus mehrfach zu vermitteln versucht, jedoch ohne großen Erfolg. Parolin war zwischenzeitlich selbst als möglicher neuer Pontifex gehandelt worden. Bei den Buchmachern war er sogar Favorit. Im Konklave setzte sich am 8. Mai jedoch der US-Kardinal Robert Francis Prevost durch, der jetzige Papst Leo XIV../cs/DP/men