DJ MÄRKTE USA/Handels- und Konjunktuurhoffnungen treiben Börsen
DOW JONES--Mit deutlichen Aufschlägen hat sich die Wall Street am Dienstag nach der Feiertagspause gezeigt. Diesmal kamen die positiven Vorlagen aus Europa, wo die Börsen bereits am Vortag die Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und der EU gefeiert hatten. US-Präsident Donald Trump hatte die zusätzlichen Zölle auf EU-Importe auf den 9. Juli verschoben, um Verhandlungen auf ein Handelsabkommen mehr Chancen einzuräumen. Anleger betrachteten US-Zolldrohungen nach Einschätzung von Analystin Daniela Sabin Hathorn von Capital.com inzwischen eher als Verhandlungstaktik denn als handelspolitische Entscheidung. Dies mindere die Auswirkungen auf den Finanzmarkt und verhelfe Aktien zu Kursgewinnen.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,8 Prozent auf 42.344 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 2,0 bzw. 2,5 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 2.411 (Freitag: 1.312) Kursgewinner und 380 (1.435) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 35 (61) Titel. Zudem sorgten Daten für Konjunkturoptimismus, denn die Stimmung unter US-Verbrauchern hatte sich im Mai weitaus deutlicher als erwartet aufgehellt. "Das Verbrauchervertrauen hat sich im Mai verbessert, nachdem es fünf Monate in Folge gesunken war", sagte Volkswirtin Stephanie Guichard von The Conference Board. Auch der Auftragseingang langlebiger Güter entwickelte sich besser als befürchtet, wenngleich dieser im April kräftig zurückgegangen war.
Dollar erholt - Ölpreise schwach
Der Dollar erholte sich etwas von den jüngsten Abgaben, der Dollar-Index gewann 0,4 Prozent. Eine Einigung im Handelsstreit mit der EU sowie die positiven Konjunkturdaten zügelten das Rezessionsgespenst und sprachen gegen Zinssenkungen, wie es im Handel hieß.
Am Rentenmarkt lag der Fokus auf Auktionen 2-jähriger Staatsanleihen und Kurzläufern. "Die heutigen Treasury-Auktionen sind der ultimative Angebotstest", sagte Marktstratege Ahmad Assiri von Pepperstone. Doch die Nachfrage nach den zweijährigen Schuldtiteln fiel solide aus und beruhigte die Gemüter. In der Folge stieg auch die Nachfrage am Sekundärmarkt und die Renditen sanken zunächst noch etwas weiter. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor 7 Basispunkte auf 4,44 Prozent - belastet von gesunkenen Zinssenkungsspekulationen. Zudem stieg mit den Hoffnungen auf eine Einigung im Handelsstreit das Vertrauen in US-Vermögenswerte etwas - davon profitierten neben dem Dollar auch US-Renten.
Der feste Dollar, nachlassende Zinssenkungsfantasien und ein zunehmendes Interesse an US-Vermögenswerten drückte den Goldpreis deutlich, die Feinunze verlor 1,1 Prozent.
Die Ölpreise verzeichneten Abgaben von 1,0 Prozent. Die Kartellgruppe Opec+ dürfte auf ihrem Treffen am Wochenende über Produktionssteigerungen debattieren. Laut Marktanalyst Milad Azar von XTB MENA deuteten die Erwartungen einen Anstieg um 411.000 Barrel pro Tag im Juli an.
Gespanntes Warten auf Nvidia
Technologiewerte waren ganz allgemein gefragt. Nvidia wurden gestützt von Plänen des Technologieriesen, ab Juni einfachere und deutlich günstigere KI-Chips speziell für den chinesischen Markt anzubieten. Für die Aktie ging es 3,2 Prozent nach oben. Am Mittwoch nach Handelsende veröffentlicht der Technologieriese seine viel beachteten Geschäftszahlen.
Mit Apple (+2,5%) zeigte sich ein weiterer Technologietitel sehr fest, er holte den Löwenanteil der Freitagsverluste wieder auf. US-Präsident Trump hatte mit Zöllen von 25 Prozent auf in Indien gefertigte iPhones gedroht. Trump forderte, dass in den USA nur iPhones verkauft werden dürften, die dort auch hergestellt seien.
Für eine Übernahme des britischen Halbleiterherstellers Alphawave IP Group hat Qualcomm abermals mehr Zeit bekommen. Die Frist, ein festes Angebot zu unterbreiten, wurde zum dritten Mal auf nun Montag verlängert. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Qualcomm stiegen um 2,2 Prozent.
Die Tesla-Aktie gewann 6,7 Prozent, nachdem Elon Musk erklärt hatte, sich wieder auf die Führung seiner Unternehmen zu konzentrieren - er sei "super fokussiert" auf die Führung seiner Unternehmen. Dass die Verkäufe des US-Elektroautoherstellers in Europa im April um die Hälfte eingebrochen waren, belastete nicht.
Salesforce (+1,5%) steht vor einer milliardenschweren Übernahme. Der US-Anbieter von Unternehmenssoftware will Informatica, einen Spezialisten für Datenmanagement-Software, für rund 8 Milliarden US-Dollar schlucken. Auch Eli Lilly (+1,6%) kauft zu: Der Pharmakonzern wird das auf Schmerzbehandlung spezialisierte Unternehmen SiteOne Therapeutics für bis zu 1 Milliarde US-Dollar übernehmen.
PDD Holdings brachen um 13,6 Prozent ein. Die Mutter des chinesischen Internethändlers Temu hatte wegen der schwächelnden Nachfrage in China einen Gewinnabsturz verbucht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.343,65 +1,8% 740,58 -2,2% S&P-500 5.921,54 +2,0% 118,72 -1,3% NASDAQ Comp 19.199,16 +2,5% 461,96 -3,0% NASDAQ 100 21.414,99 +2,4% 499,34 -0,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 18:06 % YTD EUR/USD 1,1330 -0,5% 1,1386 1,1380 +10,0% EUR/JPY 163,54 +0,6% 162,53 162,56 -0,2% EUR/CHF 0,9375 +0,3% 0,9344 0,9340 +0,0% EUR/GBP 0,8390 -0,0% 0,8393 0,8391 +1,5% USD/JPY 144,34 +1,1% 142,76 142,86 -9,3% GBP/USD 1,3504 -0,4% 1,3564 1,3562 +8,3% USD/CNY 7,1839 +0,2% 7,1730 7,1708 -0,5% USD/CNH 7,1921 +0,2% 7,1781 7,1784 -2,1% AUS/USD 0,6441 -0,7% 0,6489 0,6494 +4,8% Bitcoin/USD 109.891,35 +0,4% 109.399,15 110.275,20 +17,3% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,95 61,58 -1,0% -0,63 -13,8% Brent/ICE 64,16 64,81 -1,0% -0,65 -13,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3303,82 3340,20 -1,1% -36,38 +27,2% Silber 29,34 29,36 -0,1% -0,02 +5,1% Platin 958,36 957,14 +0,1% 1,22 +9,3% Kupfer 4,71 4,81 -2,0% -0,10 +16,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 27, 2025 16:08 ET (20:08 GMT)
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.