FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag gesunken. Nach einer unerwartet schwachen Inflation in Frankreich fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1337 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch rund einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1356 (Montag: 1,1381) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8805 (0,8786) Euro.
Für Belastung sorgte ein überraschender Rückgang der Inflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Im Mai war die für europäische Vergleichszwecke berechnete französische Teuerung (HVPI) auf 0,6 Prozent gefallen. Das ist die geringste Jahresrate seit Ende 2020. Analysten hatten hingegen eine unveränderte Jahresrate von 0,9 Prozent erwartet.
Seit mittlerweile vier Monaten liegt die französische Inflation unter einem Prozent und damit deutlich unter dem von der EZB angestrebten Ziel von mittelfristig zwei Prozent. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die EZB bei der nächsten Zinsentscheidung in der kommenden Woche die Leitzinsen weiter senken wird.
Gestützt wurde der Dollar am Nachmittag zudem durch das im Mai unerwartet deutlich gestiegene US-Verbrauchervertrauen. Der Konsumindikator des Conference Boards ist um 12,3 Punkte auf 98,0 Punkte gestiegen. Das war das deutlichste monatliche Plus seit vier Jahren. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 87,1 Punkte gerechnet. Das Conference Board verweist auf die Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83810 (0,83920) britische Pfund, 163,72 (162,63) japanische Yen und 0,9386(0,9356) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.398 Dollar. Das waren etwa 45 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he