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Die Aktie des chinesischen E-Fahrzeugherstellers ist in den vergangenen Tagen stark unter Druck geraten. Vor allem die jüngsten Preissenkungen sorgten für hohe Kursverluste. Während die ersten Anlegerinnen und Anleger bereits beginnen, den Rücksetzer zu kaufen, könnte der Aktie das Schlimmste erst noch bevorstehen, denn das Chartbild ist inzwischen stark angeschlagen.
BYD senkt die Preise - und lässt damit seine Aktie in die Knie gehen
Dem wachsenden Wettbewerbsdruck auch auf dem heimischen Automobilmarkt kann sich selbst Fahrzeughersteller BYD nicht entziehen. Newcomer wie Xiaomi und XPeng mischen den Markt mit rasch steigenden Auslieferungszahlen auf. Um seinen hohen Marktanteil zu verteidigen, will der vor Tesla größte Hersteller von E-Fahrzeugen der Welt jetzt verstärkt über den Preis konkurrieren - zulasten der Margen und damit auch den Gewinnaussichten.
Darüber zeigen sich Anlegerinnen und Anleger verärgert. Die Aktie handelte in den vergangenen Tagen mit starken Verlusten. Das weckt Begehrlichkeiten: Nicht wenige Investoren dürften bereits zugegriffen haben. Doch der Chart gibt keinen Anlass zur Entwarnung, ganz im Gegenteil: Die jüngsten Abgaben könnten erst der Auftakt zu einer umfangreicheren Korrektur gewesen sein.
Jetzt nicht ans Kaufen, sondern an das Absichern denken!
Dabei sind die Abwärtsrisiken beträchtlich. Nachdem sich die Aktie in diesem Jahr bereits um knapp 40 Prozent steigern konnte und die Kursgewinne gegenüber dem Stand vor einem Jahr sogar fast 90 Prozent betragen, liegen zentrale Unterstützungen weit entfernt. Daher sollten Anlegerinnen und Anleger ihren Blick nicht zur Ober-, sondern zunächst zur Unterseite richten - und sich gegen Kursrisiken absichern!
Quelle: TradingView.com
Anlegerinnen und Anleger werden zunehmend nervös
Übergeordnet handelt die BYD-Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren profitierten die Anteile von der steilen Aufholjagd des Unternehmens gegenüber dem einstigen Branchenprimus Tesla.
Mit dem Kurs ist zuletzt aber auch die Volatilität gestiegen. Hinter der Aktie liegt nach dem Kursrutsch der vergangenen Tage bereits die dritte scharfe Korrektur in diesem Jahr. Die bislang ausgedehnteste war diejenige im Rahmen der von US-Präsident Donald Trump verursachten Zollpanik. Zeitweise hatte BYD fast 30 Prozent an Wert verloren.
Trendwende voraus? Die Anzeichen verdichten sich!
Durch den Volatilitätsanstieg bei gleichzeitig steigenden Kursen ist es im Chartbild zu einem steigenden Keil gekommen. Diese Formation steht häufig am Ende von langen Kursanstiegen und leitet oft Trendwendebewegungen ein, nämlich dann, wenn der Kurs nach unten ausgebrochen ist. Genau das ist in der BYD-Aktie jetzt der Fall.
Doch die bearishe Auflösung der Keilformation ist nicht das einzige Warnsignal der lange so erfolgreichen Aktie. In den technischen Indikatoren liegen schon seit Monaten sogenannte bearishe Divergenzen vor. Dabei kommt es gegen den Aufwärtstrend der Aktie zu Abwärtstrends technischer Indikatoren, wie dem Relative-Stärke-Index (RSI) und dem Trendstärkeindikator MACD.
Rekordjagd technisch unvollständig
Das bedeutet, dass die zuletzt erzielten Rekordhochs technisch nicht bestätigt waren und geht wie die Keilformation häufig mit einer Änderung der übergeordneten Kursrichtung einher. Damit könnte BYD vor nachhaltigen Verlusten stehen.
Weitere kurzfristige Warnsignale liefert der MACD, der unter seine Signallinie gefallen ist und damit den Verlust von Aufwärtsmomentum anzeigt, sowie der Kurs, der nicht nur aus dem Keil, sondern auch dem kurzfristigen Aufwärtstrendkanal herausgefallen ist. Damit stehen die Zeichen in der BYD-Aktie auf Verkaufen.
Fazit: Es könnte gerade erst angefangen haben, unangenehm zu werden!
Abwärtspotenzial dürfte zunächst bis in den Bereich der Supportzone zwischen 390 und 400 Hongkong-Dollar (HKD; umgerechnet rund 44,50 Euro) bestehen, wo auch die 50-Tage-Linie als potenzielle Unterstützung verläuft. Sollte die Korrektur an Fahrt aufnehmen, sind Kurse zwischen 305 und 320 HKD denkbar. Hier liegt eine weitere, substanzielle Supportzone, die durch die 200-Tage-Linie zusätzliches Gewicht gewinnt. Das bedeutet ein unmittelbares Abwärtspotenzial von bis zu 25 Prozent.
Anlegerinnen und Anleger, die ihre BYD-Positionen - egal ob Aktien-, oder Call-Positionen - gegen eine andauernde und tiefe Korrektur absichern möchten, können das mithilfe des Put-Optionsscheines MK7H0H tun. Dieser verfügt über einen Basispreis von 450 HKD (50,68 Euro) und eine Laufzeit bis zum 19. Dezember 2025. Damit bietet MK7H0H einen effektiven Hebel (Omega) von 3,1 und sollte damit gegen die schlimmsten Kursverluste absichern. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fälle das folgende:
Doch Vorsicht: Sollte die BYD-Aktie zum Laufzeitende oberhalb von 450,00 HKD notieren, verfällt MK7H0H wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu reduzieren, sollte die Absicherungsposition verkauft werden, wenn es BYD gelingen sollte, nachhaltig (also mindestens per Wochenschlusskurs) auf neue Hochs auszubrechen. In diesem Fall wäre das im Chart entstandene Verkaufssignal neutralisiert.
Gastautor: Max Gross
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