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Das Ende des US-Gebrauchtwagenhändlers Carvana galt bereits als besiegelt, die Aktie nach einem Minus von fast 99 Prozent gegenüber ihrem im Sommer 2021 erzielten Allzeithoch als von Anlegerinnen und Anlegern abgeschrieben. Und doch haben sich beide noch einmal berappelt: Das Ergebnis ist eine Rallye von 8.200 Prozent in nur 2,5 Jahren. Trotzdem oder gerade deswegen passt hier einiges nicht zusammen - das macht die Aktie jetzt zu einem erstklassigen Short-Kandidaten!
Erst der Beinahe-Zusammenbruch, dann der phönixhafte Wiederaufstieg
Der Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen ist ein äußerst kapitalintensives Geschäft mit oft geringen Margen. Das hat Carvana 2023 fast an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, denn zeitweise war das Unternehmen mit mehr als 8 Milliarden US-Dollar verschuldet - bei einem Umsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar und einem negativen Nettoertrag.
Gerettet werden konnte der US-Gebrauchtwagenhändler dann durch eine Restrukturierung der Schulden sowie eine anziehende Nachfrage auf dem US-Gebrauchtfahrzeugmarkt. Das Ergebnis ist eine sagenhafte Wiederauferstehung der Aktie.
Hier passt Einiges nicht zusammen: Viele Zweifel sind geblieben
Doch die Zweifel sowohl am Geschäftsmodell als auch den Praktiken von Carvana sind geblieben. Das Unternehmen stand wiederholt im Visier von Shortsellern und sieht sich fortgesetzten Betrugsvorwürfen ausgesetzt. Vor allem die finanziellen Verbindungen zum Versicherer Root gelten als undurchsichtig.
Dazu kommen eine astronomische Unternehmensbewertung und Insider, die schon seit Monaten aus der Aktie flüchten und Rekordverkäufe vornehmen. Während Carvana für 2025 mit rund dem 63-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet ist, liegt das Verhältnis aus Unternehmenswert zum operativen Ertrag (EV/EBITDA) bei 27, was um 85 Prozent über dem Branchendurchschnitt liegt.
Gleichzeitig hat sich allein CEO Ernest Garcia in den vergangenen Wochen von Anteilen im Wert von knapp 19 Millionen US-Dollar getrennt. Etliche andere Unternehmensinsider verkauften eigene Aktien in ähnlicher Größenordnung. Eine vollständige Übersicht kann hier eingesehen werden.
Riesige Short-Chance jetzt auch im Chart der Aktie
Auch der Chart der Aktie deutet daraufhin, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sein und die Anteile vor einer Implosion stehen könnten. Das bietet eine gewaltige Short-Chance für risikoaffine Traderinnen und Trader:
Carvana mit Trompetenformation: Erst laut, dann Knall?
Nach dem Erreichen ihres Allzeittiefs befindet sich die Carvana-Aktie in einer steilen Kurserholung, die im langfristigen Chartbild als U-Konsolidierung interpretiert werden kann. Solche verlaufen oft äußerst dynamisch, was die starken Kursgewinne der vergangenen zweieinhalb Jahre erklärt.
Das mittelfristige Chartbild hingegen wird von einer sogenannten Trompetenformation bestimmt. Hierbei kommt es bei beträchtlicher Volatilität sowohl zu höheren Hochs als auch niedrigeren Tiefs, was eine wachsende Marktunsicherheit hinsichtlich des fairen Wertes eines Unternehmens anzeigt.
Aufgelöst werden kann eine solche Formation zu beiden Seiten, wobei ein Ausbruch nach oben beziehungsweise unten oft ebenfalls mit hoher Volatilität erfolgt, was entsprechend große Trading-Chancen ermöglicht.
Rallyebewegung technisch unvollständig
Zwar hält sich Carvana aktuell am oberen Ende der Trompetenformation auf, was mit einer Ausbruchschance zur Oberseite einhergeht. Die technischen Indikatoren befürworten aber einen Abpraller zur Unterseite und ein erneutes Anlaufen der unteren Begrenzung.
Grund für diese Annahme ist aus technischer Perspektive die bearishe Divergenz im Relative-Stärke-Index (RSI). Dieser befindet sich gegen die Trendrichtung der Aktie in einer Abwärtsbewegung, womit die Hochs im Kurschart technisch nicht beziehungsweise nur unvollständig bestätigt sind.
Trendstärkeindikator vor Warnsignal
Immerhin der Trendstärkeindikator MACD hat nämlich mit eigenen Hochs die Höchststände in der Aktie bestätigen können. Hier deutet sich jedoch ein Rücksetzer unter die Signallinie an, was den Verlust von Aufwärtsdynamik anzeigt. Zwar bedeutet erst ein Absturz unter die Nulllinie einen Wechsel der Trendrichtung, oft geht aber schon das Kreuzen der Signallinie mit Kursverlusten einher, so zum Beispiel im vergangenen Februar.
Kursziele zur Unterseite liegen aktuell im Unterstützungsbereich zwischen 150 und 160 US-Dollar sowie an der Unterkante der Trompetenformation bei etwa 140 US-Dollar. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von mehr als 50 Prozent. Eine Downside, die auch durch die gegenwärtige Überbewertung der Aktie gerechtfertigt ist, wenngleich Wall-Street-Experten mit einem durchschnittlichen Kursziel von 287,21 US-Dollar deutlich weniger pessimistisch sind.
Chance auf hohe Short-Gewinne und die Möglichkeit zur Depotabsicherung!
Trading- und risikoaffine Anlegerinnen und Anleger, welche die Kombination aus Überbewertung, Insider-Verkäufen in dreistelliger Millionenhöhe und charttechnisch aussichtsreicher Ausgangslage für eine Short-Wette nutzen wollen, können das mithilfe des Put-Optionsscheines VK4SDR tun.
VK4SDR verfügt über einen Basispreis von 300,00 US-Dollar und eine Laufzeit bis zum 16. Januar 2021. Ein Basispreis nahe am aktuellen Kurs sowie eine Endfälligkeit weit in der Zukunft garantieren Chancen, auch wenn die Rallye der Aktie zunächst weitergehen sollte. Der effektive Hebel (Omega) liegt aktuell bei 1,75. Er sollte aber nicht unterschätzt werden, da die Optionskette gerade stark zugunsten von Call-Optionen verschoben ist. Ändert sich dieses Verhältnis, legt der Hebel und damit die Rendite-Chancen von VK4SDR rasch zu.
Der Put-Optionsschein eignet sich außerdem gut als Absicherung gegen Korrekturen am Gesamtmarkt, da die Carvana-Aktie ein Beta von 3,62 aufweist und damit in schwachen Marktphasen besonders schwach abschneidet - während der von US-Präsident Donald Trump verursachten Zollpanik hat sich die Aktie in nur wenigen Wochen fast halbiert. Das Auszahlungsprofil von VK4SDR ist für einige beispielhafte Fälle das folgende:
Doch Vorsicht: Sollte die Carvana-Aktie zum Laufzeitende oberhalb von 300,00 US-Doller notieren, verfällt VK4SDR wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte die Position verkauft werden, wenn die Anteile einen nachhaltigen (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) Ausbruch nach oben aus der Trompetenformation zeigen.
Gastautor: Max Gross
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